101 London - Geheimtipps und Top-Ziele
der experimentellen Küche. Er verwendet beispielsweise Trockeneis, um besondere Geschmackserlebnisse zu erzeugen und hat neue Kochtechniken entwickelt. Sein bekanntestes Restaurant ist The Fat Duck in Berkshire, ausgestattet mit drei Michelin-Sternen. Im Mandarin werden historische Rezepte zubereitet.
Fifteen, 15 Westland Place, Tel.: 3375-1515, www.fifteen.net . Geöffnet für Breakfast Mo–Fr ab 7.30 Uhr, 10.45 Uhr letzte Bestellung, Sa & So ab 8 Uhr, 10.45 Uhr letzte Bestellung. Lunch Mo–So ab 12 Uhr, 15 Uhr letzte Bestellung, Dinner Mo–So, ab 18 Uhr, 22 Uhr letzte Bestellung, 2-Gänge Menü £ 26.
Jamie Oliver ist international bekannt und hat sich wie kein anderer dafür eingesetzt, dass die britische Nation sich besser ernährt. Unter Premierminister Tony Blair wurden Schulküchen auf seine Initiative hin modernisiert. In Fifteen Restaurants bekommen junge Menschen aus schwierigen sozialen Verhältnissen die Möglichkeit, ein Kochtraining zu absolvieren. Die Einnahmen werden teilweise für karitative Projekte verwendet. Die Küche ist italienisch inspiriert.
INFO
Tipp: Natürlich kann man während der Öffnungszeiten einfach vorbeischauen und auf einen oder mehrere gute Sitzplätze hoffen. Aber sicher ist: Egal, für wieviele Michelin-Sterne – eins, zwei oder drei – und welchen Foodietempel man sich entscheidet, frühzeitige Vorausbuchung ist immer angesagt!
Stundenlang stöbern I: Petticoat Lane
Zwei der bekanntesten Märkte im Londoner East End, Petticoat Lane und Spitalfields, liegen zwischen Bishopsgate (bei der alten Londoner Stadtmauer) und der Commercial Street sehr nahe beieinander. Die Märkte gehen mehr oder weniger ineinander über, sodass man hier nach Herzenslaune den ganzen Tag bummeln und stöbern kann. Beide Märkte sind die ganze Woche geöffnet. Der Petticoat Lane Market ist unter der Woche allerdings auf wenige Stände in der Wentworth Street reduziert, sodass man samstags und sonntags eher auf seine Kosten kommt. Man sollte den Rundgang allerdings schon früh beginnen, damit man genug Zeit hat. Ausgangspunkt ist die U-Bahn Station Aldgate und die Middlesex Street (Petticoat Lane).
Multkulturelles Miteinander auf der Petticoat Lane
In dem Viertel fand bereits ab 1750 ein Markt statt. Damals verkauften die hier ansässigen Hugenotten-Weber feine Stoffe und Spitze, die sie in den benachbarten Werkstätten gefertigt hatten. Insbesondere wurden auch Unterröcke, eben »Petticoats«, für Damen verkauft – bei der damaligen Kleidermode ein sehr wichtiges und aufwändiges Zubehör und Namensgeber der Petticoat Lane. Erst die sehr auf Sitte bedachten Viktorianer benannten die Straße in die heutige Middlesex Street um, da ihnen wahrscheinlich eine nach einem Unterkleid benannte Straße als zu anrüchig erschien.
Auch heute noch findet man das eine oder andere Teil an Damenunterwäsche, wie Hüft- und Büstenhalter, mit Wäscheklammern auf Kleiderbügeln auffällig zur Schau gestellt. Der zunächst etwas chaotisch anmutende Markt entwickelte sich schnell in ein lebendiges multikulturelles Miteinander, in dem Menschen aller Hautfarben und Kulturen sich vermischen. Das Zentrum der meisten Stände bildet ein Wühltisch – alles wird auf einen großen Haufen geworfen, oft noch originalverpackt. Drumherum stehen Kleiderstangen mit den hübscheren Stücken: von Lederjacken über schicke Abendgarderobe bis zu bunten Sommerkleidern und bedruckten T-Shirts. Dahinter stapeln sich die Verpackungsboxen. Auch Schuhe von unterschiedlichster Qualität werden angeboten. Hin und wieder sieht man ein Designerstück vom letztenJahr, und mit etwas Geduld kann man durchaus ein Schnäppchen finden. In den zahlreichen Seitenstraßen findet man auch CDs, Haushaltswaren und andere praktische Gegenstände. Wenn alle Markthändler da sind, hat man die Auswahl aus ca. 1000 Ständen.
Hier gibt es alles rund ums Thema Bekleidung – von der Lederjacke bis zur Damenunterwäsche
Ende des 19. Jh. war der Markt als Jews’ Market bekannt, da damals noch eine große jüdische Gemeinde das Viertel bevölkerte. Obwohl die Meisten von ihnen inzwischen in die grüneren Vororte wie Golders Green (s. Kap. 18 ) abgewandert sind, gibt es noch eine kleine Gemeinde von Aschkenasischen Juden – vor allem jüngere Menschen, die wieder in das angesagte, lebendige Viertel zurückziehen. Religiöses Zentrum ist die Sandys Row Synagogue, am Nordwestende der Middlesex Road. Sie wurde über einer Hugenottenkirche aus dem
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