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1014 - Alles für die SOL

Titel: 1014 - Alles für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brauchte Scoutie nichts mehr zu erklären, denn da erkannten sie selbst, weshalb sie stehengeblieben war.
    Nach wenigen Metern hörte der Dschungel abrupt auf. Der Kegel eines kleinen, erloschenen Vulkans erhob sich ungefähr achtzig Meter in den Himmel. Seine Flanken waren unten mit niedrigen Sträuchern und weiter oben nur mit kleinen Blattpflanzen bewachsen.
    „Steigen wir hinauf?" fragte Scoutie. „Von dort haben wir einen guten Überblick."
    „Einverstanden", erwiderte Surfo Mallagan. Er drehte sich zu dem Roboter um. „Du wartest hier auf uns, Mayer!"
    „Verstanden, Surfo", sagte Mayer.
    Sie waren erst auf halber Höhe angelangt, als ein gewitterähnliches Donnern und Grollen ertönte. Sie hätten auch an nichts anderes als an ein Gewitter gedacht, wenn sie sich nicht auf Kranenfalle befunden hätten, auf einem Planeten also, auf dem Raumschiffe in der Regel innerhalb der Atmosphäre nicht ausschließlich den Feldantrieb benutzten.
    Deshalb eilten sie schneller hinauf und blickten in die Richtung, aus der das Grollen kam. Sie sahen jedoch nichts, obwohl die Geräusche andauerten und lauter wurden. Bald mußten sie sich die Ohren zuhalten. Kurz danach brach das Donnern ab.
    Plötzlich erscholl leises Pfeifen und Heulen. Es nahm schnell an Lautstärke zu und näherte sich ihrem Standort.
    Und dann tauchte ein Gebilde auf, das von einer flammenden Aureole eingehüllt war und einem Kometen ähnelte. Es wurde rasend schnell größer.
    Die drei Betschiden duckten sich unwillkürlich, als es scheinbar zum Greifen nahe über sie hinwegraste. Aus der Nähe offenbarte sich durch die Aureole hindurch die Form des Gebildes. Es war riesig wie ein Berg, ähnelte in der Form entfernt einem Zwischending aus einem zusammengedrückten Pilzhut und einer Flunder - kurz gesagt, es war ein Raumschiff im Standardtyp der Herzoglichen Flotten.
    Eine Sturmbö riß die drei Betschiden von den Füßen. Sie sahen noch, wie es vor dem Bug des Raumschiffs grell aufleuchtete, danach verschwand die Aureole. Wenig später verstummte das Donnern. Nach kurzer Stille war ein Rumpeln, Kreischen, Schleifen und dann ein lautes Krachen zu hören. Danach wurde es endgültig still.
    Die Betschiden erhoben sich und sahen sich in die bleichen Gesichter.
    „Die Königsblüten haben sich ein neues Opfer geholt", stellte Brether fest. „Aber ich begreife das nicht. Es war ein reiner Zufall, daß das Schiff Yistors so nahe bei der roten Zwergsonne vorbeikam, daß es von den Hyperimpulsen angelockt werden konnte. Die Wahrscheinlichkeit, daß ein solcher Zufall sich kurz darauf wiederholt, ist so verschwindend gering ..."
    „Diesmal war es ebenso wenig ein Zufall wie bei uns", unterbrach Surfo Mallagan ihn.
    „Das Quarantänekommando muß sehr schnell gehandelt haben. Wir hätten den verstümmelten Funkbericht Yistors löschen sollen. Jemand vom Quarantänekommando hat verflixt schnell geschaltet, als er den Bericht ebenfalls fand."
    „Aber wer würde denn annehmen, daß wir ausgerechnet einen Planeten anfliegen, der Yistors Schiff zum Verhängnis wurde?" warf Scoutie ein.
    „Jemand, der sich bei Daccsier erkundigt hat, ob wir außergewöhnlich neugierig sind", erklärte Surfo. „Und dabei wird er erfahren haben, daß wir regelrecht besessen davon waren, etwas über ein Geisterschiff namens SOL zu erfahren."
    „Und du glaubst wirklich, man hätte deshalb ein großes Schiff hergeschickt?" fragte Brether Faddon.
    „Wenn die Furcht vor der Spoodie-Seuche so groß ist, daß man auf keinen Fall eventuelle Überträger frei herumlaufen lassen will, dann ja", meinte Scoutie.
    Brether lachte humorlos.
    „Dann ist es ein Glück für uns, daß die Besatzung dieses Schiffes ebenfalls von den Königsblüten unter ihren Willen gezwungen wird."
    „Nicht alle", wandte Surfo ein.
    „Aber alle Kranen", erklärte Scoutie. „Und ohne die kranischen Kommandanten weiß die übrige Besatzung wahrscheinlich gar nichts über den Auftrag des Schiffes."
    „Wir sollten uns nicht zu sehr darauf verlassen", erwiderte Surfo. „Wer weiß, ob die Beeinflussungskapazität der Königsblüten ausreicht, um mit dein plötzlichen, großen Angebot an neuen Opfern fertig zu werden. Wir sollten uns also beeilen."
    „Ach, was!" Brether winkte ab. „Niemand kann uns in diesem Dschungel einholen."
    Surfo Mallagan erwiderte nichts darauf. Aber sein ernstes Gesicht verriet, daß er die Gefahr nicht so leichtfertig abtat wie Brether Faddon.
     
    *
     
    Am späten Nachmittag erreichten

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