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101 - Gangster in London

101 - Gangster in London

Titel: 101 - Gangster in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Sie sich auf den Laden besinnen?«
    Joe fuhr sich mit der Hand über die Stirn. »Nein. Es war nicht eigentlich in der Oxford Street, sondern in einer Nebenstraße, wo man billige Kleider kaufen kann. Ich war auch dort, um für meine Frau eine - eine...« Er stockte verlegen.
    »Kommt es darauf an?« versetzte Jiggs liebenswürdig. »Sie erinnern sich nicht daran, was er gekauft hat?«
    »Nein. Er hatte seine Wahl noch nicht getroffen, als ich fortging.« Joe konnte dann wenigstens ungefähr beschreiben, wo der Laden lag.
    »Wo er hier wohnt, wissen Sie nicht?«
    »Nein!« entgegnete Joe ungeduldig. »Ich hab' Ihnen nun alles erzählt, was ich weiß, Mr. Allerman. Und, weiß Gott, ich möchte mit der Sache weiter nichts zu tun haben, denn sie sieht bedenklich gefährlich aus. Gestern die Bombe in Ihrem Hotelzimmer... Es sind gemeine, feige Kerle! Meinen Schwager haben sie seinerzeit auch mit einer Bombe erledigt, weil er nicht in ihre Bande eintreten wollte, und ich bin alles andere als ihr Freund.« Plötzlich fügte er inkonsequent hinzu: »Bomben-Pouliski trug eine Brille, und ein gelbes Taxi mit grünen Rädern wartete draußen...« Er schlug sich mit der Hand auf den Mund. »Das hätt' ich nicht sagen sollen!« brummte er ärgerlich. »Es kann auch das Taxi von einem anderen gewesen sein; aber der Wagen wartete, und der Chauffeur hatte ausdrücklich das Schild herumgedreht.«
    Jiggs kehrte in Terrys Wohnung zurück, rief ihn im Amt an und erzählte kurz, was er gehört hatte - natürlich ohne Liebers Namen zu erwähnen.
    »Sie haben doch in Scotland Yard eine Abteilung, die die Taxis überwacht? Wär' es nicht möglich, herauszubringen, ob es in London ein solches gelbgrünes Monstrum gibt? Dann noch eins, Terry! Melden Sie bitte ein Ferngespräch mit dem Polizeipräsidium in Chikago an! Ich muß mit den Leuten reden... Ich komme dann in Ihr Büro!«
    Kaum hatte er den Hörer aufgelegt, als es wieder läutete. »Hallo, sind Sie am Apparat, Jiggs?« Allerman hatte überhaupt noch nicht gesprochen. »Kerky! Können Sie Gedanken lesen? Oder befassen Sie sich mit Fernsehen?«
    »Nein!« Kerky Smith lachte. »Die Sache ist nicht so geheimnisvoll. Ich versuchte, mit Ihnen in Verbindung zu kommen, und dabei muß etwas in Unordnung geraten sein, so daß ich den letzten Teil Ihres Gesprächs mit Scotland Yard hörte... Alles in Ordnung in Chikago? Niemand krank von unseren Lieblingen?«
    »Das werde ich bald herausfinden. Woher wissen Sie übrigens, daß ich hier bin?«
    »Der Telefonist von Scotland Yard hat mir das gesagt. Ich möchte nur fragen, ob Sie nicht im ›Charlton‹ oder sonst in einem netten Lokal mit mir zu Mittag speisen wollen... Für Sie ist mir nichts zu teuer, Jiggs! Auch wäre es mir lieb, wenn Sie meine Frau kennen lernten.« »Welche meinen Sie denn?«
    »Na, hören Sie! - So dürfen Sie doch nicht reden! Also: Nehmen Sie meine Einladung an?«
    »Abgemacht!«
    Wenn irgend etwas feststand, so war es die Tatsache, daß der Telefonist von Scotland Yard Kerky Smith nicht die Privatnummer von Chefinspektor Weston gegeben hatte.
    Jiggs machte sich die Mühe, im Präsidium nachzufragen, und seine Vermutung wurde vollauf bestätigt. »Sie scheinen mich also dauernd zu überwachen«, meinte Jiggs nachdenklich. »Sonst hätten sie nicht wissen können, wo ich bin.«
    Als er von Joe Lieber fortging, hatte er beobachtet, daß der italienische Kellner aus dem nächsten Zimmer herauskam. Er wagte nun einen kühnen Handstreich, ließ sich zwei Beamte geben und begab sich mit ihnen zu dem Hotel in der Euston Road.
    Joe Lieber war ausgegangen, aber Jiggs sah den Sizilianer, der ihn am Morgen bedient hatte. Der Hoteldirektor war bei der Unterhaltung zugegen, die in Joes Zimmer stattfand.
    »Ich verhafte diesen Mann, weil er unter Verdacht steht! Bitte, führen Sie einen meiner Beamten zu seinem Zimmer!«
    Jiggs handelte auf gut Glück, aber er hatte Erfolg. Der Kellner, der sich zuerst gleichgültig gestellt hatte, machte plötzlich einen Fluchtversuch und beging dann eine vom Standpunkt der Polizei aus unverzeihliche Sünde: Er zog nämlich eine Pistole, um auf den Detektiv zu schießen, der ihn festhielt. Jiggs schlug ihm aber die Waffe aus der Hand und ließ ihm dann Handschellen anlegen.
    In seinem Zimmer fand man einen halbvollendeten Brief, der englisch geschrieben war und ohne Adresse und Datum begann:
    ›Jiggs kam und besuchte Joe Lieber. Sie hatten eine lange Unterredung. Joe sagte etwas von

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