101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele
Lotsenstation Seemannshöft. Seit 1914 wacht sie an der Einfahrt zum Hamburger Hafen. Markant und pittoresk zugleich ist der Backsteinturm, passend zur norddeutschen Landschaft.
Das Fährschiff biegt nun kurz in das Köhlfleet ein. Am Anleger angekommen geht man links und folgt der Benittstraße, der man bis zum Steendiek folgt. Hier wieder links auf den Köhlfleet (Hauptdeich). Ländlich und still ist es hier und doch nur wenige Minuten von der Stadt entfernt.
Deutlich kann man sehen, welch einen komfortablen Schutz die neue Deichanlage bietet. Die Häuser von Finkenwerder liegen deutlich tiefer, kein Wunder, dass die frühere Elbinsel sehr sturmflutgefährdet war: 1962 war es dann soweit. Nach der Katastrophe wurde kräftig eingedeicht, Finkenwerder verlor aber den Inselstatus, da es nun mit dem Festland verbunden ist.
Nach einigen hundert Metern biegt man nach rechts in die Straße Auedeich ein – jetzt wird es gemütlich. Schmucke Häuschen, zumeist alt, wenige noch riedgedeckt, die Straßen eng, die Gärten klein, aber alles sehr gepflegt und herausgeputzt. Dazwischen wenige kleine, wohnzimmerartige Geschäfte mit allerhand Sehenswertem. Dann gelangt man zur Straße Müggenburg. An der Ecke links liegt das gemütliche Finkenwerder Fährhaus (Müggenburg 42). Die Straße mündet schließlich in den Steendiek. Hier schließt sich der Kreis des Erkundungsgangs, denn der Fähranleger liegt wenige hundert Meter weiter auf der rechten Seite.
Idylle: Fischerhaus in Finkenwerder
Nun kann es zurück auf die andere Elbseite nach Hamburg gehen oder, was viel schöner ist, für Ausflügler mit Fahrrad oder Wanderlustige: Mit der Fähre 64 nach Teufelsbrück. Der Bootsanleger bietet einen sensationellen Blick. Hier befindet sich auf einer ehemaligen Aussichtsplattform in luftiger Höhe das Restaurant Engel für gehobene Ansprüche. Für den kleineren Geldbeutel hält der Imbiss Luzifer Snacks und Getränke sowie Stühle auf dem Steg bereit.
»Mann auf Bojea bei Övelgönne von (Stephan Balkenhol)
Dann geht es am Hans-Leip-Ufer (dem Hamburger Dichter des Liedes »Lili Marleen« gewidmet) entlang in die Stadt (ca. 10 km). Der Weg führt vorbei an malerischen Stränden und ausgedehnten Gartenanlagen und Parks wie dem Schröders Elbpark.
Der Fahrradweg geht immer an der Elbe entlang, unbedingt sollte man am Findling »Alter Schwede« halten, bevor man nach Övelgönne kommt (s. S. 154 ). Hier heißt es zumeist das Fahrrad schieben: Hübsche Häuser stehen am Hang, unterbrochen vom Weg, und elbwärts die Gärten. Einfach himmlisch und gemütlich, und einer Einkehr in die Elbkate, die Strandperle (s. S. 155 ) oder in eines der anderen Gasthäuser am Wegesrand steht nichts im Weg. (mi/ik)
Von Teufeln und Hasen
Teufelsbriick hat seinen Namen einer alten Sage zu verdanken. Als die Flottbek noch ein Bach war, konnte man diesen nur auf einem Steg überqueren. Es passierten jedoch viele Unfälle und man vermutete, der Teufel habe seine Hand im Spiel. Ein Brückenbauer wollte Abhilfe schaffen und versprach dem Beelzebub die Seele von demjenigen, der als erster die Brücke überqueren würde. Ein Pastor segnete die neue Brücke und wollte hinüberschreiten, jedoch scheuchte der clevere Brückenbauer einen Hasen auf, der als erster über die Brücke sprang. So musste der Teufel mit der Seele von »Meister Lampe« Vorlieb nehmen. Deshalb gibt es am Ende des Hans-Leip-Ufers eine kleine Teufelsstatue mit Hasen zu entdecken.
INFO
Hinkommen: Hadag-Fähre 62 ab Landungsbrücken
Information: www.unserfinkenwerder.de
Essen & Trinken: Restaurant Finkenwerder Elbblick, Focksweg 42, Tel. 74251, www.finkenwerderelbblick.de . Das gediegene Restaurant (mit Kapitänszimmer) bietet einen wunderbaren Blick auf die Elbe mit den gemächlich vorbeiziehenden »Giganten der Meere« (Terrasse). Die Speisekarte ist z. T. regional geprägt, ideal, um Finkenwerder Scholle zu genießen. Vom Schiffsanleger einfach kurz Richtung Ort gehen, dann rechts in den Focksweg (insgesamt ca. 600 m).
Restaurant Engel, Landeanlage Teufelsbrück, Mo–Fr ab 12, Sa/So ab 10 Uhr, www.restaurant-engel.de . Feinschmeckerei im Pfahlbau und günstigerer Imbiss auf dem Steg von Teufelsbrück.
Elbkate, Övelgönner Hohlweg, tgl. 10–18 Uhr (im Sommer bis 23 Uhr), www.elbkate.de . Deftiges und Kleinigkeiten am Elbstrand.
72 Urbanes Strandleben in Hamburg: Cocktails und Südsee-Ambiente an Alster und Elbe
Sommer in Hamburg: Wo könnten man ihn besser genießen als mit
Weitere Kostenlose Bücher