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1006 - Die Falle von Cratcan

Titel: 1006 - Die Falle von Cratcan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durchaus für möglich, daß sie heimlich auf Cratcan gelandet sind und Böses planen. Sieht so aus, als wollten sie uns vom Hauptquartier isolieren."
    Das zweite Ereignis schien seine Vermutung zu bestätigen. Die Orteranlage stellte einen metallischen Gegenstand in großer Höhe fest, der über dem Lager kreuzte. Der Gegenstand war zu klein für ein Schiff und bedeutete noch keine unmittelbare Gefahr, aber er war beunruhigend genug. Es konnte sich um einen automatisch gesteuerten Spion handeln oder um Schlimmeres.
    Da der Funkkontakt mit dem Hauptquartier und Certhaytlin noch immer unterbrochen war, entschloß sich der Expeditionsleiter zum eigenmächtigen Handeln. Er ordnete die Auflösung des Stützpunkts an und befahl den Aufbruch in Richtung Daroque-Senke.
    Die drei Fahrzeuge blieben dicht zusammen, um sich im Notfall gegenseitig Hilfe leisten zu können. Die Angriffe der Rollbüsche oder der Fluganemonen bedeuteten keine große Gefahr mehr, aber auch mit den kleinen Ortern war der metallische Spion hoch oben am Himmel noch immer festzustellen. Er folgte der Wagenkolonne, die sich langsam auf einen Gebirgszug zubewegte, der überquert werden mußte. Dahinter begann die Senke von Daroque.
    Der Aufstieg zum Paß bedeutete für die Fahrzeuge kein Problem, und schon begann man an das Gelingen des Rückzugs zu glauben, als jede Hoffnung mit einem einzigen Schlag zerstört wurde.
    Die leistungsschwachen Ortergeräte in den Fahrzeugen registrierten die tödliche Gefahr zu spät. Zwar verloren sie den Robotspion nie aus dem Tastbereich, aber plötzlich erschien ein weiteres Objekt auf den Schirmen, und es war sehr viel größer und näherte sich mit ungeheurer Geschwindigkeit.
    Es gab keinen Platz zum Ausweichen.
    Und dann war alles schon vorbei ..
     
    2.
     
    Die Miene Certhaytlins war so freundlich, daß sie unglaubhaft wirkte. Mit höflichen Floskeln lud er Mallagan ein, Platz zu nehmen. Dann fragte er: „Lordos berichtete, daß du mich zu sprechen wünschst. Seid ihr mit eurer Unterkunft unzufrieden? Ich werde eure Wünsche erfüllen, wenn es möglich ist. Ich will, daß ihr ..."
    „Wir sind gut untergebracht", schnitt Mallagan ihm das Wort ab. „Aber wir haben Fragen."
    „Dann frage", forderte ihn der Kommandant auf. „Wir sind dankbar für die Rettung, Certhaytlin, und auch für die Gastfreundschaft, die uns auf Cratcan geboten wird, aber wir hatten nicht die Absicht, für immer hier zu bleiben. Es sind viele Schiffe gestartet, seit wir hier sind. Sie können nicht alle nach Symulor geflogen sein."
    „Die meisten schon. Wenige nur hatten den Auftrag, ein nahegelegenes Nest anzufliegen. Es handelte sich um geheime Missionen, die keinen Fremden an Bord dieser Einheiten erlaubt hätten, das mußt du verstehen. Sicher wird in Kürze ein Schiff starten, das euch mitnehmen kann."
    „Hoffentlich", knurrte Mallagan ungehalten. „Werdet ihr von den Herzögen erwartet?"
    Die Falle war so plump, daß sie schon fast an Beleidigung grenzte. „Muß ich wiederholen, daß sie nicht einmal von unserer Existenz wissen, Certhaytlin?
    Was sollen Fragen in dieser Richtung eigentlich bezwecken? Habt ihr hier auf Cratcan etwas vor dem Herzogtum zu verbergen?"
    Die Frage war dem Kommandanten sichtlich peinlich. Er wechselte sofort das Thema. „Wie ich erfuhr, habt ihr euch nach einem Geisterschiff erkundigt - was soll das? Es gibt kein solches Geisterschiff, wenigstens hörte ich nie davon. Aber ich werde Nachforschungen im Archiv veranlassen."
    Mallagan konnte das Unbehagen des Kommandanten förmlich spüren. „Ich wäre dir sehr dankbar dafür, Certhaytlin." Er stand auf. „Wir dürfen also mit deiner Unterstützung rechnen, was unsere Abreise von hier betrifft? In der Zwischenzeit wollen wir versuchen, so viel wie möglich über Cratcan zu erfahren. Vielleicht lernen wir sogar die sagenhaften Naturphänomene kennen."
    „Das wäre möglich", erklärte Certhaytlin überfreundlich und erhob sich ebenfalls, um seinen unfreiwilligen Gast zu verabschieden.
    Lordos wartete schon vor der Tür.
    Als diese sich geschlossen hatte, setzte sich Certhaytlin wieder. Er mußte nachdenken, und wenn er sich nicht irrte, hatte er auch schon eine Lösung gefunden.
    Vor wenigen Stunden hatte er die Nachricht erhalten, daß der Kontakt mit dem Stützpunkt in der Scallnag-Wüste abgebrochen sei. Es gab keine Verbindung mehr. Ein Suchgleiter war auf Erkundungsflug gegangen und kehrte mit der Information zurück, daß das Lager verlassen sei.

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