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1006 - Die Falle von Cratcan

Titel: 1006 - Die Falle von Cratcan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die SOL noch existiert."
    „Erst müssen wir mal hier weg, Scoutie. Und auch schon deshalb will ich mit dem Kommandanten reden. Der kann mir doch nicht weismachen, daß kein Schiff von hier startet, um andere Stützpunkte oder Flottennester anzufliegen. Es sind in den vergangenen Tagen mehrere Schiffe gestartet, aber jedes Mal hat Lordos versichert, der Mond sei ihr Ziel. Ich glaube ihm kein Wort."
     
    *
     
    Der Stützpunkt in der Scallnag-Wüste war vom ersten Augenblick an gefährdet, und das nicht nur der unglaublich schlechten Umweltbedingungen wegen, die hier herrschten.
    Der Ort war denkbar schlecht gewählt, aber gegen die Entscheidungen Certhaytlins gab es keinen Widerspruch, auch nicht von selten der Wissenschaftler.
    Ganz abgesehen davon, daß der fast ständig wehende Wind die tödlichen Carselloten selbst über die errichteten Absperrzäune trug, so erschienen auch die bis zu fünfzig Meter langen Weißwürmer, schlangen sich um ihre Opfer und erwürgten sie.
    Vor den halbintelligenten Ureinwohnern Cratcans, den Schriten, spinnenähnlichen Wesen, konnte man sich noch einigermaßen schützen, wenn sie auch oft in Gruppen von Hunderten angriffen. Sie hausten draußen in der Wüste in Sandburgen und ernährten sich von dem wenigen, was in ihre Netze geriet. Sie kündigten ihre Angriffe durch Ansammlungen an und warnten so ihre Gegner.
    Die Stützpunktbesatzung bestand aus zehn Kranen und fünf Tarts. Jeder hatte seine bestimmte Aufgabe, die es zu erfüllen galt. In erster Linie sollte die Expedition geologische Phänomene untersuchen.
    Am gefährlichsten waren wohl die Windanemonen, unglaublich leichte Pflanzen, die über die Wüste dahinsegelten und mit ihren zarten, aber ungemein festen Wurzeln nach Beute herumtasteten. Ihre Blütentrichter waren nahezu durchsichtig, so daß man sie erst im letzten Augenblick bemerkte, und dann war es meist auch schon zu spät. Der Trichter stülpte sich über jedes lebende Wesen und schloß sich, ehe es an Gegenwehr denken konnte.
    Dann allerdings wurde die Windanemone für einige Zeit flugunfähig und damit auch wehrlos. Man konnte die tödliche Pflanze unschädlich machen, aber für das vorher eingefangene Opfer war es oft zu spät.
    Die drei Kranen, die an diesem Tag einen nahegelegenen Sandgeysir erforschen sollten, kamen nicht einmal bis in die Nähe ihres Zielortes. Der erste Angriff auf sie erfolgte noch in Sichtweite des Stützpunkts. Zwei Windanemonen waren es, die zum Glück rechtzeitig bemerkt wurden, als sie herabschwebten. Sie vergingen im konzentrierten Abwehrfeuer der drei Kranen.
    Der zweite Angriff durch heranrollende Carselloten war ernsterer Natur. Die Buschgebilde mit den stahlharten Stacheln kamen von verschiedenen Seiten. Die Kranen feuerten auf die unheimlichen Angreifer, aber sie konnten nicht verhindern, daß einige der Rollbüsche ihr Opfer fanden.
    Der überlebende Krane warf seinen Strahler fort und rannte um sein Leben, von zwei Carselloten verfolgt, die langsam aber sicher aufholten. Die Todesangst verlieh ihm Kräfte, die er nie im Leben gekannt hatte, und als er endlich den Stützpunkt vor sich sah, blieben die Verfolger zurück und gaben schließlich auf.
    Der Leiter der Expedition gab über Funk einen Bericht nach Yandiri-City durch.
    Certhaytlin selbst bestätigte den Empfang und befahl, die Forschungen auf keinen Fall einzustellen. Er versprach Verstärkung für den Fall, daß weitere Verluste eintraten.
    Das war keine ermutigende Nachricht. Besonders die Tarts äußerten Unzufriedenheit.
    Aber ein Krane war der Leiter des Stützpunkts, und sie hatten sich ihm unterzuordnen.
    An den nächstfolgenden Tagen verließ niemand den Stützpunkt, aber es war allen klar, daß sie nicht einfach herumsitzen und warten konnten. Der Auftrag war eindeutig: Fortsetzung der Arbeit.
    Dann geschahen seltsame Dinge, die keine Erklärung fanden.
    Zuerst einmal fiel die Funkanlage aus. Der verantwortliche Techniker konnte keine schadhafte Stelle an den Geräten finden. Sie schienen absolut in Ordnung. „Es muß sich um eine Störung von außen handeln", stellte der Funktechniker fest. „Jemand unterbricht unsere Sendungen. Jemand, der technische Kenntnisse besitzt.
    Um die Schriten kann es sich also nicht handeln."
    Der Expeditionsleiter stimmte dem zu und sagte: „Sollten mal wieder die Kanimooren ihre Hand im Spiel haben? Es wäre nicht das erstemal, daß sie hier aktiv werden. Einen offenen Angriff haben sie noch nie gewagt, aber ich halte es

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