101 London - Geheimtipps und Top-Ziele

einholen.
    INFO
    Hinkommen: U-Bahn Vauxhall, Victoria Line.
    Literatur-Tipp: Keith Jeffery. MI 6: A history of SIS 1909-1949. Bloomsbury 2010.
    John Le Carré. Tinker, Tailor, Soldier, Spy. 1974.
    Deutsche Übersetzung: »Dame, König, As, Spion«. Das Buch wurde ausgezeichnet (neu)verfilmt 2011 von Thomas Alfredson – mit Gary Oldman, Colin Firth und John Hurt in den Hauptrollen.
Thames Barrier – die schönste Hochwasserbarriere der Welt
    London liegt auf einer absinkenden Landscholle. Jedes Jahrhundert sinkt der Untergrund um etwa 75 cm. Daher liegt die Stadt heute etwa 3,5 m tiefer als zur Zeit des Großen Brands von 1666. Seit dem Schmelzen der Eiszeitgletscher vor ca. 11.000 Jahren sinkt außerdem der Süden Englands als Landmasse, während Schottland im Norden stetig ansteigt. Zusammen mit der allgemeinen Erderwärmung hat sich hierdurch auch der Wasserstand der Themse erhöht. Die ersten Befestigungen an der Themse entstanden während des Ausbaus der Docks zu viktorianischen Zeiten und sind den heutigen Hochwasserständen nicht mehr gewachsen. Da die Themse eine direkte Verbindung zur Nordsee hat, ist sie außerdem von Gezeiten betroffen, die bis zur London Bridge wahrnehmbar sind. Eine große Sturmflut könnte daher im heutigen London großen Schaden anrichten. So mussten 1953 bei einer Sturmflut in der Nordsee insgesamt 300 Menschen in den Küstenregionen ihr Leben lassen. Man wurde auf das Problem aufmerksam und das Resultat war ein architektonisch beeindruckendes Bauwerk, das oft als modernes Weltwunder bezeichnet worden ist. Denn die Thames Barrier ist die zweitgrößte bewegliche Hochwasserschutzanlage der Welt.

    Thames Barrier – großartiger Anblick bei Sonnenuntergang …
    Wer der Themse von Greenwich in Richtung Süden folgt, gelangt zu der Anlage. Die Barrieren wurden 1984 eröffnet und bestehen aus zehn Toren, die zusammen eine Barriere von 520 m Länge bilden. Zwischen Betonplattformen, die tief in den Flussboden versenkt sind, befinden sich Schließmechanismen aus Stahl, die von der Form her einer Schaukel ähneln. Auffallend sind die auf den Betonpfeilern stehenden Metallstrukturen, die an moderne Skulpturen erinnern.
    Die Barrieren können auf verschiedene Höhen angehoben oder heruntergelassen werden. Verschlossen werden sie, wenn der Wasserpegel der Themse 4,87 m übersteigt. Wenn die Barrieren nicht gebraucht werden, werden sie versenkt und füllen sich mit Wasser, denn die »Schaukeln« sind innen hohl. Ist die Anlage abgesenkt, können die meisten Schiffe die Zwischenräume zwischen den Betonpfeilern problemlos passieren. Seit der Haupthafen Londons in den Süden nach Tilbury verlegt wurde, müssen die größten Containerschiffe jedoch gar nicht mehr die Themse bis hierhin hinauffahren, um zu docken.

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und am Tag zeigen sich deutlich die gewaltigen Ausmaße der Anlage zur Verhinderung von Flutwellen
    Den besten Blick auf die Barrieren erhält man natürlich von der Themse selbst. Auch in Silverton am Nordufer (Newham) und in Charlton am Südufer (Greenwich), gibt es Stellen, die einen guten Blick ermöglichen. In Charlton befindet sich ein Informationszentrum, in dem an Modellen veranschaulicht wird, wie die Barrieren genau funktionieren. Anhand von Videos wird der Bau der Barrieren dokumentiert, die übrigens jeden Monat getestet werden. Falls man zur richtigen Zeit hier ist, kann man sie in Aktion sehen. In Silverton wurde in Ufernähe der Thames Barrier Park eingerichtet, in dem man einiges über den Umweltschutz und das Leben im Küstengebiet der Themse erfahren kann. Wer die Besichtigung mit einer Fahrt auf der Themse verbinden will, kann eine der Bootstouren buchen, die von Greenwich nach Süden fahren.
    INFO
    Hinkommen: Zug: von Waterloo bis nach Woolwich Dockyard (ca. 2 km zu Fuß); von Woolwich Arsenal per Taxi; oder U-Bahn North Greenwich (Jubilee Line) und dann weiter mit Bus Nr. 161 oder 472 nach Charlton.
    Information: Thames Barrier Visitor Centre 1 Unity Way, Woolwich, Tel.: 8305-4188, www.environment-agency.gov . uk.
    Geöffnet Sommer 10.30–16.30, Winter 11–15.30 Uhr. Eintritt Erwachsene £ 3,50, ermäßigt £ 3, Kinder 5-16 Jahre £ 2.
    Thames Barrier Park : North Woolwich Road, Tel.: 7476-3741, www.thamesbarrierpark.org.uk
    Hinkommen: U-Bahn Jubilee Line bis Canning Town, dann umsteigen in DLR bis Pontoon Dock. Geöffnet Sommer tgl. 7–20 Uhr, Winter bis 16.30 Uhr.
Bazalgette und Londons Kanalisation – viktorianische Industriearchitektur
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