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1001 - Der Alptraum beginnt

1001 - Der Alptraum beginnt

Titel: 1001 - Der Alptraum beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aus. »Hast du sie gesehen, Donata? Waren sie im Haus?«
    »Nein!«
    Zuerst glaubte ich, sie nicht verstanden zu haben, weil ihre Stimme so schrillte. »Bitte? Sie waren nicht im Haus?«
    »Weder tot noch lebendig.«
    Ich räusperte mich und sank ein Stück dem Lenkrad entgegen. Dabei wußte ich nicht, ob ich mich über die Nachricht freuen sollte oder nicht. Es war eine positive Tendenz, das stand fest, aber wer sagte mir denn, daß Donata tatsächlich dort nachgeschaut hatte, und mir auch die Wahrheit sagte.
    Ohne den Kopf zu heben, fragte ich: »Stimmt das auch, was du mir berichtet hast?«
    »Ja.«
    »Du hast also überall nachgeschaut?«
    »Natürlich.«
    »Wirklich in allen Räumen?«
    »Was hältst du denn von mir?«
    »Entschuldigung«, flüsterte ich. »Aber ich bin schon leicht durcheinander.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Ich setzte mich wieder normal hin. »Also«, sagte ich, »noch mal von vorn. Du bist in das Haus meiner Eltern gekommen und hast dich dort umgeschaut. Du hast die beiden nicht gesehen. Ist dir sonst noch etwas aufgefallen?«
    »Ja. Darüber wollte ich mit dir sprechen.«
    »Okay, was?«
    »Das Haus haben sie verlassen, aber es brannte noch in einigen Räumen Licht. So im Flur, in der Küche und im Arbeitszimmer deines Vaters.«
    »Weiter…« Ich hatte gespürt, daß sie stockte, weil sie mir noch etwas Unangenehmes sagen wollte.
    »Da ist mir noch etwas aufgefallen. Es geht um die Tür zum Arbeitszimmer deines Vaters. Sie war angeschlagen. Kannst du dich daran erinnern?«
    »Nein, aber genauer bitte.«
    »Die Tür selbst und auch der Rahmen. Ich kann es mir auch nicht erklären. Als hätte dort jemand mit ungeheurer Kraft etwas dagegen geworfen. Die Spuren waren deutlich zu sehen. Das Holz sah aus wie zerhackt, und auch im Zimmer entdeckte ich Spuren von Gewaltanwendung, und zwar auf dem Teppich. Eine Erklärung dafür habe ich allerdings nicht.«
    Ich starrte die Erscheinung an und wußte selbst nicht, was ich sagen sollte.
    »Kannst du mir nicht helfen?«
    »Nein«, murmelte ich und wiederholte: »Zerstört – zerhackt. Das läßt auf etwas schließen, meine ich.« Ich räusperte mich. »Mein Vater sammelt alte Gewehre, restauriert und rekonstruiert sie. Da kann es schon sein, daß er mit einem dieser Gewehre geschossen hat. Du hast mir ja beschrieben, wie es aussah. Ich könnte mir vorstellen, daß er eine Schrotflinte nahm.«
    »Was bitte?«
    Ich winkte ab. »Schon gut, Donata, das ist unwichtig, jedenfalls danke, daß du dich bemüht hast.« Ich lächelte die schwache Erscheinung an. »Hoffentlich haben meine Eltern richtig reagiert und gespürt, daß sie in ihrem Haus nicht mehr sicher sind.«
    »Das könnte ich mir schon vorstellen.«
    »Damit kann ich mich anfreunden, Donata. Danke auch, daß du mir den Gefallen getan hast. Ich wollte, ich wäre an deiner Stelle und könnte mich auch so bewegen.«
    »Dazu müßtest du sterben und anschließend in die richtigen Strömungen hineingeraten.«
    »Das weiß ich ja. Trotzdem möchte ich auch weiterhin am Leben bleiben.«
    »Das verstehe ich.«
    »Gut, Donata, da dies nicht möglich ist, so wie du zu sein…«
    Sie unterbrach mich mit einem Satz, der mich sofort stutzig werden ließ. »Es muß möglich gemacht werden, John. Du mußt es schaffen. Du mußt dich einsetzen.«
    »Bitte?«
    »Ja, du, John Sinclair. Denk immer daran, daß du jetzt der Besitzer des Schwertes bist. Und du wirst es brauchen können. Später viel später, aber es ist wichtig für dich.«
    Ich schüttelte den Kopf, weil ich überfragt war. »Wie meinst du das denn?«
    »Ich denke noch, daß du schwere Prüfungen durchleiden mußt, John.«
    Die Antwort war mir einfach zu wenig. »Prüfungen?« wiederholte ich. »Wann und wo? In der nahen Zukunft?«
    »Die nahe Zukunft, John, wird für dich die ferne Vergangenheit sein. Auch sie hängt mit dem Fluch der Sinclairs zusammen, und Menschen werden sterben, die du liebst.«
    »Meine Eltern?«
    »Bitte«, sagte sie schnell. »Ich weiß es nicht genau. Es ist alles verschwommen. Aber wichtig ist, daß du deinen Weg gehst. Und du kannst nicht mehr zurück. Du kannst einfach nicht mehr sagen, daß es jetzt vorbei ist und du nicht mehr mitmachen willst. Nein, das geht nicht, denn du hängst bereits zu tief drin. Du mußte einfach nach vorn gehen und gleichzeitig zurück in die tiefe Vergangenheit, wenn du die Bundeslade finden willst. Möglicherweise wirst du dort einen Ort erreichen, wo sich die Zeiten treffen oder

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