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1011 - Angriff der Brutzellen

Titel: 1011 - Angriff der Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bord bleiben sollte, war dabei nicht vorgesehen.
    Der Kommandant des TSUNAMI traf eine Entscheidung, der die Forderungen beider Positroniken gerecht wurden. An Bord des Schiffes blieb eine Hologramm, die künstliche Nachbildung eines Menschen. Das Hologramm wurde mit einem Informationsschatz ausgestattet, der ein selbständiges Handeln ermöglichte. Dieses Handeln beschränkte sich allerdings auf die Möglichkeit, sich sprachlich zu äußern.
    Körperliche Gegenstände konnte das Hologramm nicht bewegen oder verändern.
    Als sich der TSUNAMI81 auf weniger als eine Lichtsekunde der OUTPOST-Station genähert hatte, ging die Mannschaft über den ATG-Transmitter von Bord. Der TSUNAMI80, der seit dem Verlassen des Wegasystems dem Schwesterschiff unsichtbar gefolgt war, nahm die Menschen auf.
     
    *
     
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als dem Fünften Boten die Ankunft des Schiffes mitzuteilen. Seine Anweisungen an mich kamen schnell und genau. Sie zeigten mir, daß ich diesen Gegner keinesfalls unterschätzen durfte. Vielleicht hatte ich es aber schon getan, sagte ich mir. Das erhöhte meine Aufmerksamkeit noch mehr.
    Der Computermensch zog ein raffiniertes Spiel auf. Mir wurde angst und bange.
    Hoffentlich hatten die von der LFT oder der KH an alles gedacht.
    „Du öffnest jetzt diese Höhle", verkündete mir der Fünfte Bote. „Ich komme mit Quiupu zu dir in die Zentrale. Du befolgst nur meine Anweisungen. Das Raumschiff soll ein Beiboot zur Station schicken. Es wird Quiupu und mich aufnehmen. Du bleibst in der Station. Der Positronik des Schiffes teilst du mit, daß ich ihren Funkverkehr durch körpereigene Systeme überwachen kann. Andere Verkehre als die mit dir oder mir sind untersagt. Wenn ich kodierte Nachrichten feststelle, ist Quiupu tot. Das gleiche tritt ein, wenn er sich mehr als zwei Meter von mir entfernt, sei es durch Gewalt oder durch einen Trick. Sollte sich noch ein Mensch an Bord des Schiffes befinden oder ein anderer Angriff gegen mich starten, ist es mit Quiupu ebenfalls aus. Das teilst du der Schiffspositronik mit. Jetzt öffne die Höhle."
    Ich fand, daß ich ganz schön in der Klemme saß. Dieser Computerbursche schien an alles gedacht zu haben.
    Sicher hatte er mir nicht alle seine Überlegungen mitgeteilt. So mußte ich befürchten, daß er auch mich als zusätzliche Geisel nehmen würde. So weit durfte es nicht kommen. Wenn der Kerl erst seine Computerbrutzellen auf mich losließ, dann wäre es aus gewesen mit dem Hanse-Spezialisten und Pilzzüchter Deininger.
    Also traf ich vorbeugende Maßnahmen.
    Ich öffnete den Haupteingang zu meiner Pilzplantage über die Fernsteuerung. Die Zeit, die der Fünfte Bote benötigte, um in die Zentrale zu gelangen, nutzte ich aus. Ich zog meinen Raumanzug an und verließ den OUTPOST durch eine Notschleuse. Ich nahm nur mein Armbandgerät mit, mit dem ich die wichtigsten Funktionen der Station noch kontrollieren konnte, soweit sie nicht schon durch die Zerstörung der Positronik ausgefallen waren.
    Draußen auf dem zerklüfteten Asteroiden kannte ich mich gut aus. Ich war oft draußen gewesen.
    Zuerst verbarg ich mich hinter den Felsen in unmittelbarer Nähe der Station. Ich sah, wie ein kleines Beiboot an der Hauptschleuse anlegte. Aus der Station kamen keine Signale außer denen des Schleusenmechanismus.
    Der Fünfte Bote verließ mit Quiupu unter dem Arm die Station. Ich konnte beide für einen Moment durch die transparente Kuppel des Beiboots sehen. Der Extraterrestier war noch immer bewußtlos.
    Das beruhigte mich in einem Punkt, denn durch meinen frühen Rückzug hatte ich ja darauf verzichtet, ihn darüber zu informieren, wie er sich auf dem Raumschiff verhalten sollte.
    Es hätte für mich keine Möglichkeit gegeben, ihm eine Nachricht zukommen zu lassen, denn er war nicht bei Bewußtsein. Wahrscheinlich hatte man auf einer Toilette einen Transmitter installiert, durch den er fliehen sollte. Armer Quiupu. Er saß ganz schön in der Patsche.
    Das Beiboot legte kurz darauf ab und steuerte das Mutterschiff an. Ich atmete auf, denn ganz offenbar hatte der Computermensch darauf verzichtet, nach mir zu suchen.
    Nun lag die Lösung des Problems nicht mehr in meinen Händen. Ich konnte in aller Ruhe zur Station zurückkehren und mich dort um die entstandenen Schäden und um meine Pilze kümmern.
    Nein, sagte ich mir plötzlich, denn ein Gedanke durchzuckte mich. Was war, wenn dieser verteufelte Bote ein paar seiner Brutzellen in der Station belassen

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