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101 - Schiffbrüchige des Universums

101 - Schiffbrüchige des Universums

Titel: 101 - Schiffbrüchige des Universums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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ausgestreckt und die ersten Stimmungsbilder aufgenommen. Ergebnis: Crow war skeptisch und unterdrückte mühsam seine Vorbehalte gegen Matt und Jed Stuart. Aber er schien dem Bündnis nicht grundsätzlich abgeneigt, was Matt ehrlich gesagt verblüffte. Sein Adjutant war ein Hitzkopf und traute nichts und niemandem über den Weg, am wenigsten den Europäern.
    Und Dakoo, der Running Man? Alles sprach dafür, dass er
    »echt« war. Vor wenigen Tagen noch hatte er in einer Todeszelle gesessen und wusste nicht recht, was er von der ganzen Entwicklung halten sollte.
    Sie erreichten das Zelt und sahen den Nixon-Panzer. Er stand in der Brandung. Der Umriss eines Mannes löste sich aus seiner Silhouette. Matt erkannte Crow an der unverwechselbaren Zielstrebigkeit seines Gangs. Wortlos begrüßten sie einander, indem sie sich zunickten. Dass er ganz allein kam, wertete Matt als Zeichen des Vertrauens.
    Im Zelt begnügte sich Sir Leonard mit dem Notlicht, wahrscheinlich in Erwartung des bevorstehenden Sonnenaufgangs. Die LED-Leuchten holten nur grobe Konturen ihrer Gesichter aus dem Dämmerlicht, und ein Glitzern aus vier Augenpaaren.
    »Wo ist dieser Augenzeuge?«, flüsterte Crow.
    »Er muss jeden Moment kommen.« Matt wies auf einen der Klappstühle an dem Quadrat aus vier Klapptischen. »Setzen wir uns.« Nacheinander nahmen sie Platz. Sir Leonard und der Mann aus der Vergangenheit taten, als würden sie Crows misstrauische Bücke nicht bemerken. Aruula war mit seinen Gedanken beschäftigt.
    Sie warteten.
    Fünf Minuten? Zehn Minuten? Arthur Crow mochte es wie Stunden vorgekommen sein. Als Quart'ol dann die Eingangsplane zur Seite schob und herein schlurfte, reagierte Crow zunächst überhaupt nicht. Kerzengerade wie eine auf dem Stuhl abgestellte Skulptur saß er da und starrte den kleinen Fischmenschen an. Nur seine Schusshand zuckte zum Gürtel.
    Aber natürlich hatte er keine Waffe dabei. Zum Glück.
    Quart'ol ging seelenruhig zu Matt, begrüßte ihn, indem er seine Flossenhand kurz auf dessen Hand legte und rutschte auf den Klappstuhl neben ihn. Nur vom Schlüsselbein aufwärts überragte er die Tischkante.
    »Verdammt, Drax…«, flüsterte Crow. »Das… das ist ein Fishmanta'kan! Eine blutrünstige Bestie! Sie kooperieren mit diesen Mördern?«
    »Das ist mein Freund«, stellte Matt richtig. »Quart'ol. Ein Wissenschaftler aus dem Volk der Hydriten. Die Gerüchte über die grausamen Fishmanta'kan haben sie selbst ausgestreut, damit die Menschen sie in Ruhe lassen. Hydriten sind Pazifisten.«
    »Diese… Tiere haben unsere Schiffe versenkt!« Crow krächzte nur noch. »Seit über zwei Jahrhunderten verhindern sie unsere Bemühungen um eine eigene Flotte!«
    »Weil sie Pazifisten sind, wie gesagt.« Matt konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Sie sahen in einer Flotte des Weltrats wohl eine Bedrohung der eigenen Rasse.«
    »Wir haben unsere Aktionen stets nur gegen das Material gerichtet, niemals gegen das Leben«, ergriff Quart'ol selbst das Wort. »Wir haben Ihre Rasse immer gemieden, General Crow. Während der großen Kriege des zwanzigsten Jahrhunderts zogen wir uns endgültig von den Küsten auf den Grund der Tiefsee zurück. Die blutigen Machenschaften der Menschen widern uns an. Wäre ich in jüngster Zeit nicht ein paar Vertretern Ihrer Rasse begegnet, die…« Sein Schädelkamm leuchtete blau, er hob die Rechte und winkte ab. »Aber lassen wir das. Maddrax hat mich gebeten, Ihnen meine Begegnung mit Ihrer Tochter zu schildern –«
    »Du… Sie… haben Lynne gesehen?« Crow fiel es sichtlich schwer, mit einem Wesen zu reden, das er bislang bestenfalls für eine blutige Legende und schlechtestenfalls für einen Feind des Weltrats gehalten hatte. Aber die Sorge um seine Tochter machte ihn zahm.
    »Nun, es war eigentlich keine Begegnung, denn ich bezweifle, dass sie mich überhaupt wahrgenommen hat«, fuhr Quart'ol fort. »Sie und ihr Begleiter, Professor Smythe, schienen zu schlafen. Es ist etwa ein halbes Jahr her, da tauchte ich in den Kratersee, um einen engen Vertrauten aus meinem eigenen Volk aus der Gewalt der Daa'muren zu befreien. Auf dem Kometen befindet sich ein Aufbau, der mir wie eine fremdartige Kommandozentrale erschien. Darin sah ich zwei Gestalten in Nischen, beide nackt und offensichtlich betäubt. Ein grün flimmerndes Energiefeld umhüllte sie. Man hatte ihre Körper eingefettet, um sie vor dem Wasser zu schützen, und sie trugen organische Atemmasken. Sie werden also von den Daa'muren

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