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1006 - Die Falle von Cratcan

Titel: 1006 - Die Falle von Cratcan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Absturz des Gleiters herbeizuführen. Er und seine Tarts konnten sich rechtzeitig mit den Flugaggregaten retten. Sie würden sich so lange in der Nähe des Wracks aufhalten, bis Certhaytlin sie suchen ließ. Oder sie würden einfach versuchen, mit Hilfe der Aggregate, deren Aktionsradius allerdings beschränkt war, den Stützpunkt oder eine Station zu erreichen.
    In der Ursprache der Tarts, die von den Betschiden nicht verstanden wurde, beriet er sich mit seinen Komplicen, die nach einigem Zögern dem gewagten Plan zustimmten.
    Mallagan, der neben Lordos an den Kontrollen saß, gefiel es absolut nicht, daß sich die Tarts in einer ihm unbekannten Sprache unterhielten. „Ich habe ein merkwürdiges Gefühl", sagte er zu Faddon und Scoutie, die unmittelbar hinter ihm saßen, im Dialekt der Betschiden. „Die Echsen haben etwas vor, das spüre ich förmlich. Haltet euch bereit."
    „Und wozu?" fragte Faddon besorgt. „Weiß ich nicht. Aber ich lasse unseren Piloten keine Sekunde aus den Augen. Vergeßt nicht, daß sie Flugaggregate haben."
    Jetzt erging es Lordos wie zuvor Mallagan. Er verstand kein Wort, das die Betschiden wechselten. Er kehrte zum alten Idiom zurück: „Wir nähern uns dem Gebiet der Doth-Fontänen. Es sind urplötzlich aus dem Boden brechende Sandgeysire, die gewaltige Trichter erzeugen. Wenn man in sie hineinfällt, ist man verloren. Verursacht werden diese Fontänen durch große Skorpione, deren Schwänze sich elektromagnetisch aufzuladen vermögen. Wenn sich die aufgeladenen Spannungen im Kollektiv entladen, entsteht die Fontäne."
    „Interessant", sagte Mallagan. „Und was geschieht, wenn man in so einen Trichter fällt?"
    „Die Skorpione!" erwiderte Lordos nur, aber seine Betonung war Antwort genug. „Sie leben von allem, was ihnen vor die Zangen kommt."
    Mallagan beugte sich seitwärts über den Rand der offenen Kabine - das transparente Dach war der Hitze wegen zurückgeschoben worden - und blickte hinab auf die Wüste.
    Er konnte keine Trichter sehen. Wahrscheinlich entstanden sie nur dann, wenn man über eine Ansammlung der unter dem Sand wartenden Skorpione hinwegging. Eine Vorwarnung schien es da nicht zu geben.
    Für wenige Sekunden nur hatte er Lordos aus den Augen gelassen, und das genügte dem Tart, endlich zu handeln. Unauffällig drückte er mit dem Fuß einen verborgenen Knopf hinter der Kontrollkonsole ein, den er vorher entsprechend präpariert hatte. Sofort brach das Antigravfeld zusammen. Die gesamte elektrische Anlage fiel aus. Und weil der Gleiter mit sehr geringer Geschwindigkeit dahinflog, boten die kleinen Seitenschwingen der Luft kaum einen Widerstand.
    Der Gleiter begann abzustürzen.
    Lordos rief seinen Komplicen einen hastigen Befehl zu, und ehe sich die drei Betschiden von ihrer Überraschung erholen konnten, schwangen sich die Echsen behende über Bord, fielen ein Stück und schwebten dann, immer dicht zusammen bleibend, der Oberfläche Cratcans entgegen.
    Mallagan handelte blitzschnell.
    Der Gleiter war nun ohne Antrieb, und die Ursache für diesen sicherlich absichtlich herbeigeführten Defekt ließ sich nicht in wenigen Augenblicken finden. Nun galt es nur, das Ding einigermaßen sicher nach unten zu bringen. Dabei konnten nur die kleinen Tragflächen helfen, wenn die Geschwindigkeit hoch genug war.
    Immerhin gehorchte der Gleiter noch den mechanischen Steuerkontrollen.
    Die Nase senkte sich, der Sturz in die Tiefe wurde schneller. Der Wüstenboden kam immer näher. Faddon und Scoutie waren zum Glück angeschnallt, trotzdem hielten sie sich mit beiden Händen an den Lehnen ihrer Sessel fest, kreidebleich im Gesicht. Sie ahnten, daß Mallagan eine antriebslose Bruchlandung versuchte.
    Langsam nur hob sich der Bug des Gleiters, dessen rasende Geschwindigkeit ihm sogar noch ein wenig Auftrieb gab. Er gehorchte dem Seitenruder, so daß Mallagan in eine leichte Kurve gehen konnte, die ihn zum wahrscheinlichen Landeplatz der ausgestiegenen Tarts zurückführte. Er würde diesem Lordos einiges zu sagen haben ...
    Die Geschwindigkeit wurde wieder geringer, der Gleiter begann durchzusacken. Im letzten Augenblick konnte Mallagan ihn dicht über dem Boden abfangen, aber zu einer Kursänderung reichte der Auftrieb nicht mehr. Eine gewaltige Staubwolke hinter sich herziehend, rutschte das Flugzeug durch den trockenen Sand und prallte mit voller Wucht gegen einen einzelnen Felsen. Dann war absolute Stille.
     
    *
     
    Lordos und die sieben Tarts landeten wohlbehalten

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