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1001 Versuchung

1001 Versuchung

Titel: 1001 Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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machte ihr Angst. Würde sie irgendwann über ihre Gefühle für ihn hinwegkommen? Da hatte sie sich endlich mit Haut und Haaren verliebt. Sie fragte sich, ob es doch noch einen Ausweg gab. Sie konnte doch nicht den Rest ihres Lebens mit dieser unbefriedigten Sehnsucht zubringen.
    Wenn sie doch nur von hier wegkommen könnte, anstatt sich den Anschein geben zu müssen, sie würde sich bestens amüsieren. Der Schmerz war besonders intensiv, wenn sie Arik dabei ertappte, wie er sie musterte, mit ausdrucksloser Miene und undurchdringlichem Blick.
    Was mochte wohl hinter dieser kontrollierten Maske vorgehen? War er noch immer verärgert? Dachte er an die hässliche Wahrheit, die sie ihm offenbart hatte, und fühlte Mitleid mit ihr? Das wäre ein harter Schlag für ihr Selbstbewusstsein.
    Aber im Grunde war es egal. Ihre Zukunft war vorgezeichnet. Bald würde sie nach Hause zurückkehren, zu ihrem echten Leben.
    Nein, sie würde es sich nicht erlauben, sich nach dem Unmöglichen zu sehnen.

11. KAPITEL
    Leise schlüpfte Rosalie zur Suite hinaus. Eine von den Zofen blieb bei Amy und beaufsichtigte die Kleine für den Abend. Es hatte ewig gedauert, bis Amy eingeschlafen war. Sie war völlig überdreht gewesen, weil sie ihre Mutter zum ersten Mal in einem so schicken Kleid gesehen hatte.
    Rosalie strich mit beiden Händen den feinen Stoff über ihren Hüften glatt. Das Abendkleid war ein Geschenk von Belle. Rosalie hätte diesen Traum aus Satin mit dem eng anliegenden Oberteil und dem schwingenden langen Rock wohl nie selbst für sich gewählt, aber für die formelle Abendgala heute war es perfekt.
    Das war eines der Dinge, um die Rosalie die Schwester wahrlich nicht beneidete. Belle hatte einen wunderbaren Ehemann, einen entzückenden Sohn, eine Karriere, die sie sich immer gewünscht hatte, und sie lebte in einem Märchenpalast. Nur diese Repräsentationspflichten … die waren ein bitterer Wermutstropfen. Das war jetzt schon der zweite offizielle Anlass in dieser Woche. Rosalie war dankbar, dass sie sich im Hintergrund halten konnte.
    In den ungewohnt hohen Sandaletten eilte sie über den Korridor, sie hatte sich verspätet. Sie bog um die Ecke … und stieß mit jemand zusammen.
    Eigentümlicherweise lag der Gang im Dunkeln, dennoch wusste Rosalie sofort, dass dieser Jemand Arik war. Seine Hände, die ihre Oberarme fassten, und der Duft seiner Haut waren nicht zu verkennen. Ebenso wenig wie die prompte Reaktion ihres Körpers. Ihr stockte der Atem, ihre Haut begann zu prickeln, und sofort meldete sich auch wieder das Verlangen in ihrem Unterleib.
    „Du kannst mich jetzt loslassen.“ War das wirklich ihre Stimme, so atemlos und rau? Rosalie trat einen Schritt zurück, sofort ließ er sie los. „Was ist mit dem Licht?“
    „Deshalb wollte ich dich holen. Rafiq und Belle begrüßen bereits die Gäste. Hast du die Handwerker bemerkt, die heute neue Elektroleitungen in diesem Teil des Palastes gelegt haben? Nun, offenbar funktioniert das alles noch nicht so, wie es soll. Auch in den anschließenden Gängen gibt es kein Licht. Es wird wohl dauern, bis sie herausgefunden haben, wo der Fehler liegt.“
    Natürlich. Warum auch sollte es einen persönlichen Grund für ihn geben, sie abzuholen? Und doch hämmerte ihr Puls wild, weil sie so nahe bei ihm stand.
    Zum ersten Mal übrigens, seit sie ihm von ihrer schlimmen Erfahrung in der Vergangenheit berichtet hatte. Dachte er etwa jetzt daran? Im Dunkeln konnte sie ausmachen, dass er sie mit leicht zur Seite geneigtem Kopf betrachtete, und Anspannung kroch in ihre Schultern. Nein, sie wollte kein Mitleid von ihm!
    Sie trat an ihm vorbei und ging weiter. Jetzt, da ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, nahm sie auch den silbernen Mondschein wahr, der durch die hohen Fenster einfiel.
    Arik fiel neben ihr in ihren Schritt mit ein. Er fasste ihre Hand und legte sie in seine Armbeuge. Rosalie wäre gestolpert, hätte er sie nicht gehalten.
    „Halt dich an mir fest, Rosalie, dann passiert dir nichts.“
    „Ich sehe genug.“ Sie wollte sich von ihm losmachen, doch ihre Anstrengungen waren vergeblich, Arik presste sie fest an seine Seite.
    „Bei mir bist du sicher.“
    „Ich kann durchaus allein gehen!“
    Er verlangsamte seine Schritte und zwang Rosalie damit, ebenfalls stehen zu bleiben. „Ist dir meine Gegenwart so zuwider? Meidest du mich deshalb, wo immer du kannst?“ Er stellte sich vor sie.
    „Ich meide dich nicht, ich …“
    „Lüg mich nicht an, Rosalie.

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