101 London - Geheimtipps und Top-Ziele
Drehrestaurant, das durch einen Anschlag der IRA 1971 zerstört wurde. Im Jahr 1980 wurde der Turm gänzlich für die Öffentlichkeit geschlossen. Die ehemaligen Richtfunkantennen sind nun seit der Umstellung auf Glasfaserkabel fast vollständig demontiert. Der Turm strahlt Fernseh- und Radioprogramme aus und überträgt Telefon- und andere Daten. Abends sieht man auf Höhe des 36. und 37. Stockwerks ein Lichtspiel aus 177 farbigen Streifen.
Im Broadcasting House der BBC werden Nachrichten gemacht
Die Anfänge der BBC
Kriegsreporter bei der BBC: George Orwell
Die BBC, »British Broadcasting Corporation«, wurde durch einen königlichen Erlass gegründet und ging 1936 auf Sendung. Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs war eine große Herausforderung, die die BBC aber hervorragend meisterte. In der Folge wurde BBC zu einem international anerkannten Sender. Der BBC World Service wurde in acht Sprachen ausgestrahlt und erreichte nicht nur die Soldaten an der Front, sondern auch die Zivilisten in den von den Nazis besetzten Ländern. Vielfach hörten die Menschen heimlich zu, bei verdunkelten Fenstern, denn die Informationen in den eigenen Medien waren wenig verlässlich. Die BBC hatte es sich auch zum Auftrag gemacht, über die Ereignisse des Krieges so wahrheitsgemäß wie möglich zu berichten und setzte Reporter direkt am Kriegsschauplatz ein. Der Schriftsteller George Orwell, der von 1941 bis 1943 für den BBC Eastern Service arbeitete, prägte den Satz: »I heard it on the BBC, I know it must be true.« (»Ich habe es bei der BBC gehört, dann muss es stimmen«). Angeblich schaltete sogar Hitlers Oberkommando die BBC ein, wenn man genau wissen wollte, was passierte. Dies führte dann schließlich dazu, dass die BBC-Mitarbeiter anfingen, wichtige Daten und Plätze bewusst wegzulassen, um dem Feind nicht in die Hände zu spielen. So wurde beispielsweise der Wetterbericht gestrichen – ein Thema, das den Briten sonst sehr am Herzen liegt –, denn dieser hätte der deutschen Luftwaffe zur Angriffsplanung ihrer Flugbomber gedient. Mehr über die Arbeit der BBC erfährt man bei einem Besuch der Radio- und Fernsehstudios am Portland Place und in der Wood Lane, White City, im Nordwesten Londons.
Von hier in Richtung Südwesten gelangt man über die St. Foley Street zum Broadcasting House der BBC, Sitz des staatlichen Rundfunksenders. Das Haus mit den klaren Linien entstand im Jahr 1932 im »Art Deco«-Stil. Seine ovale Form ähnelt einem Schiffsbug. Über dem Eingang thronen Statuen des Bildhauers Eric Gill, die die Figuren Prospero und Ariel aus Shakespeares Stück »Der Sturm« verkörpern.
Hinter der Fassade verbirgt sich ein riesiges Areal mit 80.000 m 2 Büro- und Studiofläche, das 2011 neu ausgebaut wurde. Hier sitzen die BBC-Radio- und Nachrichtenstationen sowie der BBC World Service mit 36 Radiostudios, sechs Fernsehstudios und 60 Schneide- und Produktionsräumen.
INFO
Information: BBC Broadcasting House Portland Place, www.bbc.co.uk/broadcastinghouse . Führungen jeden Sonntag. Voranmeldung unter Tel.: 0370-9011227 oder online unter www.bbc.co.uk/showsandtours/tickets/ . Eintritt: Erwachsene £ 9,95, ermäßigt £ 9,25, Kinder (Mindestalter 12 Jahre) £ 7,75.
BBC Television Centre Wood Lane, U-Bahn White City, Central Line. Führungen Mo–Sa (So ab April 2012). Kinder Mindestalter 9 Jahre. Anmeldung und Preise wie oben. Hier kann man sich auch als Studiogast für eine der Sendungen bewerben: www.bbc.co.uk/showsandtours/beonashow
Königspalast mit Tradition – Buckingham Palace und Royal Mews
Wenn die Queen zu Hause ist, wird die Standarte im Buckingham Palace gehisst
George VI. ging als verschwenderischer König, der umfassende Bauprojekte von seinem Hofarchitekten John Nash (s. Kap. 53 ) verwirklichen ließ, in die Geschichte ein. Eine seiner größten Extravaganzen war der Buckingham Palace. Als die Kosten für den Bau sich verdreifacht hatten, wurde Nash nach Georges Tod als Architekt aus dem Projekt entlassen.
Seit 1702 stand die Residenz des Duke of Buckingham auf dem Gelände, dessen Familie von jeher eng mit dem Königshaus verbunden war. 1762 kaufte George III. das Haus für seine Frau Charlotte von Mecklenburg-Strelitz. Die königliche Familie residierte jedoch auch weiterhin im St. James’s Palace an der Mall. Dieser war ursprünglich von Henry VIII. errichtet worden, aber erst Charles II. machte ihn 1698 zum Hauptwohnsitz. Heute wird er weiterhin von Mitgliedern der königlichen
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