1001 Lüge Bezness-das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer
der Grundstein für die „gemeinsame“ Zukunft gelegt. Es wird zusammen geträumt, geplant und durch die rosarote Brille in die Ferne geschaut. Nach der Hochzeit ist man ja immer noch nicht vereint, der Antrag auf Familienzusammenführung ist an Voraussetzungen wie einem bestandenen Deutschkurs geknüpft und wird nicht an einem Tag genehmigt. Genügend Zeit, um die Sehnsucht zu schüren. Ist er dann endlich in Deutschland, wird da weiter gemacht, wo man beim letzten Treffen aufgehört hat: Man plant weiterhin die „gemeinsame“ Zukunft. Sollten doch kritische Fragen gestellt werden, heißt die Antwort Liebesentzug oder „Du vertraust mir nicht“. Da ihre Liebe zu ihm ja noch groß ist, belässt sie es dabei und überlegt, ob sie mit ihrer Fragerei nicht doch zu weit gegangen ist.
Nach der Trennung zahlt die verlassene Frau weiterhin die Kredite, die sie ja allein aufgenommen hat, ab und wird jeden Monat daran erinnert, dass sie ihr Geld buchstäblich in den Sand gesetzt hat. Oft sind viele Jahre nötig, um diesen Verpflichtungen nachzukommen.
Da der Ehemann gewöhnlich weniger verdient, kommt, sofern kein Ehevertrag besteht, nach der Scheidung der Ehegattenunterhalt und der Versorgungsausgleich hinzu.
Nicht jede Bekanntschaft, die während des Urlaubs in den orientalischen Ländern gemacht wird, endet auch in einer Ehe. Finanzielle Verluste sind trotzdem nicht selten.
Nach dem Austausch von Handynummern, Facebook Identifikationen und Skypenamen macht sie sich tränenreich auf den weiten Weg nach Deutschland, immer noch seine letzen Worte im Ohr: „Du bist die erste Frau, die ich wirklich liebe!“ Kaum dort angekommen, meldet er sich schon mit einer SMS. Abends wird mit Liebesschwüren und Sehnsuchtsbeteuerungen geskypt. Wenn er sie dann an der Angel hat, sich sicher sein kann, dass sie Gefühle für ihn entwickelt hat, treffen ihn sämtliche Widrigkeiten, die das Leben zu bieten hat. Da geht völlig unerwartet der Laptop kaputt und er kann sich tagelang nicht melden. Sein Handy kann er nur selten benutzen, es ist zu alt und der Empfang damit sowieso sehr schlecht.
Währenddessen sitzt sie zu Hause und weiß vor Sorgen um ihn nicht ein noch aus. Nach langen Tagen des Wartens endlich der erlösende, sehr kurze – der Empfang ist ja so schlecht – Anruf. Ihm geht es gut, doch ohne Laptop und Handy ist keine weitere Kommunikation möglich, verständlich. Kurz darauf klappt es dann wieder mit den nächtlichen Gesprächen – sie hat eiligst einen Laptop und ein Handy geschickt.
Diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Hat es einmal mit der Attacke auf die Gefühle geklappt, kommen in regelmäßigen Abständen weitere Angriffe hinzu. Unter Tränen wird erzählt, dass die Mutter/der Vater schwerst erkrankt ist und dringend operiert werden muss, wozu jedoch das Geld fehlt. Eigene Unfälle oder die naher Verwandter werden auch gern detailliert beschrieben, damit das Geld für eine Behandlung geschickt wird. Auch scheuen sich Beznesser nicht, den Tod gerade der Mutter oder des Vaters vorzutäuschen, um mit dem daraus resultieren Mitleid Geld für die „Beerdigung“ zu bekommen. Nicht selten sterben dabei die betroffenen Personen mehrmals.
2. Soziale Isolation
Schon während der Kennenlern- und Skypephase achtet der Beznesser sehr genau darauf, mit wem seine zukünftige Frau Kontakt hat. Von seiner Kultur und vor allen Dingen von seiner Religion geprägt, erwartet er, dass sie sich den Gepflogenheiten seiner Heimat und somit auch ihm anpasst. In traditionell islamistischen Ländern ist es eben nicht üblich, dass Frauen allein ausgehen, sich abends mit Freunden/Freundinnen treffen. Das allein ist jedoch nicht der Grund, die Selbstständigkeit der Frau möglichst stark einzuengen. Der Beznesser hat ein Ziel vor Augen, das er unbedingt erreichen will und muss – die Aufenthaltserlaubnis. Kann sich die Frau weiterhin mit ihren Verwandten und ihrem Bekanntenkreis austauschen, ist das Erreichen dieses Zieles möglicherweise in Gefahr.
Die Bedeutung des Begriffs „Bezness“ ist in Deutschland keineswegs mehr unbekannt. Seit vor zehn Jahren das Forum 1001Geschichte ins Leben gerufen wurde, wird unermüdlich aufgeklärt, über Presse und Fernsehen informiert. Es ist also nicht unrealistisch, dass die ahnungslose Ehefrau des Beznessers auf jemanden trifft, der über das Geschäft mit den Gefühlen Bescheid weiß. Das gilt es zu verhindern. Da werden Freundinnen schlecht geredet, weil sie zu kurze Röcke
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