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1013 - Der Blut-Abt

1013 - Der Blut-Abt

Titel: 1013 - Der Blut-Abt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eines Schicksalbogens?«
    »Das müssen wir herausfinden.«
    Suko war während unserer Unterhaltung durch die Krypta gegangen und hatte sich interessiert umgeschaut, sein Blick war dabei auch über die Särge geglitten, und er hatte sich endlich zu einer Frage durchgerungen. »Was ist mit den Särgen?« fragte er.
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich denke, daß wir uns hier auf diesen einen Sarg und natürlich auf den verschwundenen Inhalt konzentrieren sollten. Ich kann mir kaum vorstellen, daß jeder Abt so etwas wie ein Hexenmeister gewesen ist. Das würde uns hier nur Zeit kosten. Wir müssen diesen Hexenmeister finden. Das genau ist unsere Aufgabe, alles andere ist vorerst unwichtig.«
    Suko und Marek waren ebenfalls der Meinung. Der Pfähler sagte:
    »Dann können wir ja wieder gehen.«
    Wir hatten nichts dagegen.
    Oben an der Tür warf ich noch einen Blick zurück in die Krypta.
    Wir ließen sie wieder zurück in ihrer Totenstille. Ich schaltete das Licht aus, dann verließen wir diese ungastliche Stätte, und Marek führte uns in die Bibliothek des Klosters, die sehr gut bestückt und zugleich auch so etwas wie ein Studierraum war.
    Teppiche lagen auf den blanken Steinen. Die Lampen richteten ihren Schein auf bestimmte Stellen. So wurden die Lesetische ebenso angestrahlt wie die Bücher in den Regalen. Schreibtische waren ebenfalls vorhanden. Auch eine Sitzecke, und dort wollten wir Platz nehmen. Zwei Mönche befanden sich außer uns im Raum. Sie saßen an Schreibtischen, lasen in Büchern und kümmerten sich ansonsten nicht um uns.
    Frantisek Marek blieb noch stehen, während Suko und ich schon in den Sesseln unsere Plätze gefunden hatten. Unser Gewicht drückte das dicke Leder kaum ein, aber Marek traf noch immer keine Anstalten, sich zu setzen.
    »Was hast du?« fragte ich.
    »Es gefällt mir einfach nicht, daß wir hier allein sind. Eigentlich hätte unser Freund schon längst hier sein müssen.«
    »Befürchtest du irgendwelchen Ärger?«
    »Ich weiß es nicht, John. Wenn ich ehrlich bin, muß ich dir sagen, daß ich dieses Kloster als unheimlich einstufe.«
    »Das bildest du dir ein.«
    »Hoffentlich. Mir geht der Name Hexenmeister nicht aus dem Kopf. Da kann uns wirklich ein mörderischer Feind herangewachsen sein. So konsequent wie der die Blutsauger damals verfolgt hat, so konsequent kann er jetzt in eine andere Richtung hin arbeiten.«
    »Siehst du nicht etwas zu schwarz?« fragte ich.
    »Nein, John, nein. Für mich schwebt unsichtbar der Schatten dieses Abts über St. Patrick.«
    »Du kannst Basil ja suchen«, schlug Suko vor.
    »Das werde ich auch, wenn er nicht…«
    Marek brauchte ihn nicht zu suchen. Die Tür zur Bibliothek wurde heftig aufgestoßen. Obgleich wir uns noch ziemlich weit von ihr entfernt befanden, spürten wir beide den Luftzug, der in den Raum hineinwehte.
    »Da kommt Basil«, meldete Marek.
    Wir sahen ihn, aber ich erinnerte mich nicht an diesen Mann, obwohl ich schon öfter hier im Kloster gewesen war. Er war klein, trug eine Brille mit runden Gläsern und kam mit kleinen Schritten auf uns zu.
    Vor unserer Sitzgruppe blieb er stehen. Suko und ich waren aufgestanden. Wir schauten ihn an und sahen, daß er ziemlich heftig atmete.
    »Was ist?« fragte Marek.
    Basil winkte ab. »Ich kann es nicht genau sagen, aber es läuft alles verkehrt, und ich habe ein verflixt ungutes Gefühl.«
    »Das bringt uns aber auch nicht weiter«, erwiderte Marek zu Recht.
    »Weiß ich, weiß ich.« Der Mönch winkte heftig ab. Er schien uns erst jetzt wahrzunehmen, fragte auch nach unseren Namen, erhielt auch seine Antwort und nickte danach, als wollte er sich selbst bestätigen.
    »Also, was ist los, Basil? Rück raus mit der Sprache!«
    Der Mönch nickte. »Das kann ich dir sagen, Marek. Bruder Titus ist verschwunden. Er ist weg, einfach so, und keiner weiß, wo wir ihn finden können…«
    ***
    So etwas war längst kein Grund, die Nerven zu verlieren, aber Basil stand tatsächlich unter Streß. Zudem war er jemand, der mehr wußte, und das mußten wir aus ihm herauslocken.
    »Titus hat keinen vor seinem Verschwinden informiert?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Und Sie sind sicher, daß er weg ist?«
    »Ob ich das bin! Wir haben alles abgesucht.«
    »In der Krypta war er auch nicht«, sagte Suko.
    »Oh, Sie waren unten?«
    »Es lag auf unserem Weg«, murmelte ich. »Wir haben einen leeren Sarg bestaunen können.«
    Basil winkte mit beiden Händen ab. »Das ist ja ein noch größeres Problem«, gab er

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