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1003 - Die Templer-Säule

1003 - Die Templer-Säule

Titel: 1003 - Die Templer-Säule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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seinen Bart gleiten, als wollte er ihn sich zurechtzupfen.
    »Nicht viele Menschen haben eine solche Meinung wie du«, gab er zu. »Die meisten wollen nicht wahr haben, daß wir hier einmal Besuch aus einem fernen Land bekommen haben. Es liegt lange, sehr lange zurück. In alten Schriften wird davon gesprochen und auch, daß sie hier unten ihr Erbe hinterlassen haben.«
    »Ja, die Kirchen. Aber ich weiß nicht, für wen sie gebaut wurden. Warum gerade hier?«
    Der Hüter schüttelte den Kopf. »Danach sollte man nicht fragen, Fremder. Man sollte es einfach nur hinnehmen. Schauen, staunen und wieder gehen.«
    Ich tat so, als hätte ich die indirekte Abschiebung überhört. »Ist es denn nicht möglich, daß auch ich ein Suchender bin, der den alten Spuren nachgeht?«
    »Spuren?« wiederholte er. »Wohin sollten die führen?«
    »Zu einem spektakulären Ziel.« Mit der Wahrheit wollte ich noch nicht herausrücken.
    Der alte Mann seufzte und schaute zu Boden. »Du bist nicht der einzige, der diese Ruhe hier stört, wobei ich dich nicht als Störenfried betrachten möchte. Aber es waren schon andere Menschen hier.«
    »Welche?«
    »Diejenigen, die dieses Land regieren. Sie haben sich hier umgeschaut. Sie wollten das Einmalige dieser Kirchen nicht in Vergessenheit geraten lassen. Sie wollten der übrigen Welt beweisen, daß an dieser Stelle etwas Wunderbares entstanden ist, aber es hat sich noch nichts getan. In diesem Land herrschen Unruhen. Es gibt viele Gruppen, die sich bekämpfen, und es gibt auch eine Gruppe, die nicht möchte, daß die Kirchen in Verruf geraten. Sie sollen unentdeckt von der übrigen Welt bleiben, dafür kämpfen sie.«
    »Kämpfen?« hakte ich nach.
    »Ja.«
    »Mit Gewalt?«
    »Auch.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wie paßt das denn zu diesen heiligen Stätten?«
    »Manchmal gibt es nur diesen Weg, um etwas Großartiges zu schützen«, erklärte der alte Mann.
    Da war es wieder. Das Großartige. Ich war für derartige Begriffe empfänglich und dachte natürlich sofort an die Bundeslade. Aber ich sprach den Namen noch immer nicht aus und wich bei meiner Antwort vom eigentlichen Thema ab. »Es ist nicht gut, wenn hier so viele Menschen auftauchen.«
    »Darum geht es nicht nur. Das Geheimnis soll gewahrt bleiben. Ich möchte, daß du mich und die Umgebung vergißt, wenn du wieder gehst. Ich frage dich deshalb auch nicht, wer du bist und wo du herkommst. Belassen wir es bei dieser flüchtigen Begegnung.«
    »Nein, das können wir leider nicht. Ich habe zu viele Mühen und Strapazen auf mich genommen, um endlich dieses Ziel zu erreichen. Ich werde noch bleiben. Ich will mehr über die Baumeister wissen, die damals hier gewesen sind.«
    »Man hat sie vergessen.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Da irrst du dich, alter Mann. Die Templer sind nicht vergessen.«
    Er trat zurück. Es hatte ihn erschreckt, daß ich den Namen dieser Gruppe erwähnt hatte. »Templer – was weißt du von ihnen?«
    »Mehr als genug. Mir ist inzwischen auch klar, wer diese Kirchen hier gebaut hat. Nicht alle bestehen aus einer viereckigen Grundform. Bei manchen hat man sie geändert, und das weist auf die Templer als frühe Baumeister hin. Sie waren hier, nicht wahr?«
    Der Alte nickte.
    »Und was geschah damals? Das möchte ich wissen. Waren sie allein? Sind sie allein geblieben, oder haben sie hier im Land Unterstützung bekommen?«
    »Du sollst nicht fragen.«
    »Doch, ich will es wissen.«
    Die Augen veränderten ihre Blickrichtung, und der Bärtige schaute für einen Moment auf mein Schwert. »Es ist eine sehr kostbare Waffe«, murmelte er.
    »Sie ist unbezahlbar!«
    »Hat sie einem Templer gehört?«
    »Nein, einem König.«
    Er nickte, als wäre ihm alles klargeworden, und er fragte auch nicht weiter. Er schaute in die Höhe, dies ziemlich lange, was mich wunderte, denn die Decke war nicht zu sehen. Die tiefe Dunkelheit hatte sie verschluckt. Aber da oben mußte etwas sein, sonst hätte er dort nicht hingesehen. Bevor ich mich dazu entschlossen hatte, die Decke anzustrahlen, sprach er mich wieder an.
    »Die Tempelritter kamen allein in dieses Land, so berichten es die alten Schriften. Aber sie kamen nicht ohne Grund. Sonst hätten sie die Stadt Jerusalem niemals im Stich gelassen. Sie waren auf der Suche nach einem bestimmten Gegenstand und glaubten, ihn hier finden zu können.« Er blickte mich scharf an. Wahrscheinlich sollte ich weitersprechen, aber ich hielt den Mund, denn zuerst sollte er reden, was er auch tat. »Nun,

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