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1001 Versuchung

1001 Versuchung

Titel: 1001 Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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Gegenteil. Bestimmt brauchte er nur zu lächeln, und schon scharten sich die Frauen um ihn.
    Sicherlich hatte sie sich getäuscht, als sie vorhin Verlangen in seinem Blick zu erkennen glaubte. Vielleicht, weil es sie selbst so jäh überkommen hatte, als er ihre Hand küsste. Schließlich … warum sollte er an einer so unscheinbaren Frau wie ihr interessiert sein? Sie war weder glamourös noch elegant, sondern eine berufstätige Mutter. Gab es überhaupt etwas Profaneres?
    „Kaffee?“
    „Gern, danke.“ Köstlicher Duft breitete sich im Zelt aus, als Arik die bereitstehende Thermoskanne vom Messingtischchen nahm, um die Tassen vollzuschenken. Und Rosalie entschied, dass es wesentlich besser sei, sich auf die Zelteinrichtung zu konzentrieren, als auf diese faszinierenden Hände zu starren. „Das hier“, sie machte eine weit ausholende Geste, „ist fantastisch.“
    „Nicht zu schwülstig für Ihren Geschmack?“ Amüsiert hob Arik eine Augenbraue und bedeutete ihr, sich nach Wunsch mit Milch und Zucker zu bedienen.
    Rosalie erwiderte sein Lächeln und schüttelte den Kopf. „Es ist sicherlich luxuriöser als das, was ich von zu Hause gewöhnt bin.“ Badelaken und vielleicht noch ein alter Son nenschirm. „Aber es gefällt mir. Und der Kaffee schmeckt köstlich.“
    Arik beobachtete sie, wie sie genießerisch die Augen schloss, als sie an ihrer Tasse nippte. Mit dem winzigen Farbklecks auf der Wange, der samtigen Haut und den Strähnen, die sich aus dem Pferdeschwanz gelöst hatten, war sie die personifizierte Versuchung. Er sah genau vor sich, wie diese goldenen Strähnen sich über die seidenen Kissen ergießen würden, wenn er sie sanft nach hinten beugte und sich an sie presste.
    Er brannte vor Verlangen nach ihr.
    Doch sie war noch nicht bereit für ihn. In keiner Weise glich sie den Frauen, die er kannte, weder flirtete sie mit ihm, noch versuchte sie ihn zu locken. Nein, Rosalie Winters war anders. Ihr Körper sandte eindeutige Signale aus, doch mit ihrem Verstand war das eine ganz andere Sache. Diese Frau gab sich nicht leichtfertig hin.
    Instinktiv wusste er, dass sich das Warten lohnen würde. Er war bereit zu warten, erkannte an, dass die Vorfreude Teil des Vergnügens war.
    „Und wo genau in Australien ist ‚zu Hause‘?“
    „Queensland, an der nördlichen Küste.“
    „Ein wenig kenne ich mich dort aus. Ich habe am Great Barrier Reef getaucht. Sie können sich glücklich schätzen, ein so schönes Land Ihre Heimat zu nennen.“
    Sie sah auf die Bucht hinaus. „So wie Sie.“
    „Danke.“ Ihr schlichtes Kompliment freute ihn. Auch wenn er den Großteil seiner Zeit außer Landes verbrachte, so war Q’aroum doch seine Heimat. „Leben Sie in der Nähe von Cairns?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Eine Zeit lang habe ich in Brisbane gelebt.“
    „Beruflich bedingt?“ Ihre Zurückhaltung reizte seine Neugier. Er war an Frauen gewöhnt, die eifrig danach trachteten, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
    „Ein Jahr lang. Um die Kunstakademie zu besuchen.“
    Das war sicher keine gute Erfahrung gewesen, er sah es an ihren zusammengepressten Lippen und dem leeren Blick, mit dem sie jetzt auf das Wasser hinausstarrte. „Ihnen gefiel es in der Stadt nicht?“
    Sie zuckte scheinbar gleichgültig mit den Schultern. „Es lief nicht so, wie es sollte.“
    Er hörte den Schmerz in ihrer Stimme, zu gern würde er den Grund dafür herausfinden. Wahrscheinlich ein Mann. Eine zerbrochene Beziehung verursachte eine solche Qual. Oder zumindest erzählten ihm das seine Freunde. Er hatte noch nie derartige Probleme gehabt. „Und jetzt leben Sie also an der Küste und arbeiten als Künstlerin?“
    Sie bedachte ihn mit einem Blick, den er nicht zu deuten wusste. „Nein, ich arbeite Teilzeit als Erzieherin. Ich habe mich gegen eine Karriere als Malerin entschieden.“
    „Ich weiß, wie schwierig es ist, seinen Lebensunterhalt mit der Malerei zu verdienen. Aber bei Ihrem Talent muss es eine schwere Entscheidung gewesen sein.“ Ganz offensichtlich liebte sie ihre Kunst. Heute Morgen hatte sie sich so in ihre Arbeit vertieft, dass er sogar etwas verstimmt darüber gewesen war, wie wenig sie ihn beachtet hatte. Er war keine Person für sie gewesen, sondern nur Teil der Szenerie.
    Sie lachte freudlos auf. „Mir blieb keine andere Wahl.“
    Er blickte in ihre Miene und beschloss, das Thema fallen zu lassen. Vorerst. „Arbeiten Sie gern mit Kindern?“
    Ihre Züge wurden weich. Man konnte so leicht in ihren Zügen

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