101 London - Geheimtipps und Top-Ziele
Leinwänden übertragen werden. Während aller Veranstaltungen ist die Atmosphäre sehr entspannt, und man muss sich auf keinen Fall ins Abendkleid oder den Smoking zwängen.
Innen befindet sich ein rundes Auditorium, das 56 m breit und 67 m lang ist. Albert hatte eine noch wesentlich größere Halle geplant, die 30.000 Besuchern Platz bieten sollte. Leider aber waren nach seinem Tod die nötigen Gelder für ein solches Projekt nicht mehr vorhanden. Königin Victoria ließ außerdem große Summen für die Errichtung des Albert Memorials ausgeben – als Erinnerung an ihren verstorbenen Gatten.
Fast sofort nach ihrem Bau wurde die Halle regelmäßig für die unterschiedlichsten Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen genutzt. Die 7.000 Besucher fassende Halle ist noch heute eine der beliebtesten Veranstaltungsorte in London. Viele bekannte Bands geben hier Konzerte, eine Tradition, die in den 1960er Jahren bereits durch Bob Dylan und die Beatles begonnen wurde.
INFO
Hinkommen: U-Bahn South Kensington, District, Circle oder Piccadilly Line. High Street Kensington, District oder Circle Line.
Information: Royal Albert Hall Veranstaltungs-Tel.: 0845-4015045, www.royalalberthall.com .
BBC Proms, Tel.: 0845-4015045, www.bbc.co.uk/proms . Es gibt ca. 1.400 Stehplätze in der Haupthalle, für £ 5 pro Person, die noch am selben Tag gebucht werden können. Die populären Veranstaltungen, wie z. B. die »Last Night of the Proms« oder Konzerte mit internationalen Stars bucht man jedoch am besten im Vorverkauf, der im Mai beginnt.
Erfrischung: Es gibt drei Café-Restaurants, die während der Veranstaltungen geöffnet sind: Café Consort, Coda (A la Carte Restaurant) und The Elgar Room (moderne britische Küche).
Institute of Contemporary Art (ICA) – interdisziplinäre Avantgardekunst
Zwischen dem St. James Park und der Geschäftigkeit des Trafalgar Square verläuft die ruhige Edelchaussee The Mall. Die Prachtstraße wurde 1910 angelegt und führt an ihrem westlichen Ende direkt zum Buckingham Palace – vorbei an der königlichen Residenz Clarence House. Am Ostende, in der Nähe des Admiralty Arch und unweit von Nelson’s Column, steht der Gebäudekomplex Carlton House Terrace. Er war eines der letzten Projekte des Regency-Architekten John Nash (s. Kap. 53 ) im Jahr 1835. 1968 zog hier eine der bedeutendsten Institutionen für moderne Kunst in London ein, das Institute of Contemporary Art (ICA).
Das Institut wurde bereits 1947 von Künstlern gegründet mit dem Ziel, zeitgenössischer britischer Kunst ein Forum zu geben. Man wollte sich von dem klassischen Kunstverständnis der Royal Academy absetzen und den Rahmen festgelegter Abgrenzungen in den Kunstformen sprengen. Der Poet und Kunstkritiker Herbert Read konzipierte zusammen mit Künstlern wie Richard Hamilton, Eduardo Paolozzi, Roland Penrose und Peter Watson einen Diskussionsraum im Keller des alten Academy Kinos in der Oxford Street. Dort konnten Künstler unterschiedlichster Richtungen zusammenkommen und sich untereinander austauschen. Noch heute ist das ICA sehr interdisziplinär und gibt unter anderem auch nationalen und internationalen Künstlern eine Plattform, die sich kritisch mit aktuellen politischen Themen auseinandersetzen.
Das ICA – untergebracht im Carlton Terrace House – gibt zeitgenössischer britischer Kunst ein Forum
Das Gebäude beinhaltet zwei Galerien, zwei Programmkinos, ein Theater, Raum für Workshops und Kurse sowie einen Buchladen. Neben wechselnden Ausstellungen, internationalen Filmen und Performancedarbietungen organisiert das ICA auch Konzerte und Open-Air-Veranstaltungen. Das Institut trägt sich durch Spenden, und Interessierte können Mitglied werden.
Zu den Förderern des Projektes und Künstlern, die die Geschichte des Instituts mitgeprägt haben, gehören klangvolle Namen, wie beispielsweise Yoko Ono, die Witwe von John Lennon, der Philosoph Jacques Derrida, der Künstler Ives Klein, der Schriftsteller T. S. Elliot, die Maler Jackson Pollock und Keith Haring und die Performancekünstlerin Cindy Sherman.
Das ICA ist bekannt für seine zahlreichen Events
Oft bot das ICA neuen Bands eine erste Plattform. So fand hier das erste Konzert der Punkband »The Clash« statt. Noch heute ist das ICA eine beliebte Konzerthalle, und fast jedes Wochenende gibt es hier Veranstaltungen der unterschiedlichsten Musikrichtungen.
In den 1990er Jahren bewegte sich das ICA in Richtung Mainstream, und andere Institutionen
Weitere Kostenlose Bücher