101 London - Geheimtipps und Top-Ziele
später in das von Henry Tate gestiftete Museum ausgelagert wurde. Inzwischen ist die Sammlung der National Gallery auf 2.300 Ausstellungsstücke angewachsen, darunter befinden sich einige der bedeutendsten Werke internationaler Kunst.
In der Kollektion aus dem 13–15 Jh. findet sich z. B. das berühmte »Arnolfini Portrait« von Jan van Eyck aus dem Jahr 1434, Botticellis »Venus und Mars« von 1485, aus der Hochrenaissance Leonardo da Vincis »Anna selbdritt« (1491/2–1499 und 1506–1508) und »Bacchus und Ariadne« von Tizian (1523–1524). Aus dem 16. Jh. gibt es Werke von Holbein, Michelangelo, Raphael, Brueghel und Hieronymus Bosch. In der Sammlung aus dem 17. Jh. sind allein zwei Räume Rembrandt gewidmet, weiterhin sieht man Werke von Vermeer, Van Dyck, Caravaggio und von Velasquez die »Venus vor dem Spiegel« (1647–1651). Auch eine umfassende Sammlung aus dem 18. bis frühen 20. Jh. ist vorhanden. Neben Canaletto, Goya, Degas, Cézanne und Monet findet man hier auch die »Sonnenblumen« von Van Gogh (1888).
Es wird gerne darüber gescherzt, dass die National Gallery in Wirklichkeit ein großes Café-Restaurant sei, dem eine Galerie angeschlossen ist. Tatsächlich zieht das Museum aufgrund des freien Eintritts und aufgrund der zentralen Lage am Trafalgar Square Unmengen von nationalen und internationalen Besuchern an. Die drei Cafés im Gebäude sind daher auch ständig gut besucht.
Auf den Treppen ist immer etwas los
Die Treppenstufen vor der Galerie, die auf den Trafalgar Square führen, sind immer bevölkert von Touristen, die sich nach langer Besichtigung die Beine ausruhen.
INFO
Hinkommen: U-Bahn Charing Cross, Northern Line oder Bakerloo Line.
Information: National Gallery Trafalgar Square, Tel.: 7747-2885, www.nationalgallery.org.uk . Geöffnet tgl. 10–18, Fr 10–21 Uhr, Eintritt frei.
Erfrischung:
National Café
Tel.: 7747-5942.
Geöffnet Mo–Fr 8–23, Sa 9–23, So 9–18 Uhr. Hier gibt es britische und internationale Bistroküche.
Klassische Musik für das Volk in der Royal Albert Hall
Die Royal Albert Hall ähnelt dem Rundbau des Kolosseums in Rom
Der deutsche Gemahl von Königin Victoria, Prinz Albert, hatte die Idee zu einem Kulturzentrum in London, in dem dem Volk Kunst und Wissenschaft nahe gebracht werden sollte. So fand im Jahr 1851 die »Great Exhibition« im Hyde Park statt, und auf dem Veranstaltungsgelände in South Kensington entstand 1852 der Gebäudekomplex des Victoria and Albert Museums. Erst nach Alberts Tod im Jahr 1861 begann man mit dem Bau der Royal Albert Hall, die 1871 fertiggestellt wurde. Das Gebäude des Architekten Henry Cole lehnt sich an die klassische italienische Architektur an, die dem Rundbau des Kolosseums in Rom ähnelt. Es hat eine markante Glaskuppel, die von Eisenstreben gestützt wird. Erbaut wurde es aus dem zu viktorianischen Zeiten so beliebten roten Backstein. Auf der Außenseite erstrecken sich Terracottadekorationen, die Szenen aus Kunst und Wissenschaft darstellen.
Blick ins Auditorium
Die BBC Proms – Sir Henry Wood Promenade Concerts
1941 fanden die ersten Proms (Promenadenkonzerte) in der Royal Albert Hall statt. Die Idee für eine Konzertveranstaltung, die dem Normalbürger klassische Musik schmackhaft machen sollte, entstand bereits gegen Ende des 19. Jh. Die ersten Konzerte mit dem »BBC Orchestra« fanden unter der Leitung von Robert Newman in der Queen’s Hall statt, die jedoch durch Luftangriffe 1941 zerstört wurde. Den Anstrengungen des Musikers, Komponisten und Dirigenten Sir Henry Wood ist es zu verdanken, dass die Konzerte danach wieder aufgenommen und die Reihe am Leben erhalten wurde. Das Anliegen war und ist, ein sehr breites Spektrum von Musik zu bieten. So gibt es Klavier- oder Violinkonzerte, Darbietungen von Opernarien, Musicalnummern, Filmmusik etc. Inzwischen treten jedes Jahr andere internationale Solisten oder Sänger auf, die jeweils vom »BBC Symphony Orchestra« begleitet werden. Dabei blickt die Büste von Sir Henry Wood, der das Spektakel bis 1944 dirigierte, von oben auf das Auditorium herab. Die Proms beginnen Mitte Juli und enden mit der bekannten »Last Night of the Proms« im September. Hier bringen Zuhörer Fahnen und Luftballons mit und begleiten die Veranstaltung auch durch Mitsingen. Es werden natürlich britische Favoriten wie Elgars »Land of Hope and Glory« gespielt. Wer keine Karten bekommt, kann das Event auch Open Air im Hyde Park mitverfolgen, wo die Konzerte auf großen
Weitere Kostenlose Bücher