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1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

1012 - Schick sie in die Hölle, Marek!

Titel: 1012 - Schick sie in die Hölle, Marek! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vergessen, was du in den letzten Stunden erlebt hast.«
    »Meinst du?«
    »Klar.« Marek zuckte zusammen und schrie, als er den Lappen mit dem heißen Wasser an seiner Kopfwunde spürte. Es war ein Brennen, aber er biß die Zähne zusammen und ließ Basil machen. Der kommentierte seine »Arbeit« mit einigen Bemerkungen, die lustig klingen sollten. Danach war Marek jedoch nicht zumute, denn seine Gedanken drehten sich um ganz andere Dinge.
    Vampire entstanden nicht grundlos. Sie tauchten auch nicht ohne Grund wieder irgendwo auf. Es mußte schon bestimmte Voraussetzungen gegeben haben, daß sie überhaupt hatten entstehen können.
    Und diese lagen im letzten Jahrhundert begraben, wobei möglicherweise auch das Kloster eine Rolle gespielt haben konnte.
    Wer wußte Bescheid?
    Zumeist war es der Abt, denn er verwahrte die alten Bücher, die Aufzeichnungen seiner Vorgänger. So waren diese Jahrbücher so etwas wie eine lebendige Geschichte.
    Basil tupfte noch immer mit warmem Wasser. Das Jod nahm er später. Fast hätte Marek wieder geschrien, als das Desinfektionsmittel seine Wunde berührte. Es brannte wie Feuer, und er beschwerte sich bei Basil, weil dieser ihn nicht gewarnt hatte.
    »Keine Sorge, das ist gleich vorbei.«
    »Dank mal daran, wenn du an meiner Stelle wärst.«
    »Das bin ich zum Glück nicht.«
    »Ich lache, wenn ich Zeit habe.«
    »So, und jetzt noch das Pflasterchen, und alles ist okay.«
    »Danke, du bist sehr nett zu mir. Wärst du eine Frau, würde ich dich glatt küssen.«
    »Nein, nein, laß mal.« Basil trat zurück. Er nickte zufrieden, aber Marek schaute ihn skeptisch an.
    »Traust du mir noch immer nicht?«
    »Doch, Basil, was deine ärztliche Kunst angeht, schon.«
    »Aber…«
    »Mir ist da ein Gedanke gekommen, eine Idee, über die ich mit dir reden möchte.«
    »Welche denn?«
    »Es geht natürlich um die Vampire, wie du dir vorstellen kannst. Ich frage mich, wieso diese Menschen damals überhaupt zu Blutsaugern hatten werden können.«
    Basil schnaufte durch die Nase. Dann schaut er zur Seite wie jemand, der ein schlechtes Gewissen hat.
    »He, was ist?«
    »Ach, nichts.«
    »Doch, Basil, da ist etwas, das sehe ich dir an. Du bist ein schlechter Schauspieler.«
    »Ja, kann sein«, gab er zu.
    »Also, was hast du?«
    Der Mönch hob die Schultern. Er ging dabei so weit zurück, bis das Licht einer halbrunden Deckenlampe auf ihn fiel. Der größte Teil der Küche blieb im Schatten.
    »Rede doch.«
    »Ich weiß nicht, ob ich dir das so einfach sagen kann. Es gibt da ein Problem.«
    »Welches?«
    »Ich müßte eigentlich Bruder Titus holen. Er hat schließlich die Tür geöffnet.«
    »Zu wem?«
    »Die Tür in die Vergangenheit.«
    »Bitte.« Marek wollte aufstehen. Er ahnte, daß etwas auf ihn zukam, aber Basil bat ihn, sitzen zu bleiben.
    »Nicht jetzt. Hör zu. Wir waren unten in der Krypta, der Pater und ich.«
    »Bei den Gräbern?«
    »Ja, Marek. Und da haben wir erlebt, daß nicht alle Särge der ehemaligen Äbte belegt waren. Als wir einen öffneten, war er leer.«
    »Was sagst du da?«
    »Ja, der Sarg war leer.«
    »Wer hätte denn darin liegen müssen?«
    »Bruder Josh. Derjenige, der damals Abt war, als es hier passierte. Er ist nach seinem Tod dort eingesargt worden, und er hätte dort noch liegen müssen, aber das war nicht der Fall. Man hat ihn gestohlen, die Leiche ist weg!«
    »Und…?«
    »Nichts und, Marek. Wir stehen vor einem Rätsel. Wir wissen nicht, wer die Leiche geraubt hat.«
    »Nicht unbedingt geraubt. Kann es nicht möglich gewesen sein, daß er von allein den Sarg verlassen hat?«
    »Ja, das kann es. Oder?« Der Mann erschrak bei seiner Frage.
    »Das mußt du wissen. Ich weiß eigentlich zuwenig über diesen Abt.«
    »Er hieß Josh. Man nannte ihn auch Rasputin, aber das wurde nur geflüstert. Aber er hatte noch einen Namen. Er wurde der Hexenmeister genannt, und das habe ich erst heute abend von Titus erfahren. Da hat er mich eingeweiht.«
    »Und woher weiß Titus das?«
    »Aus alten Büchern, Marek.«
    »Ah, so ist das.«
    »Ja, und mehr kann ich dir nicht sagen. Den Rest muß man sich schon zusammenreimen.«
    Marek verzog den Mund. »Zusammenreimen ist gut. Da scheint dieser Josh wohl ein doppeltes Spiel getrieben zu haben, denke ich mir. Oder siehst du das anders?«
    »Ich weiß nicht. Ich wage auch nicht, den Stab über jemanden zu brechen und kann mir noch immer nicht vorstellen, wie er es geschafft hat, den Sarg zu verlassen. Das ist mir ein Rätsel, ehrlich

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