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1001 - Die Jäger von Chircool

Titel: 1001 - Die Jäger von Chircool Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kennst du uns so schlecht?"
    „Lars O'Marn hat uns belauscht", stieß Jörg hervor. „St. Vain hat jetzt Beweise gegen euch."
    Diesmal war Mallagans Lächeln echt.
    „St. Vain hat diese Beweise schon seit langem. Wir selbst haben ihm oft genug gesagt, was wir für nötig halten, und wir haben sogar dafür gesorgt, daß Zeugen anwesend wa-ren."
    „Aber..."
    „Sag mal, du verdammter Narr hast doch wohl nicht etwa das verpaßt, was St. Vain den angehenden Jägern bei ihrer Einweihung verrät?"
    Jörg antwortete nicht. Er sah Mallagan mit brennenden Augen an. Wahrscheinlich erin-nerte er sich gerade in diesem Augenblick wieder an Lerana.
    Einem Schock, dachte Surfo Mallagan, begegnet man am besten mit einem anderen Schock. Was soll ich sonst tun?
    „St. Vain kennt die Wahrheit sehr genau", sagte er leise. „Er weiß, daß wir uns auf einem Planeten befinden, und er kennt alle Konsequenzen, die sich daraus ergeben."
    „Aber warum macht er denn dieses Spiel mit?" fragte Jörg fassungslos.
    „Ich will versuchen, es dir zu erklären, wenn wir wieder im Dorf sind", versprach Surfo Mallagan. „Aber damit wir jemals wieder dorthin kommen, mußt du dich jetzt zusammenreißen."
    „Was soll ich tun?" fragte Jörg bedrückt.
    Mallagan gab den Jungen frei.
    „Steh auf!" befahl er. Er deutete auf einen großen Busch mit riesigen, dunkelgrünen Blät-tern. „Schneide so viel Zweige davon ab, wie du kannst - und beeile dich."
    Er half Brether Faddon, die Chircools zu einem festen Bündel zu verschnüren, während Jörg die Zweige abschnitt und Scoutie noch immer tote Tiere zu der Stachelwurzel schleppte. Die ganze Zeit hindurch hob immer wieder einer von ihnen den Kopf und be-trachtete aufmerksam die Umgebung. Sie waren darauf gefaßt, daß sie schon in der nächsten Sekunde von Chircools angefallen wurden. Ihre Waffen waren nie weiter von ihnen entfernt, als sie sie mühelos ergreifen konnten.
    Surfo Mallagan und Brether Faddon schlangen Knoten, die sich allesamt lösen würden, wenn sie an einem bestimmten Ende des Seiles zogen. Das Seil, das sie benutzten, be-stand aus locker ineinandergeflochtenen Baststreifen, die sich im Wasser sehr schnell voneinander lösen würden. Das war wichtig, beinahe ebenso wichtig wie die eigenartigen Knoten. Wenn auch nur ein einziger Chircool an einem Felsen hängenblieb, wenn das Seil sich nicht löste und sich an Wurzeln verfing und die verhängnisvolle Fracht, die man dem Bach anvertrauen mußte, aufhielt, dann würden die anderen Bestien sich einfinden und den Pfad blockieren.
    Brether und Surfo beendeten ihre Arbeit, als Scoutie gerade von den Stachelwurzeln zu-rückkehrte und verkündete, daß die Pflanze keine weiteren Körper aufnehmen konnte.
    „Kümmert euch um alles weitere", sagte Mallagan leise. „Ich übernehme Lerana."
    Sie konnten das Mädchen nicht an diesem Ort zurücklassen, und das hatte keineswegs etwas mit Rücksichtnahme auf Jörgs Gefühle zu tun. Chircools würden erscheinen und vertilgen, was von dem Mädchen noch übrig war - und für geraume Zeit einen schier un-ersättlichen Appetit auf das Fleisch von Betschiden entwickeln. Natürlich hätten sie auch Leranas Überreste dem Bach oder der fleischfressenden Pflanze übergeben können, aber das wäre dem Eingeständnis einer Niederlage gleichgekommen und hätte im Widerspruch zu den Regeln gestanden, nach denen sich die Jäger von Chircool richteten.
    Diese Regeln waren sehr einfach, aber man hielt sich eisern an sie. Sie besagten, daß die Betschiden niemals nur aus Mutwillen oder aus Freude an der Jagd töten durften.
    Sie erlegten nur Tiere, die eine Mindestmenge an eßbarem Fleisch zu bieten hatten, und kein Jäger schoß mehr Wild, als er auch mit Sicherheit ins Dorf zu tragen vermochte. Es war verpönt, Tiere nur aus dem Grunde umzubringen, weil man vielleicht zwei farbenprächtige Hornschuppen vom Hinterkopf als Schmuck verwenden konnte, die Beute aber sonst un-berührt liegen lassen mußte. Ein Jäger, der seine Pflichten ernst nahm - und das taten sie alle, denn sonst lebten sie sowieso nicht lange -, verzichtete auch darauf, die Pflanzen des Dschungels ohne zwingenden Grund zu beschädigen. Andererseits aber ließ man es auch nicht zu, daß der Dschungel sich der Menschen bemächtigte. Fiel ein Betschide den vielfältigen Gefahren dieser Umgebung zum Opfer, dann taten seine Begleiter alles, um ihn zum Dorf zurückzubringen.
    Auch Lerana würde diesen Weg nehmen.
    Mallagan suchte große Blätter, die

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