Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1011 - Angriff der Brutzellen

Titel: 1011 - Angriff der Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte, die nur darauf warteten, mich ebenfalls in einen Computermenschen zu verwandeln?
    Ich zögerte. Aber wie sollte ich mir Gewißheit über meinen Verdacht beschaffen?
    Es gab keine Möglichkeit. Also beschloß ich, außerhalb der Station zu warten. Die KH würde sicher ein Schiff schicken, um Nachforschungen über die Vorfälle durchzuführen.
    Es kam ganz anders.
    Plötzlich war eine Stimme in meinem Helm.
    „Agent Deininger! Hier spricht der Kontracomputer des TSUNAMI81.
    Außerordentlicher Notfall. Alle Systeme des Schiffes werden von dem Computerwesen übernommen. Ich habe nur noch Sekunden. Bringe dich in Sicherheit. Es wird den OUTPOST vernichten. Informiere den..."
    Der kurze Funkspruch brach so plötzlich ab, wie er begonnen hatte. Die Positronik hatte so schnell gesprochen, daß ich sie kaum hatte verstehen können.
    Eine Falle des Fünften Boten konnte ich in dieser Nachricht kaum vermuten. Also schaltete ich den Antrieb meines Raumanzugs auf volle Leistung. Ich schoß wie ein Pfeil in die Schwärze des Alls.
    Es war keine Sekunde zu spät.
    Meine Vorstellungen von dem, was der Fünfte Bote auf dem Schiff angerichtet hatte, waren zwar nicht sehr genau, aber sie reichten aus, um die Grundzüge seines Planes zu erkennen.
    Als der erste Feuerstrahl auf den Asteroiden zuschoß, schaltete ich den Schutzschirm meines Raumanzugs ein.
    Ich empfand einen tiefen Schmerz, als der Asteroid in einer Gluthölle zerbarst.
    Schade um meine schönen Pilze, dachte ich. Ich werde Ärger mit meinen Abnehmern auf der Erde bekommen.
    Dann hing ich allein im leeren All. Ein paar Trümmer der Station und des Felsbrockens schwirrten an mir vorbei, aber sie konnten mir nichts anhaben.
    „So", sagte ich laut zu mir. „Du sollst also jemand informieren. Aber wen? Egal. Es ist sowieso niemand in der Nähe."
    Im fahlen Licht der fernen Sterne sah ich, wie sich das Schiff entfernte.
    Nun war ich zum erstenmal richtig einsam.
    Ich genoß diesen Zustand eine ganze Weile, bevor ich meinen Notsender einschaltete. Es dauerte keine halbe Stunde, bis ein terranisches Schiff mich aufgefischt hatte.
    Was ich an Bord erfuhr, war nicht gerade erfreulich. Der Fünfte Bote flog mit dem Schiff in Richtung Solsystem. Alle geheimen Überwachungsmechanismen hatte er in kürzester Zeit entdeckt und unterbrochen.
    Außerdem erwartete man mich dringend im HQ-Hanse, wo ich über die Vorfälle auf OUTPOST4271 berichten sollte.
    Man schickte mich per Transmitter über eine rasch aufgebaute Relaiskette zur Erde.
    So hatte ich mir meine Rückkehr nun doch nicht vorgestellt.
    Wahrscheinlich kam das davon, dachte ich mir, daß ich mir zu sehr gewünscht hatte, daß endlich einmal etwas in der Einsamkeit des OUTPOST passiert.
     
    8.
     
    Das Erwachen war für Quiupu mit heftigen Schmerzen verbunden. Er wollte sich instinktiv an den Hals fassen, aber seine Arme waren nicht frei. Er fühlte sich wie in einem stählernen Griff.
    Der Fünfte Bote bemerkte, daß sein Gefangener wieder zur Besinnung kam. Er setzte ihn auf dem Boden ab.
    Jetzt endlich konnte sich Quiupu an den Hals fassen. Er fühlte die stählerne Manschette, die fest in seine Haut drückte. Die Atmung fiel ihm schwer.
    Er wußte nicht, wie das Ding an seinen Körper gelangt war. Seine letzte Erinnerung war der Schlag, mit dem der Fünfte Bote ihn betäubt hatte. Das war noch in der Pilzhöhle gewesen. Jetzt aber befand er sich in einer anderen Umgebung.
    Ohne Zweifel war er an Bord eines Raumschiffs. Die technischen Geräte ringsum und die Einrichtungen waren die einer Kommandozentrale.
    „Es hat keinen Sinn, an dem Halsband zu rütteln", sagte der Fünfte Bote. „Wenn ich es will, zieht sie sich ganz zu, und dann bist du tot."
    Quiupu war verwirrt. Der Druck an seinem Hals raubte ihm fast die Sinne. Er wußte nicht, was vorgefallen war, seit er das Bewußtsein verloren hatte. Er konnte nicht einmal ahnen, wie viel Zeit verstrichen war. Auch sein Kopf schmerzte an der Stelle, an der der Computermensch ihn getroffen hatte.
    Nicht nur die Umgebung war völlig anders. Die größte Veränderung hatte der ehemalige Mensch Marcel Boulmeester vollzogen. Quiupu hatte Mühe, in seinem Peiniger noch etwas von Boulmeester zu entdecken. Nur die Körperumrisse stimmten noch einigermaßen mit denen des Kybernetikers überein. Alles andere erinnerte Quiupu eher an einen Roboter. Die Kleidung war gänzlich verschwunden. Die Haut des Fünften Boten glänzte in einem sanften Blauton, der an metallische

Weitere Kostenlose Bücher