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1001 Versuchung

1001 Versuchung

Titel: 1001 Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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er vor ihr stand. Nah genug, dass er nur die Hand auszustrecken brauchte, und er würde ihre Wange streicheln können. Wenn er es wollte …
    „Tut mir leid, Amy, aber ich muss weg. Ich habe deinem Onkel Rafiq versprochen, dass ich mir seine Pferde ansehe. Ich reite aus. Vielleicht können wir an einem anderen Morgen zusammen frühstücken.“
    „Du bleibst noch?“ Rosalie konnte es nicht verhindern, die Worte klangen bestürzt.
    Arik zog eine Augenbraue hoch und neigte den Kopf leicht zur Seite. „Richtig. Rafiq hatte mich neulich schon eingeladen. Doch da konnte ich die Einladung nicht annehmen, weil ich bereits eine andere … Abmachung getroffen hatte.“ Sein Blick wurde plötzlich ganz intensiv, und Rosalie spürte das bis ins Mark. „Aber meine Pläne haben sich inzwischen geändert. Ich gedenke mindestens eine Woche zu bleiben.“
    Für einen langen Moment hielt er ihren Blick gefangen, dann deutete er eine höfliche Verbeugung für ihre Mutter an und schenkte Amy ein strahlendes Lächeln. „Ich sehe die Damen dann später.“
    Eine Woche! Eine ganze Woche unter einem Dach mit Arik! Rosalie versuchte das Gefühlschaos unter Kontrolle zu bekommen, das in ihr tobte. Angst, Qual, Verärgerung … und Aufregung? Nein, unmöglich, so dumm konnte sie doch nicht sein. Es wäre ja selbstzerstörerisch, sich auf das Zusammensein mit ihm zu freuen. Allein bei seinem Anblick hatte sie jedes Mal das Gefühl, als würde ihr das Herz aus der Brust gerissen.
    Wie benommen ging sie zum Palast zurück, zusammen mit ihrer Mutter und Amy, lauschte dem fröhlichen Geplapper ihrer Tochter, den Bemerkungen ihrer Mutter, nickte und gab passende Antworten und kämpfte gleichzeitig gegen eine tiefe Mutlosigkeit an.
    Arik würde eine ganze Woche im Palast bleiben. Und so, wie er sie angesehen hatte, gedachte er wohl nicht, ihr aus dem Weg zu gehen. Wie sollte sie diese Zeit überstehen, ohne sich zu verraten? Ohne dass ihre tiefen Gefühle für ihn offenbar wurden? Ohne in seine Arme zu fallen und um eine weitere Nacht zu flehen? Nur einmal noch, bevor sie für immer auseinandergingen …
    „Ein sehr netter Mann“, sagte ihre Mutter jetzt. „Ich wusste gar nicht, dass du beim Malen am Strand jemanden kennengelernt hast.“
    Rosalie hob Amy höher auf den Arm. „Es schien mir nicht erwähnenswert.“ Lügnerin! „ Ich hatte auch nicht damit gerechnet, ihn wiederzusehen.“
    „Das muss doch eine nette Überraschung sein. Für euch beide.“
    Rosalie warf ihrer Mutter einen argwöhnischen Seitenblick zu. Diese Bemerkung war nicht nur einfach so dahingesagt. Dazu blickten die blauen Augen viel zu abschätzend. Ihre Mutter hatte schon immer zu viel gesehen, sobald es ihre Töchter betraf. Vor allem während der letzten Jahre hatte Maggie Winters immer ein Auge auf ihre Jüngste gehalten, weil sie sie beschützen wollte.
    Rosalie konnte sich bestens ausmalen, welche Spekulationen ihre Familie über ihre Beziehung zu Arik gestern Abend angestellt hatte, auch wenn sie sich alle Mühe gegeben hatte, eine nur flüchtige Bekanntschaft vorzutäuschen. Anscheinend hatte sie mit ihrem Versuch kläglich versagt. Sie hatte die wissenden Blicke gesehen, die Belle mit ihrer Mutter getauscht hatte.
    Nur gut, dass die beiden nicht ahnten, wie gut bekannt sie mit Arik war. „Ich glaube nicht, dass wir uns hier oft begegnen werden.“ Sie zuckte gleichgültig mit einer Schulter. „Wie ich dem Gespräch mit Rafiq gestern entnehmen konnte, werden die beiden wohl die meiste Zeit auf dem Gestüt verbringen.“
    Und genau da täuschte Rosalie sich gewaltig.
    In den nächsten Tagen schien es, als wäre Arik überall da, wo sie auch war. Nicht, dass er ihr folgte, aber es war einfach nicht zu vermeiden, dass man sich begegnete. Als Familienmitglied war er natürlich bei jeder Mahlzeit anwesend. Und unter den Argusaugen ihrer Mutter und ihrer Schwester konnte Rosalie sich nicht zurückziehen. Die beiden würden sich sofort Sorgen um sie machen, ob der mangelnde Appetit vielleicht auf eine heranziehende Krankheit zurückzuführen sei.
    Morgens, wenn Rosalie mit Amy, die sich partout nicht davon abbringen ließ, in die Ställe ging, war er da. Entweder kam er gerade von einem Ausritt zurück, oder er fachsimpelte mit Rafiq über das Pferdezüchten. Und was immer er auch gerade tat, er unterbrach es, kaum dass er Amy gewahr wurde.
    Dass ihr kleines Mädchen so eifrig Ariks Gesellschaft suchte und dass er so wunderbar mit Amy zurechtkam, löste ein

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