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1001 - Der Alptraum beginnt

1001 - Der Alptraum beginnt

Titel: 1001 - Der Alptraum beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr über die Augen sprechen, aber seine innere Stimme sagte ihm, daß es nicht vorbei war. Daß die Augen ihn auch weiterhin unter Kontrolle halten würden, und er wollte auch wissen, woher sie kamen.
    Eine Erklärung jedenfalls hatte er nicht dafür.
    Dann fuhr er weiter. Schneller jetzt. Er wollte so schnell wie möglich aus der Nähe des Friedhofs verschwinden, den er plötzlich mit anderen Augen betrachtete.
    Der Wagen nahm Tempo auf. Trotz der glatten Straße wollte Sinclair nicht langsamer fahren. Hier oben lagen die Temperaturen um den Nullpunkt herum. Es konnte also zu Rutschfallen kommen. Disziplinierte Fahrweise war angesagt.
    Immer häufiger schaute er jetzt in den Innenspiegel. Kein Auge malte sich dort ab. Er konnte seinen Weg fortsetzen und wurde auch in den folgenden Sekunden nicht gestört.
    Mary war unruhiger geworden. Auch sie schaute sich jetzt öfter um. Ihre Hände wanderten nervös über die Oberschenkel. Mehrmals setzte sie zum Sprechen an, ohne letztendlich etwas zu sagen.
    Obwohl sie die Gegend kannten, kamen sie sich fremd vor und natürlich auch allein. Aber wen hätten sie um Hilfe bitten können?
    Der Boden wurde jetzt unebener. Die Kälte des Winters hatte ihn aufgerissen. Man nannte das Frostschäden.
    Sinclair dachte daran, als der Wagen ungewöhnlich stark schaukelte. Horace wunderte sich, daß er an so etwas noch denken konnte. Ein Zeichen, daß sein Kopf wieder etwas freier wurde.
    Nun konnte er wieder schneller fahren. Der Eingang würde bald erscheinen, und dann zeichneten sich auch die Umrisse der Leichenhalle und der kleinen Kapelle ab.
    Genau dort lauerten sie.
    Beide Sinclairs sahen die Augen.
    Beide schrien auf.
    Die Augen zeichneten sich in der Dunkelheit ab. Sie standen in der Luft, als wären sie dort hineingemalt worden.
    Alles ging so schnell, daß Sinclair genau das Falsche tat. Er fuhr nicht mehr normal weiter, sondern riß das Lenkrad nach rechts, weil ihn ein dicht vor der Scheibe erscheinendes Auge blendete und auch irritierte.
    »Was machst du, Horace?«
    Sinclair hörte anschließend den Schrei seiner Frau. Panik peitschte in ihm hoch, und wieder tat er das Falsche, vielleicht auch deshalb, weil die Augen anfingen zu tanzen. Sie kreisten, sie huschten nach links und nach rechts, das alles geschah innerhalb weniger Sekunden, und Sinclair verlor den Überblick.
    »Neiiinnn!« Marys Schrei ging in einem lauten Krachen und Knirschen unter.
    Horace F. hatte es nicht mehr geschafft, den Wagen zur Seite zu fahren oder damit den Eingangsbereich des Friedhofs zu verlassen.
    Deshalb hatte er den Wagen voll gegen die Mauer gefahren. Auch er schrie, was aber von den anderen Geräuschen überlagert wurde.
    Dann ging Glas zu Bruch. Die Zeit schien plötzlich stehengeblieben zu sein. Alles war anders geworden, aber eines war geblieben.
    Um den Wagen herum tanzten die verdammten Augen. Sie führten einen irren Reigen vor. Sie drehten sich, sie zogen sich wieder zurück, und zumindest Horace F. erlebte dies wie zeitverzögert.
    Sein Körper wurde durchgeschüttelte. Der Gurt hielt ihn zwar, dann aber traf etwas seinen Kopf.
    Schlagartig verlosch das Licht.
    Wie zwei Puppen hingen die alten Menschen in den Gurten…
    ***
    Bis Toulouse hatte ich es geschafft, dann war die Müdigkeit einfach zu groß geworden. Zudem war ich sehr schnell gefahren, und ich war auch noch immer von den Ereignissen der nahen Vergangenheit aufgeputscht gewesen, so daß mir das Autofahren keine Mühe bereitet hatte. Dann aber war es um mich geschehen. Schlagartig hätte ich einschlafen können, und ich war froh gewesen, einen Rastplatz zu erreichen, wo ich mich erholen konnte.
    Ich stellte den Sitz in eine andere Position, lehnte mich zurück und schloß die Augen.
    Sofort war ich eingeschlafen.
    Es war ein Schlaf, der hatte sein müssen, mein Körper hatte ihn gefordert. Deshalb war der Schlaf auch so tief. Kein langer, aber ein sehr intensiver und erholsamer Schlaf. Als ich erwachte, die Augen aufgeschlagen hatte und mich umschaute, sah ich zunächst einmal nichts. Ich merkte nur, daß es ziemlich kühl im Wagen war. Deshalb fror ich auch so.
    Ich stöhnte auf. Durch das nicht eben bequeme Liegen waren meine Muskeln verkrampft, und sie schmerzten auch, als ich mühsam in die Höhe kam.
    Ich blieb sitzen, schüttelte den Kopf, fuhr mit beiden Händen durch mein Gesicht, schaute mich dabei um und dachte darüber nach, wo ich mich befand.
    Erst allmählich fiel es mir ein. Ich sah auch das Schwert

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