1000 Wünsche hast du frei: Wo Träume wahr werden (German Edition)
zum Küchentresen.
Die Schlagzeile und Dougs Name fielen ihr sofort ins Auge. “Widerrufene Widerrufung”, und gleich daneben: “Enthüllt! Die schmutzigen Geschäfte des Kongressabgeordneten”. Juliettes Magen zog sich zusammen beim Anblick von Dougs Foto. Innerhalb des Artikels war ein weiteres Foto, das Stuart und den Kongressabgeordneten Haywood zusammen zeigte.
Ihre Reaktion auf Dougs Bild, auch wenn es sich nur um ein kleines Schwarzweißfoto handelte – auf dem er rasiert war und konservativer gekleidet –, zeigte ihr, wie sehr er sie noch beschäftigte.
Sie schaute über die Schulter und sah, dass ihr Vater in eine Unterhaltung mit ihrer Schwester vertieft war. Aber sie brauchte seinen Rat jetzt ohnehin nicht mehr. Folge deinem Herzen, hatten ihre Eltern ihr stets gesagt. Indem sie Doug nicht aufgab, obwohl er offensichtlich die Informationen benutzt hatte, würde sie ihrem Herzen folgen. Überdeutlich wurde ihr klar, dass sie Dougs Beteuerung, er habe ihr nicht wehtun wollen und er liebe sie, glauben musste.
Sie nahm all ihren Mut zusammen und reichte ihrem Vater die Zeitung.
“Möchtest du es nicht lesen?” fragte er.
Juliette schüttelte den Kopf. “Ich habe alle Antworten, die ich brauche, hier drin.” Sie zeigte auf ihre Brust.
Ihr Vater stand auf und umarmte sie. “Du hast dein Herz entscheiden lassen. Als dein Vater sage ich dir, dass es die richtige Entscheidung ist. Wenn du den Artikel liest, wirst du dich ganz sicher wieder in ihn verlieben.”
Juliette drückte ihn und rannte zur Tür. “Wohin willst du?” rief Gillian ihr nach.
“Ein bisschen durch den Regen laufen.” Und versuchen, ihre Ängste zu überwinden. Vorausgesetzt, Doug gab ihr noch eine Chance.
Dougs Ruf war wie erwartet wieder hergestellt, und sein Vater war aus dem Krankenhaus entlassen worden und guter Dinge.
Wieso fühlte Doug sich dann so bedrückt? Er hob die Zeitung von der obersten Stufe vor seinem Apartment auf und warf sie in der Küche auf den Tisch. Die Ereignisse der vergangenen Tage hatten in dem wichtigsten Artikel seiner Karriere gegipfelt, was zu einem Großteil Juliettes Vater zu verdanken war.
Auf Dougs Vorschlag hin hatte Senator Stanton mit seinem Schützling Stuart Barnes gesprochen und ihn überredet, sich zu stellen. Er hatte Barnes davon überzeugt, dass seine Selbstachtung wichtiger war als ein Sitz im Senat, und dass das, was immer er mit Haywood und dessen Partnern getan hatte, ungeschehen gemacht werden könne. Im Gegenzug hatte der Senator ihm versprochen, weiter hinter ihm zu stehen. Daraufhin war Barnes zur Polizei gegangen. Doug war sicher, dass irgendein hoch bezahlter Anwalt dafür sorgen konnte, dass Barnes’ Bereitschaft, mit den Strafverfolgungsbehörden zu kooperieren, zu einer Strafminderung führte.
In der Zwischenzeit hatte Dougs Exklusivbericht ihn rehabilitiert und die Verbindung zwischen Barnes, Haywood und der Mafia aufgedeckt – ohne Juliette Stantons Namen zu erwähnen.
Natürlich konnte man schlussfolgern, weshalb Juliette die Hochzeit hatte platzen lassen, aber es war kein Thema, das Doug aufgegriffen hatte. Er hatte bewusst darauf verzichtet, um die Frau zu schützen, die er liebte. Wann hatte Doug Houston jemals deftige Details einer Story ausgelassen, nur aus Rücksicht auf einen Beteiligten? Er musste zugeben, dass er sich deswegen sehr gut fühlte. Und das hatte er Juliette zu verdanken, denn durch sie hatte er gelernt, rücksichtsvoller zu sein.
Normalerweise wäre er nach einem solchen Artikel zufrieden. Stattdessen fühlte er sich jedoch nur einsam. Er beschloss, frische Luft zu schnappen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Er nahm die Schlüssel vom Tisch und verließ die Wohnung. Draußen musste er allerdings feststellen, dass ein Spaziergang im Regen nur Erinnerungen weckte. Traurig erkannte er, dass er bei Juliette letztlich die Fehler aus seiner Vergangenheit wiederholt hatte. Er hatte sie ebenso benutzt wie Erin, nur war er diesmal auch verletzt worden. Er hatte sich verliebt und die Frau, die er liebte, verloren. Und ihm war klar, dass er es nicht besser verdient hatte, auch wenn er durch Juliette gelernt hatte, die Bedürfnisse eines anderen Menschen über seine zu stellen.
Als er sich auf dem Rückweg den Stufen zu seinem Apartment näherte, entdeckte er dort eine Frau mit rotbraunem Haar. Er verlangsamte seine Schritte und kam sich vor wie im Traum. Doch als er die Hand ausstreckte und Juliette berührte, begriff er, dass sie
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