Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1014 - Alles für die SOL

Titel: 1014 - Alles für die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sie eine Lichtung.
    „Ich denke, wir sollten hier übernachten", sagte Surfo und sah sich um. „Wenn wir unser Lager am Waldrand aufschlagen, haben wir wenigstens nach drei Seiten freies Blickfeld."
    Seine Gefährten musterten ebenfalls die Lichtung. Sie war beinahe kreisförmig und durchmaß ungefähr fünfzehn Meter. Die zahlreichen Stellen, an denen blanker Fels durch die dünne Grasdecke brach, verrieten, warum die Urwaldvegetation diese Lichtung ausgespart hatte. Bäume und Sträucher fanden weder genug Halt noch Nahrung.
    Nach kurzer Beratung schlugen sie mit der Leichtstahlaxt aus dem Kurierboot dornenbesetzte Zweige ab und bauten damit am Waldrand einen zirka zwei Meter hohen Schutzwall. Er würde sie davor bewahren, daß große Raubtiere sich im Schutz des nächtlichen Dschungels anschlichen.
    Davor errichteten sie aus starken Ästen und einer hauchdünnen Plastikhaut aus ihrer Ausrüstung ein Schutzzelt, das aber nach der Lichtung zu offen war. Anschließend aßen sie Konzentrate und tranken Wasser, das sie gewannen, indem sie Lianen anzapften.
    Mayer stand die ganze Zeit unbeweglich in der Nähe.
    Brether Faddon warf nach der Mahlzeit einen nachdenklichen Blick auf den Transportroboter und meinte dann: „Ob er als Wächter genügen wird?"
    „Auf keinen Fall", entschied Surfo. „Auf ihn dürfen wir uns nicht verlassen. Jeder von uns wird zwei Stunden wachen. Wenn ihr nichts dagegen habt, übernehme ich die letzte Wache."
    Brether und Scoutie nickten zustimmend. Die letzte Wache, bis zum Tagesanbruch, war immer die schwerste, weil die Müdigkeit dann am stärksten auf die Lider drückte. Es hatte zu den ungeschriebenen Gesetzen der Jäger von Chircool gehört, daß diese Wache stets vom Anführer einer Gruppe übernommen wurde.
    Als es dunkel wurde, rollten sich Surfo und Scoutie in die mitgenommenen Decken.
    Brether Faddon setzte sich mit gekreuzten Beinen in die breite Öffnung des Zeltes, legte den entsicherten Schocker über die Knie und sein Messer griffbereit neben sich.
    Der Betschide konnte die gesamte Lichtung überblicken.
    Plötzlich erscholl schrilles Kreischen dicht über dem Zeltdach. Brether richtete den Lauf des Schockers nach oben. Zwar war die Plastikhaut so fest, daß wohl kein Tier sie zerreißen konnte, aber ein genügend schweres Tier vermochte das Zelt allein durch sein Gewicht zum Einsturz zu bringen.
    Das Kreischen hielt an, dann verlagerte es sich in Richtung Lichtung. Brether Faddon sah schattenhaft zwei geflügelte Wesen über der Lichtung herumtoben. Sie kämpften eindeutig miteinander. Vorsichtshalber zielte der Betschide mit dem Schocker auf sie.
    Die Tiere, vermutlich große Nachtraubvögel, bildeten ein Knäuel, während sie umeinander wirbelten, mit den Schwingen schlugen und mit den Schnäbeln aufeinander einhackten. Plötzlich löste sich das Knäuel auf. Beide Vögel landeten auf dem Boden aber einer von ihnen schwang sich sofort wieder in die Luft und floh.
    Der Sieger schüttelte sich, dann breitete er die Schwingen aus, legte den Kopf auf den Rücken und gab kollernde Lockrufe von sich. Es dauerte nicht lange, da schwebte ein anderer Vogel heran und landete in der Nähe des Siegers. Das Weibchen! konstatierte Brether Faddon.
    Leicht amüsiert sah er zu, wie die beiden Vögel auf dem Boden sich umkreisten, bis das Weibchen plötzlich anhielt und sich niederduckte.
    Einen Herzschlag später huschte ein schlanker, etwa zwei Meter langer Schatten über die Lichtung. Die beiden Vögel waren blind für ihre Umgebung und starben unter zwei Prankenhieben, ohne zu wissen, wie ihnen geschah.
    Unwillkürlich legte Brether den Finger auf den Feuerknopf, um den „Mörder" zu paralysieren. Er besann sich aber noch rechtzeitig darauf, daß das raubkatzenartige Tier kein Mörder war, sondern nur den im Dschungel geltenden Gesetzen gehorcht hatte. Als das Tier den Kopf hob, beide Vögel im Maul, und aus grünlich leuchtenden Augen zu ihm herübersah, lächelte er sogar.
    Die Raubkatze verharrte einige Sekunden, dann glitt sie so lautlos davon, wie sie gekommen war.
    Brether Faddon warf einen Blick über die Schulter zurück. Weder Scoutie noch Surfo hatten sich gerührt.
    Als Brether sich wieder umwandte, erstarrte er vor Schreck. Unmittelbar vor ihm schwebte eine betschidengroße, schwach leuchtende, weiße Gestalt. Ihr Körper war nicht gegliedert, sondern völlig glatt, und nach unten verbreiterte er sich leicht. Füße waren nicht zu sehen. Die Gestalt schwebte mehrere

Weitere Kostenlose Bücher