1000 Wünsche hast du frei: Wo Träume wahr werden (German Edition)
auf einen der Liegestühle und ließ sich von der morgendlichen Brise und dem Rauschen des Meeres beruhigen. Nachdem er sich von Juliette verabschiedet hatte, hatte er zu Hause angerufen, um sich nach seinem Vater zu erkundigen.
Der alte Mann war noch nicht aus dem Krankenhaus entlassen worden, weil der Arzt weitere Untersuchungen durchführte. Dougs Mutter bestand darauf, dass er seine Arbeit fortführte, da sich der Zustand seines Vaters nach Dougs Abreise und der Aussicht auf eine Rückkehr mit guten Neuigkeiten erheblich gebessert hatte. Außerdem konnte ohnehin nichts unternommen werden, bis die Untersuchungsergebnisse vorlagen. Erst dann würde eine Entscheidung getroffen werden, ob man ihn operieren musste. Bis jetzt ging es seinem Vater also relativ gut.
Was Doug von sich nicht behaupten konnte.
Er hatte gesehen, wie Juliettes Augen leuchteten, als er mit dem Frühstücktablett und den Blumen vor ihrer Tür stand, und hatte selbst Herzklopfen bekommen. Das gehörte nicht zu seinem Plan und verunsicherte ihn sehr.
“Guten Morgen, Mr. Houston”, sagte eine vertraute Stimme hinter ihm. Merrilee ging um ihn herum und setzte sich neben Doug. “Genießen Sie die Ruhe?”
“Ich genieße alles an diesem Ort.”
“Danke.” Sie klang stolz. “Sie fragen sich sicher, wie meine Entscheidung lautet.”
“Ich vertraue auf Ihr Urteilsvermögen. Ich hoffe, Sie können sich dazu durchringen, mir zu vertrauen.” Er wollte sie mit einem Lächeln und seinem Charme umgarnen, brachte es jedoch nicht fertig. Mittlerweile fragte er sich, was nur auf einmal in ihn gefahren war.
Merrilee schlug die Beine übereinander und sah ihn an. “Interessant, dass Sie scharfsinnig genug sind, um zu wissen, dass Vertrauen beiderseitig sein muss. Ich verlasse mich darauf, dass Sie sich daran erinnern, wenn Sie mit Juliette zusammen sind.”
Doug dachte an seine Unterhaltung mit Juliette vorhin. “Sie ist sehr klug und entlockt mir mühelos Informationen, ohne dass ich die Gelegenheit bekomme, ihr Fragen zu stellen.”
Merrilee lachte. “Heißt das, Sie haben endlich Ihren Meister gefunden?”
Er ging nicht auf ihre Bemerkung ein. “Wollten Sie mir sagen, dass ich bleiben kann?” Er setzte sich auf.
“Mr. Houston, um nichts auf der Welt würde ich mir das entgehen lassen, Ihre Begegnung mit Juliette Stanton zu beobachten. Aber verstehen Sie mich nicht falsch – falls Sie Juliette wehtun, statt sie während ihrer Zeit auf dieser Insel glücklich zu machen, werden Sie sich vor mir und meinen Anwälten rechtfertigen müssen.”
Doug verdrängte die erneut aufsteigenden Schuldgefühle wegen seines geheimen Vorhabens und versuchte sein Gewissen zu beruhigen, indem er wenigstens in einem Punkt die Wahrheit sagte. “Sie haben mein Wort. Ich habe nicht die Absicht, Juliette Stanton wehzutun.” Er gab Merrilee die Hand.
Sie nickte. “Bitte kommen Sie in mein Büro, und unterschreiben Sie die Papiere, in denen Ihr Traumziel für diese Ferien dokumentiert ist.”
“Mit dam allergrößten Vergnügen. Mir ist aufgefallen, dass heute noch einige Gäste eingetroffen sind. Sind Sie nicht die ganze Woche ausgebucht?”
“Zum Glück bin ich seit Eröffnung der Anlage jede Woche ausgebucht. Aber ich habe ein paar Leute außer der Reihe aufgenommen, weil ich fand, sie haben es dringend nötig. Manchmal mache ich so etwas.”
Doug schüttelte ihr die Hand. “Sie sind wirklich eine ehrliche, fürsorgliche Seele.”
Sie lachte. “Und Sie sind ein Charmeur. Wissen Sie, ich habe genug erlebt, um Freude und Schmerz anderer Menschen zu erkennen. Ich denke, dieses Gespür für andere hat entscheidend zum Erfolg meines Unternehmens beigetragen.”
“Verzeihen Sie mir meine Unverblümtheit, aber bei unserer ersten Begegnung habe ich eine Traurigkeit in Ihrem Blick bemerkt.”
Merrilee lächelte. “Sie sind Reporter, Ihrem scharfen Blick entgeht wohl kaum etwas. Ja, Sie haben Recht mit ihrer Beobachtung.” Sie schaute zu Boden und spielte nachdenklich mit einer Franse ihres langen Rocks. “Ich habe meinen Verlobten im Vietnamkrieg verloren. Ich habe zwar später geheiratet, aber das war ein Fehler. Ich habe mein Leben damit zugebracht, mich auf Kosten meiner Bedürfnisse um die eines anderen zu kümmern.” Sie sah wieder auf.
“Mit dieser Ferienanlage tun Sie das auch.”
“Ja, aber es bereitet mir Vergnügen, zu sehen, wie andere ihre Fantasien ausleben. In neun von zehn Fällen ist das Ergebnis am Ende nicht das, was sie
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