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101 - Gangster in London

101 - Gangster in London

Titel: 101 - Gangster in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Kleider durchsuchte, entdeckte man bei dem einen die Firmenmarke eines Schneiders in Cincinnati.
    Terry besah sich die Toten am nächsten Morgen im Schauhaus. Eines der beiden grauen Gesichter kam ihm merkwürdig bekannt vor. Wenige Stunden vorher hatte man die Leute fotografiert, und mit den Abzügen ging er zu Leslie.
    Als er eintrat, hatte sie gerade ihr Frühstück beendet.
    »Vielleicht können Sie mir helfen - das heißt: falls es Ihnen möglich ist, die Fotografie eines Mannes zu betrachten, der gestern erschossen wurde?«
    Sie verzog das Gesicht, nahm aber den Abzug.
    Terry sah sofort, daß sie den Toten wiedererkannte.
    »Wer ist es?«
    »Einer der neuen Dienstboten, die ich in Mr. Tanners Haus sah. Vor zwei Tagen war ich dort, um einige Bücher zurückzubringen, die Mr. Decadon mir geliehen hatte.« »Etwas Ähnliches habe ich erwartet.«
    Sie schauderte. »Das sind ja fürchterliche Zustände! Gestern abend wurde mit einem Maschinengewehr auf Albuquerque Smith geschossen... «
    »Deshalb würde ich mir keine grauen Haare wachsen lassen.«
    Er brachte die Fotos zum Berkeley Square.
    Eddie Tanner identifizierte die beiden Leute, ohne zu zögern: »Sie waren bei mir angestellt und gingen gestern abend frühzeitig fort. Als ich heute erfuhr, daß sie die Nacht ausgeblieben waren, wollte ich sie entlassen. Wo hat man sie gefunden?«
    Terry erzählte es ihm.
    »Tut mir leid«, bedauerte Eddie. »Es waren willige Leute, arbeitsam und zuvorkommend. Aber keine Engländer. Wahrscheinlich hatten sie einen Streit mit Landsleuten? Ich möchte nur wissen, wann es der Polizei gelingt, diesen Bandenkrieg in London zu stoppen.«
    »Wir wollen lieber fragen, wann Sie damit aufhören«, sagte Terry geradezu.
    Eddie lächelte. »Ich fürchte, Jiggs Allerman hat Ihnen eine falsche Meinung von mir beigebracht.« Terry verabschiedete sich.
    »Ich möchte Sie nicht zum Portal begleiten«, erklärte Tanner. »Auf der anderen Seite irgendwo - wo, weiß ich selber nicht - lauert jemand mit einem Maschinengewehr, das genau auf meine Haustür eingestellt ist... Aber ich werde die Tür vorher weit öffnen lassen, damit der Bursche genau sieht, wer Sie sind, und Ihnen nicht ein paar Bleibrocken entgegenschickt.«
    Terry begab sich sofort zur benachbarten Polizeistation und sprach dort mit dem Bezirksinspektor.
    »Irgendwo am Berkeley Square hat sich ein Kerl mit einem Maschinengewehr eingenistet. Nehmen Sie alle Leute, die Ihnen zur Verfügung stehen, und suchen Sie jedes leere Haus, alle Dächer und die Gartenanlagen ab! Ich glaube zwar nicht, daß Sie ihn fangen; aber wir dürfen nichts außer acht lassen. Berichten Sie mir telefonisch nach Scotland Yard!« An diesem Tag jagten sich die Ereignisse in wildem Tempo. In der Park Lane brach plötzlich ein Mann blutend zusammen. Er war erschossen worden, obwohl kein Mensch eine Detonation gehört hatte und der Täter nicht zu entdecken war.
    In einem italienischen Restaurant trafen sich vier Leute und ließen sich ihre Getränke in ein Privatzimmer bringen; sie gaben an, daß sie eine halbe Stunde geschäftlich miteinander zu sprechen hätten. Als der Inhaber später nach oben ging, weil er den Raum anderweitig vergeben wollte, antwortete ihm niemand auf sein Klopfen; und bei seinem Eintritt fand er zu seinem Entsetzen zwei der Leute ermordet vor. Die beiden anderen waren verschwunden.
    Terry hörte von den Verbrechen, als er von einer fruchtlosen Reise zurückkam. Er hatte den Eigentümer eines verdächtigen Flugzeugs einem Verhör unterworfen.
    »Die Sache verläuft durchaus normal«, erklärte Jiggs. »Genau nach den alten Spielregeln: Ein Mörder wird seinerseits von einem anderen ermordet.«
    Noch vor Mitternacht erlebte London eine neue Aufregung. Zwei Autos rasten in schnellster Fahrt Piccadilly entlang, fuhren auf der falschen Seite und sausten durch den regen Verkehr in die Coventry Street. Direkt dem Eckhaus gegenüber eröffnete ein Mann, der neben dem Chauffeur des zweiten Wagens saß, das Maschinengewehrfeuer auf den ersten, von dem es sofort erwidert wurde. Beide Fahrzeuge bogen, ständig feuernd, in den Leicester Square ein. Aus dem Empire-Theater kamen gerade die letzten Besucher. Sie ergriffen die Flucht, und es entstand eine wüste Panik. Die Wagen jagten zum Trafalgar Square, dann die Northumberland Avenue hinunter zum Themseufer. Plötzlich geriet das erste Auto ins Schleudern, prallte krachend gegen einen Laternenpfahl und ging in Flammen auf. Das zweite raste weiter;

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