Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1008 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: 1008 - Ein Computer spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte es kaum gesagt, da zuckten aus allen Wandöffnungen Strahlenblitze und deckten die Männer ein. Im Nu waren sie in ein Inferno aus Laserstrahlen eingehüllt.
    Mimi beobachtete die Szenerie aus ihrem Versteck. Sie wagte es nicht, sich aus dem Schutz des Hypnoschulers zu begeben, denn die Roboter hätten das Feuer augenblicklich auf sie eröffnet.
    „Rückzug!" befahl der Anführer. Und als reagierte die Positronik darauf, wurde das Laserfeuer eingestellt.
    „Wir müssen fort, bevor Albert den gesamten Raum unter Energie setzt", fuhr der Anführer fort. „Dann wären wir hier gefangen, und Albert könnte uns rösten."
    „Das ist ein Ding!" sagte einer der Männer. „Hat einer von euch schon erlebt, daß Reparaturroboter Menschen mit Laser-Schweißgeräten attackieren?"
    „Haut endlich ab!" schrie der Anführer. „Ich bilde den Abschluß."
    Die Männer verließen einer nach dem anderen fluchtartig den Raum. Mimi sah, wie der Anführer eine kleine Kapsel hervorholte und an den Computerzellverband heftete.
    „Nicht!" rief Mimi und stürzte aus ihrem Versteck, denn sie hatte die Absicht des Mannes erkannt. „Ihr solltet Alberts Leiden zu heilen versuchen, anstatt die Positronik zu zerstören."
    „Der Pinguin!" rief der Mann überrascht. „Hinaus mit dir."
    Er packte Mimi kurz entschlossen um die Mitte und lief mit ihr aus dem Konferenzraum. Draußen warteten die anderen bereits an einem Schutzschirmprojektor.
    „Schirm einschalten!" befahl der Anführer, als er mit Mimi unter dem Arm vorbei war. Er setzte die Dirto ab, und gemeinsam erlebten sie die Explosion dieses Sektors hinter der schützenden Energiewand.
    „Durch solche Aktionen der Gewalt werdet ihr euer Problem nie lösen", sagte Mimi anklagend. „Auf diese Weise zerstört ihr nur systematisch das gesamte Kontor - falls Albert das überhaupt zuläßt."
    „Am besten trägst du deine Weisheiten der Chefin vor", sagte der Anführer des Einsatzkommandos und brachte Mimi zu Alja Symens in die Zentrale des Kontors.
     
    *
     
    „Setz dich, Mimi", sagte Alja Symens freundlich.
    „Nein, danke", lehnte Mimi ebenso höflich ab. „Ich habe kein Sitzfleisch wie ihr Menschen. Das habe ich unter dem Hypnoschuler deutlich zu spüren bekommen."
    „Womit wir auch gleich beim Thema wären", hakte Alja sofort ein.
    Mimi war mit der Kontorchefin allein in deren Büro, und die Dirto war sogar ziemlich sicher, daß es keine geheimen Zuhörer gab - ausgenommen die Positronik, deren unsichtbare Gegenwart man nie ganz ausschließen konnte.
    Alja blickte auf die Unterlagen auf ihrem Tisch, bei denen es sich um Abschriften von Computerdaten handelte.
    „Du hast in wenigen Tagen unter dem Hypnoschuler mehr gelernt als die meisten Menschen in einem ganzen Leben, Mimi", sagte Alja. „Wenn Albert mal ausnahmsweise keine falschen Angaben gemacht hat, dann besitzt du einen weit über dem Durchschnitt liegenden Intelligenzquotienten. Das ist sehr erstaunlich für ein Wesen deiner Entwicklungsstufe."
    „Das finde ich auch", stimmte Mimi zu. „Ich bin über mich selbst erstaunt, aber erklären kann ich es mir ebensowenig wie du. Das heißt, es gibt eine mögliche Erklärung, aber es ist mehr eine Vermutung."
    „Du hast dir Gedanken über dieses Phänomen gemacht?" wunderte sich Alja. „Laß hören."
    „Ich mache mir über alles Gedanken", sagte Mimi. „Bevor ihr Menschen euer Handelskontor eingerichtet und die Stadt erbaut habt, da waren eure Wissenschaftler am Werk. Sie haben die Atmosphäre unserer Welt mit Sauerstoff angereichert, das Wachstum der Flora gefördert und den Boden durch die Aussaat von Spurenelementen fruchtbarer gemacht. Kurzum ihr habt die Ökologie von Mardi-Gras verändert, bereichert, könnte man sagen - und das alles in einem erträglichen Maß und innerhalb eurer Evolutionsgesetze, um meinem Volk nicht zu schaden. Ich glaube dennoch, daß der kleine Eingriff in unsere Ökologie zu großen Veränderungen geführt hat, die bis jetzt nicht augenscheinlich wurden."
    „Ich verstehe", sagte Alja, „du schreibst die steigende Intelligenz und die vermehrte Aufnahmefähigkeit deines Volkes unseren Eingriffen in die Natur zu."
    „Ich spreche nur von mir", erwiderte Mimi. „Denn ich kenne niemanden in meinem Volk, der einen ähnlichen Wissensdurst und Forscherdrang hat wie ich. Ich glaube auch nicht, daß ein anderer Dirto das intensive Training unter dem Hypnoschuler überstanden hätte. Ich bin eben aus der Art geschlagen, eine Mutantin, könnte man

Weitere Kostenlose Bücher