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1003 - Die Templer-Säule

1003 - Die Templer-Säule

Titel: 1003 - Die Templer-Säule Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekommen war, atmete ich tief durch. Ich spürte wieder das Kribbeln auf meinem Rücken, als liefen dort Spinnen entlang. Ich war davon überzeugt, wieder ein Stein im großen Mosaik gefunden zu haben. Gelöst war das Rätsel noch lange nicht, auch nicht das dieser Säule. Ich hatte die ungewöhnliche Wärme im Gestein nicht vergessen.
    Zunächst beugte ich mich wieder zurück und schaute nach unten, wo der alte Mann stand. Seine Haltung drückte eine gewisse Demut aus.
    »Ich habe es geschafft!« rief ich ihm zu. »Siehst du das Relief zum erstenmal?«
    Er gab mir keine Antwort, sondern ging zurück, als würde er sich fürchten.
    Ändern konnte ich daran auch nichts, und so machte ich weiter. Es waren Versuche, nicht mehr, aber ich hatte mich entschlossen, das Relief einer Prüfung zu unterziehen. Dieser ungewöhnliche Wärmestrom mußte seinen Ursprung haben. Entweder in der Säule oder innerhalb dieser Figuren. Ich konnte das Kreuz, aber auch das Schwert einsetzen und entschied mich zunächst für die Klinge. Die Waffe des Königs paßte meiner Ansicht nach besser, denn Salomo war der Bundeslade irgendwie näher. Er hatte sie schließlich gut gekannt.
    Mich interessierte besonders das Gesicht mit den beiden Glotzaugen. Hier hatte man dem König Lalibela ein Denkmal gesetzt. In seiner Zeit mußte er wirklich ein besonderer Mensch gewesen sein.
    Wieder beugte ich mich vor. Das Schwert schob ich über den Rand der Kanzel und hörte vom Boden her die protestierenden Laute des alten Mannes.
    Daran störte ich mich nicht. Sehr genau behielt ich die leicht zitternde Schwertspitze im Auge, die ihrem Ziel näher und näher rückte.
    Ich zielte nicht auf eines der Augen. Etwas hielt mich davon ab.
    Mein Punkt befand sich unter dem rechten Auge, direkt auf der Wange. Dort setzte ich die Spitze auch auf.
    Ich wartete.
    Ich gab keinen Druck.
    Etwas geschah trotzdem. Das Gesicht und das Schwert hatten miteinander Kontakt aufgenommen, denn nicht nur durch die Klinge glitt der warme Strom, auch durch den Griff und bis hinein in beide Hände.
    Sekunden verstrichen.
    Unter dem Empore war es jetzt ruhig geworden. Selbst das Atmen hatte der Mann gestoppt.
    Der Kontakt blieb. Das Gesicht aus Stein hatte Leben bekommen.
    Ich starrte es über die Klinge hinweg an. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn die Augen plötzlich normal geworden wären, um mich mit ihrem Blick zu bannen. Aber sie blieben aus Stein, und ich war schon ein wenig enttäuscht.
    Sollte das wirklich alles gewesen sein?
    Vielleicht. Möglicherweise auch nicht. Es lag an mir, das zu ändern. Ich setzte das in die Tat um, was ich mir vorgenommen hatte.
    Mit genau kontrollierter Kraft drückte ich die Schwertspitze gegen die steinerne Wange.
    Sie gab nach.
    Der Stein war weich geworden, ungewöhnlich weich. Denn er riß oder zerbröselte nicht. Er kam mir plötzlich vor wie Gummi. Oder wie normale Haut.
    Die Lampe hatte ich so auf den Rand gelegt, daß sie gegen den Sims strahlte. Sie leuchtete dabei auch das Gesicht des Lalibela an und ebenfalls die weiche Stelle.
    Dort löste sich etwas.
    Ein zähflüssiger, dunkler Tropfen.
    Ich wußte, was da aus der Wunde rann.
    Nichts anderes als Blut!
    ***
    Suko hatte den Schrei und auch den Schuß gehört, aber der Einschlag der Kugel in seinem Körper war ausgeblieben. Der hochfliegende Tisch hatte die Killerin zu sehr abgelenkt und ein genaues Zielen dabei unmöglich gemacht.
    Suko lag zwar auf dem Boden, aber er bewegte sich dabei blitzschnell weiter. Er rollte sich um die eigene Achse, damit er aus der Gefahrenzone geriet. Frauen wie Alischa waren Profis. Sie verloren nicht so leicht die Nerven und setzten nach.
    Suko sprang auf, bewegte sich sofort weiter und sah, daß der Tisch wieder in seine alte Lage zurückgefallen war. Er hatte einen neuen Gast bekommen. Das Geschirr lag zerbrochen am Boden, aber auf der Platte stand die Frau. Sie legte auf Suko an.
    Sie sah aus wie eine Rachegöttin, wie eine Furie aus dem Jenseits, und Suko hämmerte noch einmal seinen Fuß gegen den Tisch. Der Karatetritt war verdammt hart gewesen, so daß der Tisch plötzlich anfing zu schwanken. Alischa und ihre Waffe machten die Bewegungen mit, wieder fiel es ihr schwer, auf Suko zu zielen, und der nächste Treffer erwischte wie ein Sensenhieb ihre Beine.
    Plötzlich schwebte Alischa in der Luft. Für einen winzigen Moment sah es aus, als würde sie dort bleiben, aber sie fiel wieder zurück und krachte rücklings auf die Platte, die unter dem

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