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1016 - Der Narr aus Venedig

1016 - Der Narr aus Venedig

Titel: 1016 - Der Narr aus Venedig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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trat hinaus in den Flur, um die Wohnungstür zu öffnen. »Sie werden so weiterleben wie bisher. Offnen Sie Ihr Restaurant, kümmern Sie sich um die Gäste und überlassen Sie alles andere bitte mir.«
    »Uns, John!« verbesserte mich Bill.
    »Meinetwegen auch uns.«
    Angela nickte. »Schön, ich werde es versuchen. Mal sehen, ob es klappt.« Sie lächelte knapp. »Meine Mitarbeiter werden bald kommen und vorkochen. Ich bekomme gleich frische Blumen geliefert. Dann wird man mir den frischen Fisch bringen. Zu tun habe ich genug.«
    »Sehr gut.«
    »Wo werden Sie denn sein?«
    »Ich bleibe hier.«
    »Im Restaurant, John?«
    »Nein oder später vielleicht. Zuerst schaue ich mir die Wohnung in der zweiten Etage an. Sie haben ja davon gesprochen, daß sie leer steht.«
    »Sicher, das habe ich. Glauben Sie mir nicht?«
    »Doch. Aber ich überzeuge mich gern selbst.«
    »Ich ebenfalls«, sagte Bill.
    »Nein, Bill, nicht jetzt. Ich mache das allein. Fahr du nach Hause, komm später zurück. Du kannst ja mit Sheila heute abend hier essen. Außerdem hast du mir auf der Fahrt erzählt, daß du noch in die Redaktion wolltest.«
    »Stimmt. Nur kommt das auf eine Stunde nicht an.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. »Fahr schon los, Alter. Hier oben kann ich mich allein umschauen. Ich habe schließlich zwei gesunde Augen.«
    Bevor Bill einen weiteren Protest einlegen konnte, faßte Angela ihn unter. »Kommen Sie, Ihr Freund hat recht. Und tagsüber ist mein teuflischer Liebhaber noch nie erschienen.«
    »Dann kann man nur hoffen, daß es so bleibt«, erwiderte Bill und winkte mir zu, bevor er zusammen mit Angela die Treppe hinabging.
    Mir kam das sehr entgegen. So konnte ich mich um die zweite Etage kümmern. Angelas Erzählungen nach war sie leer. Dort lebte also niemand. Es gab überhaupt keinen Grund für mich, ihr nicht zu glauben. Trotzdem zog mich dieses Stockwerk an wie ein Magnet das Eisen…
    ***
    Angela Morinelli begleitete Bill Conolly bis zur Tür. Dort blieb sie stehen, schaute den Reporter prüfend an und fragte mit leiser Stimme: »Was meinen Sie, Bill? Können wir es schaffen? Oder kann es Ihr Freund packen?«
    »Wenn es jemand schafft, dann er.«
    »Ist er so gut?«
    »Ob er gut ist, weiß ich nicht. Aber er hat Erfahrung, und das ist wichtig.«
    »Es gibt keine Spuren, die zu diesem verdammten Killer führen könnten. Und wissen Sie, wovor ich ebenfalls Angst habe, Bill? Soll ich es Ihnen sagen?«
    »Gern.«
    »Ich habe Angst davor«, sagte sie flüsternd, »daß dieser Liebhaber oder Killer nicht nur in meiner Wohnung erscheint, sondern im Lokal, wenn Gäste dort sind. Heute abend habe ich alle Tische besetzt. Was meinen Sie, was passiert, wenn der Killer plötzlich auftaucht und unter den Leuten ebenfalls ein Blutbad anrichten will? Ich traue es ihm zu, Bill. Ich traue ihm einfach alles zu!«
    Bills Mund verzog sich. »Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob man schon so weit gehen soll.«
    »Doch.« Sie nickte. »Ich leide schrecklich. Ich stelle mir die furchtbarsten Dinge vor. Ich kann dieses Blut und die beiden zerstückelten Kater nicht vergessen. Wer so etwas tut oder getan hat, der ist auch zu anderen Dingen fähig. Der nimmt keine Rücksicht auf Menschen«, flüsterte sie.
    »Auch wenn es für Sie kein richtiger Trost ist«, erklärte Bill, »aber machen Sie sich nicht zu viele Sorgen. Außerdem sind Sie nicht allein. John Sinclair ist im Haus, und Sheila und ich werden am Abend noch dazustoßen.«
    »Ja, das ist auch wichtig«, flüsterte die Frau. »Sonst wüßte ich nicht, was ich tun soll.«
    »Erst mal ruhig bleiben.«
    »Ich versuche es.«
    Bill holte den Schlüssel aus der Tasche, ging zu seinem Wagen, stieg ein und fuhr ab.
    Angela Morinelli ging zurück in ihr Restaurant. Es war nicht kalt; sie fror trotzdem, und das lag an der inneren Kälte.
    Hinter ihrem Rücken räusperte sich jemand. Erschreckt fuhr sie herum. Umberto, der Koch, schaute sie an. Rasch hob er beide Arme. »Habe ich Sie erschreckt?«
    »Kaum, pardon, ich war nur in Gedanken versunken.«
    »Bene, Signora. Ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich alles vorbereitet habe. Als Sie oben waren, ist der Fisch geliefert worden. Nur die Blumen werden noch kommen. Ich habe den Fisch schon filetiert und in Portionen geschnitten. Außerdem habe ich bereits die Tafel mit den vier Extra-Gerichten geschrieben. Ich denke, daß wir am Abend nichts mehr zurückbehalten werden.«
    »Sehr gut, Umberto, sehr gut. Wenn ich dich nicht hätte, wäre ich

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