Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
101 - Gangster in London

101 - Gangster in London

Titel: 101 - Gangster in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Bomben-Pouliski. Ich konnte nichts Genaues hören; sie sprachen sehr leise.‹ Jiggs las den Brief und steckte ihn in die Tasche.
    »Bringen Sie den Mann nicht nach Scotland Yard, sondern in Mr. Westons Wohnung! Durchsuchen Sie erst seine Taschen - dann nehmen Sie ihm die Eisen ab! Wir wollen nicht die Aufmerksamkeit der Leute erregen.«
    Der Detektiv ging Arm in Arm mit seinem Gefangenen und brachte ihn ohne weiteren Zwischenfall in Terrys Wohnung. »Sie beide können draußen warten, während ich mich mal ein bißchen mit dem Mann unterhalte!« sagte Jiggs und sah, daß sich im Blick des Gefangenen Schrecken und Angst zeigten.
    Die zwei Beamten machten Einwendungen, zogen sich dann aber zurück.
    »Nun, mein Liebling«, begann Jiggs, »ich habe nicht viel Zeit, die Wahrheit aus Ihnen herauszuholen, aber ich möchte gern erfahren, wohin Sie den Brief schicken wollten.«
    »Das werde ich Ihnen nicht sagen!«
    »Haben Sie schon mal vom dritten Grad gehört? Sie werden jetzt gleich erleben, wie er angewandt wird... An wen war der Brief gerichtet?«
    »Scheren Sie sich zum Teufel!« rief der Mann leidenschaftlich.
    Jiggs packte ihn mit einem harten Griff am Kragen.
    »Wir wollen freundlich, wie Brüder, miteinander reden. Ich möchte Sie nicht unnötig quälen. Aber ich muß wissen, an wen der Brief gerichtet war!«
    Der Mann zitterte. »Nun gut!« sagte er düster. »An eine junge Dame - namens Leslie Ranger...« Und er nannte, zum Erstaunen des Detektivs, ihre genaue Adresse. »Schicken Sie die Briefe persönlich?« »Nein, ein Junge kommt und holt sie ab.«
    Jiggs seufzte erleichtert auf. »Ach so! Was für ein Junge ist das? Und wann kommt er?«
    Der Kellner konnte weiter nichts sagen. Er hatte seine Instruktionen erst am Abend vorher erhalten: ein Landsmann hatte ihm den Namen einer Geheimgesellschaft genannt, und daraufhin hatte er gehorcht.
    »Eine hübsche kleine Geschichte!« meinte Jiggs. »Nun erklären Sie mir vielleicht noch, warum Sie eine Pistole geladen bei sich tragen und warum Sie den Beamten damit bedrohten, der Sie verhaftete? Wovor fürchteten Sie sich denn?«
    Zehn Minuten später hatte er den Italiener so weit, daß er alles gestand. Er brachte ihn zum Scotland Yard und berichtete später Wembury über den Fall.
    »Die Bande hat Vertrauensleute in jedem großen Hotel, und zwar in jedem Stockwerk einen Mann. Dieser Rossi, den ich mir eben vorgenommen habe, kommt aus New Orleans. Es ging ihm dort nicht gut, und er erhielt den Tip, daß er in England viel Geld verdienen könne. Daraufhin meldete er sich bei dem Chef seiner Geheimgesellschaft in New York und bekam sofort eine Anstellung. Die Italiener haben eine Organisation, um Kellner in den einzelnen Ländern auszutauschen. Auf diese Weise kam auch Rossi nach London.« »Wie steht es denn mit seinem Paß?«
    »Der ist in Ordnung. Wir können ihm nichts vorwerfen; wir können auch nicht nachweisen, daß er mit jemandem in Verbindung steht. Er kennt weder Eddie Tanner noch Kerky, noch sonst einen von den Gangstern. Wenn das der Fall wäre, hätte er es verraten; denn er ist kein Held.«
    Jiggs begab sich dann in Terrys Büro; und er war kaum fünf Minuten dort, als das bestellte Telefongespräch aus Chikago kam.
    »Ach, Hoppy!« rief er erfreut. »Hier Allerman! Ich spreche von London aus. Können Sie sich auf Bomben-Pouliski besinnen...? Ja, das ist er! Meiner Meinung nach müßte der aber in Joliet im Gefängnis sitzen...«
    Terry sah, daß sein Freund ein langes Gesicht zog.
    »So - der ist schon wieder frei? Haben Sie ein gutes Bild von ihm...? Ausgezeichnet! Schicken Sie es als Bildtelegramm herüber! Wann ist er denn aus Joliet entlassen worden...? Was? Nur zwei Jahre gesessen?«

17
    Terry Weston hatte Inspektor Tetley bei sich, als er zur Totenschau für Sir George Gilsant fuhr. Auf Sonderbefehl wurde sie nicht in Hertfordshire, sondern in London abgehalten. »Das Leben ist eine verdammte Aufeinanderfolge solcher Verhandlungen über Mord und Leichen«, meinte Tetley, zwirbelte seinen Schnurrbart und sah seinen Vorgesetzten erwartungsvoll an.
    »Wenn Sie wirklich mal einen Witz machen, lache ich auch«, entgegnete Terry übelgelaunt. »Im Augenblick ist es nicht so leicht, mich aufzuheitern.«
    »Sie nehmen alles viel zu ernst! Dadurch können Sie aber solche Verbrechen auch nicht verhindern. In derartigen Fällen darf man vor allem nicht den Kopf verlieren. Wenn Sir George unserm Rat gefolgt wäre -«
    »Unter ›uns‹ verstehen Sie wohl den

Weitere Kostenlose Bücher