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1002 - Das weiße Schiff

Titel: 1002 - Das weiße Schiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ängstlich. Die Chircools reagierten auf das ungewöhnliche Geräusch mit wilder Raserei.
    Ysabel berührte Scouties Arm und deutete nach Westen. Scoutie nickte. Auch sie hatte den Eindruck gehabt, daß das Krachen aus dieser Richtung gekommen war. Als Ysabel eine kurze Strecke vom Rand der Schlucht wegkroch, folgte Scoutie ihr. Sobald sie sich vor den Blicken der Chircools sicher wußten, richteten sie sich auf.
    Die Anwesenheit der Bestien hatte zumindest einen Vorteil: Alle anderen Tiere waren aus diesem Teil des Waldes geflohen. Die beiden Jägerinnen waren so sehr daran gewöhnt, auf Schritt und Tritt mit allen nur denkbaren Gefahren zu rechnen, daß sie dennoch immer wieder innehielten, um zu lauschen und die Luft zu prüfen, aber sie fanden nichts.
    „Unheimlich!" faßte Ysabel schließlich das zusammen, was sie beide empfanden. Obwohl sie das Geheul der Chircools überdeutlich hörten, kam es ihnen so vor, als bewegten sie sich durch eine Zone tödlicher Stille. Bis hinab zu den winzigen Tieren, die das am Boden modernde Laub bevölkerten, schien alles, was dazu fähig war, die Flucht ergriffen zu haben.
    Ab und zu krochen sie zur Schlucht, und immer bot sich ihnen dasselbe Bild: Chircools, wohin sie auch blickten. Aber hier kamen keine Tiere mehr über den gegenüberliegenden Rand herab, sondern sie drängten auf dem Boden der Schlucht weiter.
    Die beiden Jägerinnen hörten das Krachen noch einmal, diesmal noch näher, und sie wurden vorsichtiger. Schließlich erreichten sie einen Punkt, an dem die Flut der Chircools noch nicht angelangt war.
    Die Schlucht lag unversehrt vor ihnen, von einer tropischen Fülle von Pflanzen bewachsen. Aber der Bach schwemmte tote Chircools davon, und einige der Kadaver hatten sich zwischen den Felsen verfangen.
    Während Scoutie und Ysabel noch nach unten starrten, kamen die ersten lebenden Chircools in Sicht. Sie trotteten langsam und widerstrebend am Bach entlang und unternahmen hier und da Versuche, umzukehren. Die nachdrängenden Tiere verhinderten das jedoch. Schon bald war der Boden der Schlucht auch hier mit Chircools bedeckt.
    Sie kletterten auf die Bäume und brachten sie mit ihrem Gewicht zum Umstürzen, und sie fraßen gierig Blätter, Rinde und selbst dickere Zweige, denn die Chircools ernährten sich keineswegs ausschließlich von Fleisch, auch wenn sie es der pflanzlichen Nahrung stets vorzogen. Binnen kürzester Frist waren auch die Ranken von den Felsen verschwunden, und nur Stein und Geröll blieben zurück. Die Chircools, die dem diesseitigen Steilhang am nächsten waren, begaben sich zögernd ah den Aufstieg, und fast gleichzeitig gab es abermals diesen grellen Knall. Diesmal war es so schlimm, daß Scoutie und Ysabel glaubten, es würde ihnen die Trommelfelle zerreißen. Sie konnten die Richtung, aus der der Knall kam, nicht bestimmen, denn es war, als gäbe es zwei Quellen, die diesen Lärm fabrizierten, und als säßen sie genau dazwischen.
    Gleichzeitig gab es vor ihnen eine schwache, blaue Lichterscheinung, eine Art leuchtenden Nebelstreifen, der sich blitzartig bildete und ebenso schnell wieder verschwand.
    Die vordersten Chircools erreichten die Stelle, an der der Nebel sich befunden hatte, prallten ab und stürzten von den Felsen.
    Sie zogen sich hastig wieder zurück.
    „Was, um alles in der Welt, war das eben?" fragte Scoutie, als sie weit genug von den Chircools entfernt waren, um sich wieder miteinander verständigen zu können.
    Ysabel zuckte ratlos die Schultern.
    „Wir sollten weitergehen und uns ein wenig beeilen", meinte sie zögernd. „Vielleicht finden wir es dann heraus."
    Genau das taten sie dann auch, und etliche Minuten später, als sie erneut in die Schlucht hinabblickten, entdeckten sie etwas, das nicht in diese Umgebung gehörte: Ein eiförmiges Gebilde, das auf einer Vielzahl von Beinen zwischen den Felsen herumturnte. Durch eine Schneise, die der letzte Sturm der Regenzeit in die Phalanx der Urwaldriesen gebrochen hatte, fielen ein paar Strahlen der tiefstehenden Sonne. Die Haut des krabbelnden Gebildes blitzte so grell auf, daß die beiden Jägerinnen sich geblendet abwenden mußten.
    „Es ist eine Maschine", stieß Ysabel hervor.
    Scoutie fragte sich, ob das wirklich stimmte. Das fremde Etwas bewegte sich so geschickt und zielbewußt, daß sie eher geneigt war, zu glauben, daß auch dies einer der Fremden war, die in dem weißen Schiff hausten.
    Sie beobachtete das Ding aus halbgeschlossenen Augen. Es tat etwas zwischen

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