1000 Wünsche hast du frei: Wo Träume wahr werden (German Edition)
Fantasie dreht sich um einen Mann.”
Juliette hob die Brauen und fragte sich, woher er das wusste. Dann fiel ihr der romantisch gedeckte Tisch und ihr dünner Morgenmantel ein. “Ich kann mir nicht vorstellen, dass du eifersüchtig bist, da ich dir ja ohnehin nur für die Wahl nützlich sein sollte.”
“Eifersucht ist das falsche Wort”, entgegnete Stuart und streckte die Hand nach ihr aus. Doch Juliette wich zurück. “Ich meine es ernst. Ich bin wirklich besorgt. Du solltest darauf achten, mit wem du dich umgibst und was du sagst. Andernfalls werde ich dich nicht beschützen können, selbst wenn ich davon überzeugt bin, dass du den Mund hältst.”
“Ich habe den Mund gehalten, und deine Besorgnis ist zwar rührend, aber unbegründet.” Sie stützte sich auf die Lehne eines der weißen schmiedeeisernen Stühle und fühlte das kühle Metall unter ihrer Handfläche. Ihre Lüge war ihr ebenso unangenehm wie seine Reise hierher und seine angebliche Sorge. “Ich bin mit niemandem zusammen, der eine Bedrohung für dich und deine Partner darstellen würde.”
“Wenn das stimmt, kannst du mir ja ruhig seinen Namen nennen”, schlug Stuart vor.
Sie zwang sich, nicht in die Hütte zu schauen und damit Dougs Anwesenheit zu verraten. Er konnte jeden Moment herauskommen. Sie könnte auch schreien, und er wäre innerhalb von Sekunden bei ihr. Doch wenn es irgend möglich war, wollte sie eine Szene vermeiden.
Dass Stuart ihr etwas tun wollte, hielt sie für unwahrscheinlich. Er wollte nur seine wohl begründeten Ängste beruhigen. “Mit wem ich mich treffe, geht dich nichts mehr an.”
“Ich sagte doch schon, dass ich mir deinetwegen Sorgen mache.”
Juliette lachte. “Du meinst wohl eher, du machst dir Sorgen um das, was ich eventuell ausplaudern könnte.”
“Das versteht sich von selbst, wenn man bedenkt, mit wem du dich eingelassen hast.” Er trat näher und sah sie durchdringend an.
“Zuerst fragst du mich, mit wem ich zusammen bin, und jetzt hörst du dich an, als wüsstest du das längst. Was denn nun?” Allmählich hatte sie genug von Stuart und seinen Spielchen.
“Ich bat dich lediglich, mir seinen Namen zu nennen. Denn ich fragte mich, ob du ihn selbst weißt.”
“Natürlich weiß ich ihn. Er heißt Doug …” Sie verstummte. “Seinen Nachnamen kenne ich nicht”, gestand sie widerstrebend.
“Houston”, informierte Stuart sie. “Douglas Houston, der Reporter der “Chicago Tribune”, der den Artikel über die angebliche Verbindung meines Geschäftspartners zur Mafia verfasst hat.”
Unmöglich, dachte sie und schüttelte den Kopf. Ihr Magen zog sich zusammen, doch sie ignorierte es. “Du verwechselst ihn mit jemand anderem. Sein Name ist Doug, das stimmt. Aber er kommt aus Michigan, nicht aus Chicago.”
Trotzdem, seinen Nachnamen hat er nicht genannt, dachte Juliette. Nicht einmal nachdem sie ihm ihre tiefsten Geheimnisse offenbart hatte. Auch nicht, nachdem sie sich geliebt hatten. Ihr Herz sagte ihr, dass es ein Zufall sei. Doch ihr Verstand erinnerte sie daran, dass sie schon einmal verletzt und benutzt worden war – von dem Mann, der vor ihr stand.
“Er ist Reporter”, beharrte Stuart. “Und falls er unter Vorspiegelung falscher Tatsachen hier mit dir zusammen war, ist er auch noch ein Lügner.”
“Das musst du gerade sagen”, murmelte sie. “Doug ist Schriftsteller.” Ihr Magen zog sich erneut zusammen. Doug hatte gesagt, er sei in die Fußstapfen seines Adoptivvaters getreten. “Und seine Familie?” fragte Juliette leise. “Gibt es in seiner Familie auch Reporter?”
“Jede Menge. Bist du jetzt zufrieden?”
Sie glaubte ihm, aber zufrieden war sie keineswegs. Der Betrug setzte ihr schwer zu, und sie war angewidert von sich selbst. Wann würde sie endlich lernen? Was Männer anging, besaß sie keine gute Menschenkenntnis. So war es immer gewesen, und das würde sich wohl auch nie ändern.
Juliette sank auf den am nächsten stehenden Stuhl. “Geh, Stuart. Du hast erreicht, was du wolltest. Doug ist Reporter der “Tribune” und die letzte Person, der ich mein Geheimnis anvertrauen sollte. Jetzt, wo ich weiß, dass er genauso eine verlogene Schlange ist wie du, brauchst du dir keine Sorgen mehr zu machen, nicht wahr?”
Stuart wirkte sehr erleichtert. Wenn sie sich nicht so elend gefühlt hätte, hätte sie laut gelacht.
Er trat zu ihr und kniete sich vor sie. “Du musst wissen, dass ich dir niemals wehtun wollte. Wir waren Freunde, und ich dachte,
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