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1003 - Die Templer-Säule

1003 - Die Templer-Säule

Titel: 1003 - Die Templer-Säule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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berichten wollten.
    Ich war immer wieder überrascht davon, in welcher Größe sich dieses Labyrinth hier unten erstreckte. Da ging eine Kirche in die andere über. Längst hatte ich es aufgegeben, sie alle zu zählen, es brachte nichts. Ich konzentrierte mich ausschließlich auf meine Suche innerhalb des kalten und dennoch geisterhaften Lichtscheins.
    Diese in sich abgeschlossene Welt hatte ich gewissermaßen im Schnelldurchgang besichtigt. Ich hatte mir auch nur einen ersten Überblick verschaffen wollen, nicht mehr. Nach Details oder irgendwelchen Hinweisen zu suchen, war später noch Zeit genug. Bei meinem Umherstreifen waren mir natürlich die unterschiedlichen Größen der Kirchen aufgefallen. Einige Male hatte ich auch den Eindruck gehabt, mich nicht allein in dieser Welt zu bewegen. Zwar hatte ich keinen Menschen zu Gesicht bekommen, aber das Gefühl war einfach vorhanden gewesen und ließ sich auch so leicht nicht vertreiben.
    Und es war mir noch etwas aufgefallen. Eine Kirche war besonders groß. Für mich war sie im Vergleich zu den anderen schon ein kleiner Dom, dunkel, in Schatten getaucht, wie alle anderen, aber dieser Dom ging mir nicht aus dem Sinn. Ihn mußte ich mir genauer ansehen. Es war ein Drang, der mich wieder zurück zu dieser Kirche führte.
    Das Gefühl war mir nicht unbekannt. Immer dann, wenn es sich bei mir einstellte, breitete sich auch so etwas wie eine Gegenreaktion aus. Da war ich besonders vorsichtig, obwohl ich es immer wieder eilig hatte. Es war leicht gewesen, diese hohe Kirche zu finden. Säulen stützten dieses unterirdische Bauwerk, das bei mir einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Der große Dom war in das Gestein hineingehauen worden. Ein wahres Meisterwerk der Baukunst. Ich konnte mir durchaus vorstellen, daß Fremde an der Errichtung beteiligt gewesen waren, Baumeister aus einem fernen Land, denn dazu hatte es einer ausgeklügelten Technik bedurft. Für mich persönlich stand fest, daß die Templer hier ihre Spuren hinterlassen hatten und sie die wahren Baumeister gewesen waren.
    Ich durchwanderte die Kirche, um in die Nähe des Altars zu gelangen. Er war der Mittelpunkt, und hier entdeckte ich möglicherweise weitere Hinweise.
    Er war leer.
    Er war auch größer als die übrigen Altäre, die ich mittlerweile kannte. Auf seiner Platte lag der Staub fingerdick, er sah aus wie eine graue Decke.
    Ich nahm erneut meine Lampe zu Hilfe. Einer Intuition folgend leuchtete ich den Boden ab – und bekam bereits wenig später große Augen, denn da hatte ich die Fußspuren gesehen, die sich im Staub abzeichneten.
    Sie sahen mir ziemlich frisch aus und stammten nicht von mir, denn die Abdrücke waren kleiner. Ich sah sie auch nur dort, wo der Staub eine gewisse Dicke hatte, ansonsten hatten sie sich aufgelöst.
    Wer war hier gegangen?
    Sofort fiel mir mein Gefühl ein, beobachtet worden zu sein. Mit der Entdeckung der Abdrücke hatte ich so etwas wie einen kleinen Beweis bekommen.
    In meiner Umgebung hörte ich nichts. Keine Schritte, kein Atmen, überhaupt keine fremden Laute. Die beklemmende Stille hüllte mich nach wie vor wie ein dichtes Tuch ein. Und auch der Geruch war derselbe geblieben. Fettig, dicht, aber auch kühl. Die Schatten in meiner Umgebung erinnerten mich an die Seelen Verstorbener, die sich hier in dieser Unterwelt bis zur Erlösung aufhalten mußten.
    Hatten die Templer auch hier ihre Kreuze hinterlassen? Der Lichtkegel tastete sich allmählich vor. Ich trat dabei vom Altar weg, um noch eine bessere Sicht zu bekommen. Wie eine verlorene Seele huschte der Lichtschein an der Wand hinter dem Altar entlang. Keine Bilder, keine Malereien, keine Fresken, nur das glatte, dunkle Gestein, als hätte es in den letzten Jahrhunderten eine weiche Schicht aus Ruß erhalten.
    Weiter wanderte das Licht. Jetzt in einer Kurve. Mal hoch, dann wieder nach unten. So konnte ich den größten Teil der Wand einsehen. Manchmal erreichte er auch die Decke, und dort oben glaubte ich, die schwache Bemalung zu erkennen. Ich war mir nicht sicher, ob die Baumeister dort ihre Kreuze hinterlassen hatten, aber dort hob sich tatsächlich etwas aus der Umgebung ab.
    Ich ging noch etwas zurück, bis ich mit dem Rücken gegen eine der hohen Säulen stieß. Sie kam mir wie ein Fingerzeig des Himmels vor, denn erst jetzt, möglicherweise auch durch den schrägen Auftreffwinkel bedingt, sah ich die Hinterlassenschaft unter der Decke deutlicher.
    Ja, es waren Kreuze.
    Sogar sehr große, den Maßen

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