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1003 - Die Templer-Säule

1003 - Die Templer-Säule

Titel: 1003 - Die Templer-Säule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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damit, daß sie an ihrem Ende breiter wurde und von einem Sims umgeben war. Das kannte ich von anderen Bauwerken her, die Kathedrale in Chartres eingeschlossen.
    Ja, es gab den Sims!
    Aber ich sah ihn nicht, denn jemand hatte ihn in einen dicken, dunklen Stoff eingehüllt.
    Nicht weit von mir entfernt stöhnte der Alte auf. Er hatte die Hände zusammengelegt, die Finger verknotet und sah aus wie jemand, der zum Himmel schaute und die dort existierenden Lebewesen anflehen wollte.
    Zunächst einmal wußte ich genug. Dort oben war tatsächlich etwas versteckt. Der helle Kreis sank wieder nach unten und malte sich auf dem Boden ab.
    »Hast du das Tuch um die Säule gewickelt?« fragte ich den Bärtigen.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Warum ist es dort?«
    »Niemand soll die Wahrheit sehen«, flüsterte er.
    »Warum nicht? Ist sie so schrecklich? Können Menschen sie nicht ertragen? Bringt die Wahrheit sie um?«
    »Vielleicht. Unwürdige wird der Fluch des Lalibela treffen. Eine letzte Warnung an dich, Fremder, der du trotzdem viel weißt. Geh weg! Fliehe, das ist besser für dich.« Er unterstrich seine Worte mit den entsprechenden Handbewegungen, aber ich dachte nicht daran, aus dem Labyrinth zu verschwinden. Ich war sehr weit gekommen, jetzt wollte ich auch alles haben.
    »Ich werde das Tuch entfernen!« erklärte ich.
    »Nein, das ist…«
    »Doch, mein Freund. Auch du wirst mich nicht daran hindern, und ich weiß auch, wie ich es anstellen werde.«
    Der Alte schwieg und ließ mich mit meinen Überlegungen allein.
    Eigentlich hätte ich eine Leiter nehmen müssen. Ich sah keine und wollte auch nicht fragen. So mußte ich mich eben für die andere Möglichkeit entscheiden, die ein gewisses Geschick verlangte.
    Die Säule stand nicht zu weit von der normalen Kirchenwand entfernt. Und dort führte eine Steintreppe zu einer kanzelartigen Empore hoch, die gar nicht mal weit von der Decke entfernt war, vor allen Dingen nicht von der Templer-Säule. Wenn ich erst einmal auf der Empore oder der Kanzel stand, würde es mir auch gelingen, das Tuch zu entfernen, um endlich freie Sicht zu haben.
    Bevor ich mich auf den Weg machte, wandte ich mich noch an den Aufpasser. »Ich will nicht, daß du mich störst. Hast du das verstanden, mein Freund?«
    »Ja, aber ich werde zuschauen, und miterleben, wie dich der Fluch des Königs trifft. Er hat ihn hinterlassen. Jeder Fremdling soll vernichtet werden.«
    »Ich bin kein Fremder!« erklärte ich voller Überzeugung. »Etwas muß einfach passieren.«
    Einen Kommentar gab der Alte nicht mehr ab. Er versuchte auch nicht, mich aufzuhalten, und so konnte ich ungehindert meinen Weg zu diesem Aufgang nehmen.
    Eine dunkle Treppe mit staubigen Stufen lag vor mir. Sie wand sich in einer breiten Linkskehre der Empore entgegen. Es war auch ein Geländer aus Stein vorhanden, an dem ich mich abstützen konnte. Meine Handfläche streifte über das kalte Material hinweg, und diesmal spürte ich keine Wärme. Hier war alles normal.
    Um die Kanzel oder die Empore zu erreichen, mußte ich drei »Etagen« überwinden.
    Ich trat an den Rand. Über ihn hinweg schaute ich nach unten. Augenblicklich überkam mich ein komisches Gefühl. Ich war ein Teil dieser schattigen Welt hier oben geworden. Auch der alte Mann schien sich in den einzelnen Schattenstücken versteckt zu haben.
    Daß er Kontakt mit dem Boden hatte, sah ich von meinem Standort aus nicht. Er schien über dem dunklen Boden zu schweben. Sein Gesicht hatte er mir zugewandt.
    Ich winkte ihm beruhigend zu. Mit den Füßen stand ich ebenfalls auf einer steinernen Unterlage, aber in dieser Höhe gab sie mir leider nicht die gewünschte Sicherheit.
    Ich hatte mich verrechnet. Von unten hatte die Distanz zwischen der Säule und der Kanzel kürzer gewirkt. Jetzt stellte ich fest, daß ich die Säule mit der Hand nicht berühren konnte, auch wenn ich mich weit über den Rand der Kanzel hinweglehnte.
    Das sah auch der Bärtige. Er versuchte es noch einmal. Seine laute Stimme hallte zu mir hoch. »Es hat keinen Sinn, wenn du es versuchst. Die Templer-Säule wurde gesichert. Niemand soll ihr Geheimnis lüften.«
    So schnell gab ich nicht auf. »Hin und wieder gibt es Ausnahmen, mein Freund.«
    Mein lauter Kommentar wurde von einem Lächeln begleitet.
    Er gab nicht auf. »Aber du kannst es nicht schaffen. Du bist nicht…«
    Seine Worte verstummten, denn er hatte schon mitbekommen, was ich unternahm. Zum erstenmal würde mir Salomos Schwert gute Dienste

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