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1004 - Die Stufen der Erkenntnis

Titel: 1004 - Die Stufen der Erkenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde die fremde Welt einmal umrunden, bevor es landete. Surfo musterte die Einzelheiten der Oberfläche. Sie entsprachen den Informationen, die er während der Suggestivschulung erhalten hatte.
    „Wie nennen wir das Ding?" fragte Scoutie plötzlich.
    Surfo hatte sich darüber noch keine Gedanken gemacht.
    „Laß dir was einfallen", forderte Brether Scoutie auf.
    „Ich hab' eine Idee", erklärte Scoutie. „Ihr werdet vielleicht darüber lachen, aber..."
    „Sag's schon", fiel ihr Surfo ins Wort.
    „Ich dachte an St. Vain."
    „Was?"
    Der Protestschrei kam von Brether. Verständlich, dachte Surfo. Über den „Kapitän" von eigenen Gnaden gab es nicht viel Angenehmes zu sagen. Trotzdem gefiel ihm die Idee.
    Claude St. Vain hatte nicht nur seine Untergebenen, sondern vor allem sich selbst gequält mit seinem halsstarrigen Glauben an die wortwörtliche Richtigkeit der Legenden und der sturen Überzeugung, daß die SOL bald zurückkehren und die Betschiden noch zu seinen Lebzeiten wieder in das Weltall hinaus vorstoßen würden. Claude St. Vain hatte sich dieses Denkmal verdient.
    „Ich bin einverstanden", sagte Surfo.
    „Du spinnst", protestierte Brether.
    „Zwei zu eins", erklärte Scoutie, „die Sache ist entschieden."
    Die Umrundung des Planeten nahm wenig mehr als eine Stunde in Anspruch.
    Dschungel und Savanne breiteten sich unter dem Beiboot aus, als es die Grenze des Zielquadranten überschritt. Aus dreihundert Metern Höhe suchte Surfo nach einem Landeplatz. Der Instinkt des Jägers sagte ihm, es sei vorteilhaft, einen Fluß in der Nähe zu haben. Nach halbstündigem Kreisen entdeckte er eine flache Kuppe, die sich rund zehn Meter über das umgebende Gelände erhob. Es gab dort dichten Graswuchs, aber keinen hinderndem Busch- oder Baumwuchs. Westlich der Kuppe, nur wenige hundert Meter entfernt, glitten die trägen Fluten eines der beiden Hauptflüsse vorbei. Im Osten erstreckte sich undurchdringlicher Dschungel bis zum Horizont. Ein Bestandteil der Anlage, die sie zu untersuchen hatten, ein rechteckiges Gebäude von mehreren Hektar Grundriß, lag einen Kilometer stromaufwärts am Ostufer des Flusses, auf einer vom Tropenwald umschlossenen Lichtung.
    Nachdem er das Boot gelandet hatte, gab Surfo eine kurze Meldung an die SANTONMAR ab. Inzwischen hatte Brether Faddon das Lastabteil des Fahrzeugs geöffnet und den Peilzeichengeber entladen, der zur Markierung des Landeplatzes auf der Kuppe installiert werden sollte. Surfo stieg aus, um ihm zu helfen.
    Weiche, feuchtwarme Tropenluft schlug ihm entgegen. Ein Duft, gemischt aus Moder und den Parfüms von tausend Blüten, stieg ihm in die Nase. Aus dem Wald drang das Gekreisch fremder Tiere. Die Sonne stand dicht über dem westlichen Horizont. Sie überzog die breite Wasserfläche des Stromes mit einem tiefen, purpurroten Schimmer.
    Surfo blieb einen Augenblick stehen, um den unwirklichen Anblick in sich aufzunehmen.
    Brether bedurfte seiner Hilfe kaum. Die Installation des Zeichengebers war einfach und bestand im großen und ganzen darin, das Gerät im Boden zu verankern. Brether wischte sich die Hände an der Montur ab und sagte: „So - dieser Platz geht uns im Leben nicht mehr verloren."
    Er sah auf. Surfo bemerkte, wie seine Augen sich für den Bruchteil einer Sekunde weiteten. Der Ausdruck des Erstaunens erschien auf seinem Gesicht.
    „Was ist los?" fragte Surfo und wandte sich um.
    Brether deutete nach Norden.
    „Einen Augenblick lang kam es mir so vor, als hinge dort eine feurige Kugel über den Bäumen."
    Surfo sah ihn verblüfft an.
    „Feurige Kugel?"
    Brether winkte ab.
    „Nichts. Wahrscheinlich nur ein Reflex."
     
    4.
     
    Brether Faddon stocherte im Feuer, daß die Funken auf stoben.
    „Das ist fast wie zu Hause", sagte er.
    Surfo hatte sich auf dem Boden ausgestreckt, die Hände unter dem Nacken gefaltet und starrte in den sternenbesäten Nachthimmel hinauf. Wie oft hatte er so gelegen, unter anderen Sternen, am Abend eines arbeitsreichen Tages, neben sich eine Strecke eßbaren Wildes. Er war gewöhnlich müde gewesen von der Anstrengung der Jagd und hatte den Sternen nur ein paar kurze Blicke zuwerfen können, bevor der Schlaf ihn übermannte. Heute dagegen war ihm die Müdigkeit fern; er verspürte kein Schlafbedürfnis. Eine innere Unruhe hielt ihn wach, und der Verstand beschäftigte sich mit vielerlei Gedanken.
    Sie hatten die üblichen Meßserien hinter sich. Sie waren sicher, daß die Luft auch nicht eine Spur giftiger Beimengungen

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