101 London - Geheimtipps und Top-Ziele
Gelände erwarb. Nach klassizistischem Muster ließ Grosvenor nach einem symmetrischen Rastersystem ein Wohnviertel mit begrünten Plätzen und großen Stadthäusern angelegen. Die wohlhabenden Familien residierten hier mit ihren Bediensteten. Diese mussten mit dem Souterrain oder der Dachkammer Vorlieb nehmen. Traditionell gab es hier ein zweiwöchiges Maifest, das »May Fair«, das jedoch nach dem Einzug der gehobenen Schichten 1764 abgeschafft wurde. Mayfair ist eines der teuersten Wohnviertel Londons und beherbergt die großen Auktionshäuser Sotheby’s und Christie’s, teure Hotels und noble Einkaufsadressen wie die Bond Street und die Savile Row (s. Kap. 78 ). Von Königin Victoria wurde der Familie Grosvenor der erbliche Titel »Duke of Westminster« verliehen. Der heutige Duke, Gerald Grosvenor, gilt als das reichste Mitglied des alten englischen Adels – nicht zuletzt deshalb, weil ihm ein Großteil der teuersten Immobilien Londons gehört.
Die berühmte Savile Row gehört zum Stadtteil Mayfair
Seit dem Zweiten Weltkrieg hat die US-amerikanische Botschaft ihren Sitz an der Westseite des Grosvenor Square. Im Bau ist allerdings ein Neubau an der Themse, in den die Botschaft bis 2017 umziehen will. Am Ostende des Grosvenor Parks erinnert ein Denkmal an die Opfer des Terroranschlags in New York vom 11. September 2001.
Gut Einkaufen und fein Essen in Belgravia
Harvey Nichols, 109–125 Knightsbridge, Tel.: 7235-5000, www.harveynichols.com/stores/london . Geöffnet Mo–Sa 10–20, So 12–18 Uhr. Im fünften Stock gibt es ein angesagtes Café und ein Restaurant:
Fifth Floor Café and Terrace, Tel.: 7823-1839. Geöffnet Mo–Sa 8–23, So 11–17 Uhr.
Fifth Floor Restaurant, Tel.: 7235-5250. Geöffnet Mo–Do 12–17.30, Fr & Sa 12–17.30, So 12–17 Uhr.
Harrods, 87–135 Brompton Road, Tel.: 7730-1234, www.harrods.com . Geöffnet Mo–Sa 10–20, So 12–18 Uhr. Harrods hat mehrere sehr schicke Restaurants (Reservierung nötig), Cafés und Snackbars, wie z. B. die Terrace Bar mit leichtem Mittagessen, Salaten und köstlichem Sushi. Tel.: 7730-1234. Geöffnet Mo–Sa 10–20 Uhr, So 11.30–18 Uhr.
Belgrave Square und Eaton Square, Belgravia
Die Familie Grosvenor war auch für die Gestaltung des Viertels Belgravia verantwortlich. Der Duke of Westminster trägt den Nebentitel »Viscount Belgrave«, und das Land gehörte zu den Besitzungen der Familie. Nach 1820 begann man mit der baulichen Entwicklung des Geländes und legte die Straßen an. Klassizistische Stadthäuser entstanden, wiederum mit Souterrains für die Bediensteten und teilweise sogar mit angeschlossenen Stallungen. Der Bezirk grenzt an Knightsbridge und die Sloane Street. Hier finden sich die Kaufhäuser Harrods und Harvey Nichols und Boutiquen internationaler Designer wie Chanel, Prada etc.
Typische Terrassenarchitektur in Belgravia
Am Belgrave Square entstanden unter der Leitung von Thomas Cubitt nach dem Design von George Basevi vier Terrassen mit elf gleichförmigen Häusern rund um einen kleinen Park. Hier gibt es eine Büste von Basevi und eine Statue des Ersten Marquess von Westminster. Bis zum Zweiten Weltkrieg lebte hier hauptsächlich der Hochadel, seitdem ist der Platz fast ausschließlich der Sitz von Botschaften (Deutsche Botschaft Hausnummer 21–23), verschiedener Gesellschaften und Institutionen. Die Straßen sind ruhig und menschenleer. Südlich von hier liegt der Eaton Square, dessen sechs Abschnitte sich um das Nordende der King’s Road gruppieren. Hier geht es wesentlich geschäftiger zu. Hinter den georgianischen Fassaden hat sich das Innere der Häuser fast grundlegend geändert, einige sind inzwischen durch Durchbrüche zusammengewachsen. Apartments und Häuser in dem Viertel kosten mehrere Millionen britische Pfund. Der Duke von Westminster selbst lebt am Eaton Square.
INFO
Hinkommen: Grosvenor Square : U-Bahn Bond Street, Central Line und Jubilee Line. Belgrave/Eaton Square: U-Bahn Hyde Park Corner, Piccadilly Line.
Essen & Trinken: Sotheby’s, 34–35 New Bond Street, Tel.: 7293-5077. Geöffnet Mo–Fr 9.30–11.30, 12–16.45 Uhr. Im Aktionshaus gibt es ein schickes Café.
Bahnhof St. Pancras – neugotisches Terminal für futuristische Züge
Der Bahnhof St. Pancras wird aufgrund seiner Architektur auch als »Kathedrale« bezeichnet. Wer mit dem Eurostar nach London kommt, erhält hier seinen ersten Eindruck von viktorianischer Architektur. Seit der Neueröffnung 2007 ist St. Pancras auch einer der
Weitere Kostenlose Bücher