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101 - Gangster in London

101 - Gangster in London

Titel: 101 - Gangster in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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war.
    »Ich glaube, wir lassen den Mann frei«, erklärte Allerman. »Es scheint, daß ich mich geirrt habe.«
    Terry trat in dem Augenblick ein und blieb erstaunt stehen.
    »Na schön!« entschied Wembury. »Soll er gehen!«
    Jiggs begleitete Pouliski auf die Straße und besorgte ein Auto für ihn.
    Drei Beobachter sahen es... Einer ging zu einer Fernsprechzelle und nannte eine Nummer. »Pouliski hat sich mit der Polizei verständigt«, meldete er. - Kurzes Schweigen auf der Gegenseite. Dann: »Gut! Besorgt es ihm!« »Zum Teufel, was hat das zu bedeuten?« fragte Wembury, als Jiggs wieder nach oben kam.
    »Der Kerl ist tatsächlich der Mörder! Ich weiß nicht, wer ihn auf der Fahrt nach Schottland begleitet hat; wahrscheinlich weiß er das selber nicht. Aber er hat nicht nur Gilsant umgebracht, sondern auch die Bombe in mein Hotelzimmer praktiziert...«
    »Und Sie ließen ihn laufen...?«
    »Ich habe ihn nicht laufen lassen - ich habe ihm das Todesurteil gesprochen! Den ganzen Weg bis nach Epping hin und zurück bin ich von einem Wagen verfolgt worden, und daraus ziehe ich meine Schlüsse.«
    Jiggs behielt recht. Ein Polizist, der auf seinem Patrouillengang durch den Saint-James-Park kam, fand in den frühen Morgenstunden einen Mann, dessen Füße aus dem Gebüsch hervorschauten. Es stellte sich heraus, daß der Mann aus allernächster Nähe erschossen worden war. Nach seinem Paß konnte man ihn als einen Mr. Green identifizieren...

19
    Leslie Ranger hatte zu verhältnismäßig geringem Preis eine kleine Wohnung mit Telefon im vierten Stock eines neuerrichteten Häuserblocks gemietet und konnte von ihren Fenstern aus den Cavendish Square überschauen. Die Möbel waren angekommen, aber es sah noch etwas unordentlich in den Räumen aus.
    An dem Tag, an dem sie Tanner verließ, waren ihr auf seine Anweisung hin tausend Pfund ausgezahlt worden, die sie noch nicht angegriffen hatte. Trotz alledem war sie gezwungen, sich nach einer neuen Stellung umzusehen, und sie hatte ihre Adresse auch bereits bei einem Stellenvermittlungsbüro angegeben.
    Als sie sich gerade eine einfache Mahlzeit bereitete, klingelte es. Als sie öffnete, sah sie eine elegante Dame vor sich.
    »Sind Sie Miss Ranger?« fragte die Fremde. »Gestatten Sie, daß ich nähertrete?«
    Leslie entschuldigte sich wegen des Durcheinanders, das in der Wohnung herrschte.
    »Kommen Sie mit in die Küche«, bat sie. »Dort sieht es noch am ordentlichsten aus.«
    Die Dame war sehr elegant gekleidet und trug einen Pelzmantel, obgleich der Abend verhältnismäßig warm war. An ihren Fingern glänzten Diamantringe. »Darf ich mich setzen?« Sie zog einen Küchenstuhl heran und ließ sich nieder. Ihre Strümpfe waren hauchdünn. »Sie kennen mich natürlich nicht?« Die Fremde sprach mit kalifornischem Akzent, aber das wußte Leslie nicht. »Ich bin Cora Smith; mein Mann ist Albuquerque Smith. Man nennt ihn so, weil er aus Albuquerque stammt. Ich bin weiter westlich daheim - in Los Angeles. Sie haben sicher schon von der berühmten Filmstadt gehört?« Leslie nickte.
    »Mein Mann ist auf einer Erholungsreise hier«, fuhr Mrs. Smith fort, »und hat leider seine Sekretärin verloren. Sie ist nämlich nach Bombay gefahren, um sich dort zu verheiraten. Nun hab' ich von Ihnen gehört und gedacht, Sie könnten uns wegen dieser Angelegenheit vielleicht mal besuchen.« Sie sagte das alles ohne Pause. Ihre Stimme klang monoton und nicht gerade angenehm. »Sehr liebenswürdig von Ihnen, Mrs. Smith! Ich suche tatsächlich einen Posten als Sekretärin.« »Sie haben für Mr. Tanner gearbeitet? Wir kennen ihn. Er ist wirklich sehr nett - in jeder Beziehung ein Gentleman! Als ich erfuhr, daß Sie von ihm weggingen, hab ich's Kerky erzählt, und er meinte, ich solle mich gleich mit Ihnen in Verbindung setzen.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein, Sie morgen aufzusuchen und mit Mr. Smith zu sprechen!«
    Die Dame nahm eine Visitenkarte aus einem Platinetui und reichte sie Leslie. Dann verließ sie die Wohnung. Leslie sah auf die Karte. Es stand nur darauf: »Mrs. A. Smith, geb. Schumacher.« Die Adresse war mit Bleistift danebengekritzelt, und es dauerte ein Weilchen, bis sie den Namen des Hotels entziffert hatte, das als eines der teuersten und vornehmsten in London galt. Allem Anschein nach mußte dieser Albuquerque Smith ein reicher Mann sein.
    Leslie hatte kaum das Licht ausgedreht, als es noch einmal klingelte. Es war beinahe Mitternacht. Sie warf ihren Morgenrock über und ging

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