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1004 - Die Stufen der Erkenntnis

Titel: 1004 - Die Stufen der Erkenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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packte sie mit festem Griff, um sich einen Weg zu bahnen.
    Hinter sich hörte er einen ärgerlichen Laut. Es platschte im Wasser. Scoutie lachte hell auf.
    „Er muß beim Gehen wieder eingeschlafen sein", sagte sie.
    Brether Faddon hatte auf der niedrigen Uferböschung den Halt verloren und war ins Wasser hinunter gerutscht. Triefend und prustend kam er in diesem Augenblick wieder auf die Beine. Im Schein der Sterne sah Surfo ihn grinsen.
    „Das solltet ihr auch probieren. Das Wasser ist kühl und erfrischend - und ganz verdammt salzig."
    Surfo kletterte vorsichtig die Böschung hinunter. Er schritt ein paar Meter weit in den Fluß hinein, ohne daß ihm das Wasser bis über die Knie reichte. Es gab keine nennenswerte Strömung.
    „Hier kommen wir besser vorwärts", sagte er. „Das Wasser ..."
    Er wurde durch Scouties gellenden Schrei unterbrochen.
    „Dort...", schrie sie.
    Surfos Blick folgte ihrem ausgestreckten Arm. Am gegenüberliegenden Ufer des Flusses, klein und unscheinbar aus dieser Entfernung, schwebten zwei rötlich leuchtende Energiekugeln.
     
    *
     
    „Ruhe! Keine Bewegung!" zischte Surfo.
    Die Kugeln würden sie, wenn sie sich ruhig verhielten, womöglich nicht bemerken. Das war seine Hoffnung. Sie zerschlug sich rasch. Die beiden Energiegebilde setzten sich in Bewegung und glitten in wenigen Metern Höhe über die Wasserfläche dahin. Über ihr Ziel konnte es keinen Zweifel geben: sie kamen geradewegs auf die drei Betschiden zu.
    „Zurück ins Dickicht", befahl Surfo. „Vorsichtig, ohne Hast. Noch haben wir Zeit!"
    Mit rhythmischen, weit ausholenden Schlägen der Machete bahnte er eine schmale Gasse durch das Gestrüpp des Dschungels. Brether wollte ihm zu Hilfe kommen, aber Surfo wies ihn zurück.
    „Der Durchgang soll so eng wie möglich sein", sagte er. „Vielleicht werden die Kugeln dadurch aufgehalten."
    Er bewegte sich nicht geradlinig vorwärts, sondern gab der Gasse einen zickzackförmigen Verlauf. Auch das, hoffte er, würde die energetischen Gebilde bei der Verfolgung behindern.
    Hinter sich hörte er lautes Prasseln und Knallen. Gespenstischer Lichtschein huschte durchs Dickicht.
    „Sie kommen hinter uns her!" rief Scoutie.
    Surfo bedeutete Brether, an seiner Stelle weiterzuarbeiten. Er drängte sich an Scoutie vorbei und lief die Gasse zurück, bis er die Kugeln zu sehen bekam. Sie hatten den Rand des Dschungels erreicht. Wie feurige Walzen schoben sie sich durch den dichten Pflanzenwuchs. Wo sie Äste und Stämme berührten, da flammte es auf, da verging Materie mit explosionsartigem Knallen. Die Kugeln schienen in ihrer Vorwärtsbewegung kaum beeinträchtigt. Surfo wurde klar, daß sie ihnen nur mit Hilfe der Macheten nicht entkommen konnten.
    Er eilte nach vorne. „Strahler!" schrie er. Er feuerte an Brether vorbei in die dampfende Wand der Vegetation. Brether und Scoutie begriffen. Mit drei scharf gebündelten Energiestrahlen schnitten sie das Dickicht vor sich nieder.
    Sie kamen schneller voran als bisher, aber die zusätzliche Geschwindigkeit bot ihnen keinen Schutz vor den roten Kugeln. Das Knallen und Prasseln kam näher. Der Qualm, der vor ihnen aufstieg, mischte sich mit dem Rauch, den die unerbittliche Feuerwalze der beiden Energiegebilde verbreitete. Surfo sah sich um. Durch den Dunst hindurch sah er rote Glut, die hinter ihnen hereilte. Die Geräusche, mit denen die Kugeln die Pflanzen des Dschungels zerstörten, hatten sich zu einem ohrenbetäubenden Inferno verdichtet. Der Qualm teilte sich. Eine fünf Meter hohe Blase aus flimmernder Energie schob sich auf Surfo zu. Er hatte die Augen voller Tränen.
    Täuschte ihn die Perspektive, oder war das riesige Gebilde wirklich schon zum Greifen nahe?
    Er warf sich herum. Scoutie schrie auf, als er sie packte. Er schlang ihr den Arm um die Hüfte und warf sich mit voller Wucht in das Dickicht, das ihnen den Weg versperrte.
    Ein hastiger Ruf forderte Brether auf, ihm zu folgen. Nur ein Gedanke beherrschte Surfo noch: wenn wir uns ins Unterholz verkriechen und ruhig verhalten, werden sie unsere Spur verlieren.
    Neben ihm knallte es. Holzsplitter flogen ihm ins Gesicht. Über die Schulter sah er die rötlich schimmernde Hülle einer Kugel. Der Wald stand ringsum in Flammen. Er duckte sich, aber die Kugel senkte sich unerbittlich auf ihn herab. Er spürte, wie Scoutie zusammenzuckte, und hörte sie ein schmerzliches Stöhnen ausstoßen. Ein Prickeln wie von einem leichten elektrischen Schock lief ihm durch den Körper.
    Er

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