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1006 - Die Falle von Cratcan

Titel: 1006 - Die Falle von Cratcan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Von der Besatzung des provisorischen Stützpunktes gab es keine Spur.
    Sofort überlegte Certhaytlin, wie er Kapital aus dem spurlosen Verschwinden der zehn Kranen und fünf Tarts für sich schlagen konnte.
    Die Wüste Scallnag war geeignet, sein Problem zu lösen. Wenn die drei vermutlichen Spione und Ratgeber der Herzöge in ihr ebenfalls verschwanden, würde es keine Fragen mehr geben. Ein Bericht nach Kran, und der Fall war so gut wie erledigt.
    Hatte dieser Mallagan nicht vor wenigen Minuten selbst den Wunsch geäußert, die Naturphänomene von Cratcan kennenzulernen?
    Der Wunsch eines Gastes sollte ein Befehl sein. Mallagan und seine beiden Begleiter sollten die gewünschte Gelegenheit erhalten.
    Certhaytlin rief eine Stunde später den Tart Lordos zu sich.
     
    *
     
    Certhaytlin erklärte Lordos seinen Plan in allen Einzelheiten und machte den Tart für Gelingen oder Miß gelingen des Unternehmens verantwortlich.
    Man konnte Lordos ansehen, daß er über den Auftrag, den er nun erhalten hatte, alles andere als glücklich war. Es gab jedoch verschiedene Gründe, die es ihm unmöglich machten, das Ansinnen des Kommandanten abzulehnen. „Suche dir sieben treu ergebene Tarts, und mache dich mit den drei Betschiden auf die Suche nach der verschollenen Expedition", schloß Certhaytlin seine Instruktionen ab. „Und vergiß nicht: Es muß unter allen Umständen wie ein Unfall aussehen. Jedenfalls dürfen die Fremden nicht mehr lebend hierher zurückkehren. Die Gründe sind dir bekannt. Ich hoffe, du hast mich verstanden."
    „Du kannst dich auf mich verlassen, Certhaytlin. Aber was wird man im Stützpunkt reden, wenn die Fremden an der Suchexpedition teilnehmen?"
    „Das laß meine Sorge sein. Sie haben ja selbst den Wunsch geäußert, unsere Welt kennenzulernen."
    „Und der Stützpunkt in der Wüste? Was könnte dort geschehen sein?"
    „Das weiß niemand. Vielleicht ein Überfall durch die Kanimooren. Unser Abwehrsystem hat noch Lücken, durch die ein einzelnes kleines Schiff der Feinde schlüpfen kann, wenn es vorsichtig ist. Das ist auch der Grund, warum ich die Flotte in Alarmbereitschaft versetzte. Aber nun halte dich nicht länger auf. Du kannst morgen schon aufbrechen."
    „Willst du vorher noch mit den Betschiden sprechen?"
    „Das ist überflüssig. Du weißt selbst, was du ihnen zu sagen hast. Sie werden sofort einwilligen, davon bin ich überzeugt."
    Lordos ging, um sich seine sieben Verbündeten zu suchen.
     
    *
     
    „Eine Suchexpedition?" wunderte sich Mallagan nicht schlecht, als Lordos ihnen am anderen Morgen Certhaytlins Vorschlag unterbreitete. „Was ist denn passiert?"
    Der Tart berichtete von dem verlassenen Stützpunkt und den verschwundenen Besatzungsmitgliedern. In den schillerndsten Farben sprach er von den Naturwundern, die man in der Wüste Scallnag antreffen konnte, verschwieg aber auch nicht die Gefahren. Seine Vermutung war richtig: Gerade die Gefahren schienen die drei Betschiden zu reizen. Nach kurzer Überlegung sagten sie zu, Lordos und die sieben anderen Tarts zu begleiten.
    Ein Gleiter mit zwölf Sitzplätzen erwartete sie. Lordos selbst übernahm die einfachen Kontrollen, mit denen Mallagan schon nach zehn Minuten selbst hätte umgehen können. Es fiel ihm auf, daß alle Tarts kleine Flugaggregate trugen, die aber so konstruiert waren, daß ein Betschiden sie unmöglich anlegen konnte.
    In geringer Höhe flogen sie in östliche Richtung davon, dem Höhenzug entgegen, der die Daroque-Senke von der Scallnag-Wüste trennte. Die höchsten Gipfel erreichten knapp achthundert Meter, aber sie wirkten zerklüftet und unübersichtlich. Selbst für einen Gleiter wäre hier eine Landung schwierig gewesen.
    Aber Lordos dachte noch nicht an eine „Landung". Das Gebirge war dem Stützpunkt zu nah. Hilfe konnte in wenigen Stunden eintreffen, und die hätte den ganzen schönen Plan zunichte gemacht.
    Jenseits des Gebirges erstreckte sich die endlose Wüste bis zum Horizont. Bei der nur flachen Oberflächenkrümmung des Planeten konnte man bis zu dreihundert Kilometer weit sehen. Die Luft war klar.
    Lordos sah sich vor eine schwierige Aufgabe gestellt. Außer dem Kommandanten, seinen sieben Tarts und ihm selbst durfte niemand auf Cratcan auch nur ahnen, daß es sich bei dem geplanten Unfall, bei dem die drei Fremden den Tod finden sollten, um glatten Mord handelte.
    Unangenehmes sollte man so schnell wie möglich hinter sich bringen, das brachte ihn auf den Gedanken, mitten in der Wüste

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