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1001 Nacht - und die Liebe erwacht

1001 Nacht - und die Liebe erwacht

Titel: 1001 Nacht - und die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
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ihres Lebens bezeichnet hat.“
    â€žAber sie war doch offensichtlich hier gefangen.“ Antonia zeigte auf die Tür, die von außen verriegelt werden konnte. „Vielleicht fand dein Vater sie nach der Geburt des Babys nicht mehr attraktiv. Keine Ahnung, warum sie das gesagt hat. Wahrscheinlich hatte sie einfach Angst. Sie war doch noch so jung. Aber ich weiß, dass Helena verzweifelt gewesen sein muss, ihr Kind hergeben zu müssen. Warum sollte sie all diese Fotos von Razi aufgestellt haben, wenn sie ihn nicht geliebt hat? Es überrascht mich nicht, dass sie geflohen ist.“
    â€žUnd doch willst du hier leben?“
    â€žJa, aber nicht gegen meinen Willen.“
    Ihr wurde bewusst, dass sie ganz anders war als ihre Mutter. Im Gegensatz zu Helena war sie jedenfalls nicht weltfremd. „Wenn ich fort will, brauche ich mich nur in den Landrover zu setzen und …“
    Ra’ids Blick verschlug ihr die Sprache. Panik stieg in ihr auf.

14. KAPITEL
    Er überließ es ihr, das Zimmer ihrer Mutter aufzuräumen, und ging hinaus. Die Schadenfreude, die er anfangs beim Anblick der Hinterlassenschaft eines nur an Spaß interessierten Mädchens empfunden hatte, war längst verflogen. Durch Antonia sah er die Dinge inzwischen in einem anderen Licht. Helena war ein Opfer gewesen, ein sehr junges Opfer noch dazu. Sie hatte keine Möglichkeit gehabt, sich selbst aus dieser prekären Lage zu befreien. Das war ihm nun bewusst, und sein Vater hätte das damals auch sehen müssen. Doch jetzt war es zu spät, den angerichteten Schaden wiedergutzumachen.
    Stattdessen beschloss Ra’id, sich ganz der Gegenwart zu widmen. Zuerst wollte er herausfinden, ob es möglich war, eine Wasserleitung zu legen. Schließlich musste die Zitadelle ja auch früher über eine Wasserversorgung verfügt haben.
    Schon bald fand er einen alten Heizungsraum, der ganz offensichtlich auch der Warmwasserbereitung gedient hatte. Mit etwas gutem Willen und viel Arbeit ließe sich darauf aufbauen. Zufrieden zog Ra’id die Tür hinter sich zu und begab sich wieder nach oben ans Tageslicht. Er klopfte sich gerade den Staub aus dem Gewand, als er Antonia entdeckte, die einen schweren Sack aus dem Gebäude zog.
    â€žBist du von allen guten Geistern verlassen?“, rief er besorgt.
    Von der Sonne geblendet, schaute sie ihn blinzelnd an. „Das sind Sachen für den Secondhandladen. So etwas gibt es doch auch in Sinnebar, oder?“
    â€žJa.“ Diese Frau überraschte ihn immer wieder. Wahrscheinlich würde sie sogar beim Bau der Wasserleitung höchstpersönlich mit Hand anlegen, wenn er das nicht verhinderte. „Du suchst die Sachen zusammen, und ich trage sie hinaus. Keine Widerrede! Denk daran, dass du ein Kind erwartest!“
    Ganz eindeutig hatte sie geweint. Am liebsten hätte er sie tröstend in den Arm genommen, doch er riss sich zusammen. Offensichtlich hatte sie in seiner Gegenwart im Zimmer ihrer Mutter tapfer die Tränen zurückgedrängt. Sobald sie allein war, hatte sie den Tränen dann wohl freien Lauf gelassen.
    â€žWir stapeln die Säcke hier“, sagte er harsch, um sein Mitgefühl zu überspielen. „Ich lasse die Sachen abholen, reinigen und sortieren, damit sie den entsprechenden Stellen zugeführt werden können.“
    â€žDu hast ja doch ein Herz, Ra’id.“
    â€žDas glaubst auch nur du“, entgegnete er trocken. Gleichzeitig war er froh, dass Antonia sich erholt zu haben schien. Dieser Besuch musste an ihrem Nervenkostüm zerren. Doch eigentlich hielt sie sich bewundernswert gut. So gut, dass er gar nicht anders konnte, als ihr zu helfen. Aber nur heute! Gleich morgen wollte er ein Expertenteam zusammenstellen, das sich fortan um alles kümmern sollte. Dann musste er nicht mehr in Antonias Nähe sein.
    â€žDu solltest dich etwas ausruhen“, sagte er.
    â€žWo soll ich mich denn hier ausruhen?“ Demonstrativ betrachtete sie die baufällige Zitadelle, die sie geerbt hatte.
    Ihre Verunsicherung blieb ihm nicht verborgen. Langsam gewann sie wohl doch den Eindruck, dass sie sich mit diesem Projekt zu viel zugemutet hatte – in ihrem Zustand.
    Wieder misslang es Ra’id, standhaft und abweisend zu bleiben. „Ich führe dich jetzt zu einem Ort, wo du dich ausruhen und in erfrischendem, sauberem Wasser baden kannst.“
    â€žIn dem Wasser, das du nachher auch hierherleiten

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