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1016 - Zwischenspiel auf Karselpun

Titel: 1016 - Zwischenspiel auf Karselpun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unter solchen Umständen würde es unweigerlich zu einer Bruchlandung kommen müssen.
    Zum Glück funktionierte jedoch das starke Antigravfeld fehlerfrei. Mit seiner Hilfe konnte ich zumindest den Aufschlag ein wenig abfedern. Hinzu kam die Bremswirkung der Atmosphäre des Planeten, wenn mich nicht auch noch die Steuerung im Stich ließ.
    Ich ging in eine Kreisbahn und nur langsam tiefer. Inzwischen setzte die Bremswirkung ganz aus. Das Beiboot verfügte praktisch über keinen Antrieb mehr. Aber die Steuerkontrollen blieben intakt.
    Dreimal umrundete ich die fremde Welt, dann war meine Geschwindigkeit durch die Atmosphäre so vermindert worden, daß der Absturz unvermeidlich wurde. Meine Flugbahn wurde steiler und schließlich vertikal.
    Senkrecht stürzte ich der Oberfläche entgegen.
    Wieder bremste die dichter werdende Luftschicht, und mein auf Höchstleistung aktiviertes Antigravfeld tat das übrige. Ich lag angeschnallt in meinem Polstersitz und wartete endlose Sekunden. Auf dem Bildschirm schräg über mir sah ich das Gelände näherrasen. Ich sah Felsen und Wälder - und dann erfolgte der Aufprall.
    Es war ein Wunder, daß ich ihn so gut wie unverletzt überlebte. Das Beiboot berührte die Oberfläche dieser Welt in einer Mulde, zwischen hoch aufragenden Felsen. Das Antigravfeld schaltete sich ab.
    Lange Zeit lag ich halb besinnungslos im Sessel, dann raffte ich mich auf. Ich mußte das Schiff so schnell wie möglich verlassen und mich verstecken. Es konnte den Meuterern nicht schwer fallen, meinen Kurs und mein Ziel zu erraten.
    Lebensmittel waren genügend vorhanden, auch Waffen. Ich zerstörte die Kontrollen, warf den kleinen Sender aus der Luke und verließ das Beiboot, um im nahen Wald unterzutauchen. Schon am nächsten Tag bekam ich Kontakt mit den Eingeborenen und freundete mich mit ihnen an.
    Dann begann ich wieder klar zu denken. In erster Linie verdankte ich das wohl dem Umstand, daß mein Schiff mit den Meuterern nicht auftauchte. Sie schienen mich wirklich verloren zu haben, oder sie nahmen an, daß ich mit dem defekten Beiboot in die Sonne gestürzt sei.
    Ich richtete mich in einer der vielen Höhlen hier im Berg häuslich ein und widmete mich dann erst dem Funkgerät, das heil geblieben war. Seine Reichweite war nur beschränkt, was das Senden angeht. Empfangen konnte ich über größere Entfernungen.
    Mit Hilfe der Sternkarten und den aufgefangenen Standortmeldungen herumstreifender Flotteneinheiten gelang es mir, die Koordinaten meines Systems zu errechnen. Und jetzt erst begann ich mit dem Ausstrahlen meiner Notrufe. Lange Zeit mußte ich vergeblich auf eine Bestätigung warten, bis eines Tages ein starker Sender durchschlug.
    Es handelte sich um einen Überwachungskreuzer, der rein zufällig in diesen Sektor geraten war. Ich identifizierte mich und gab einen kurzen Informationsbericht durch. Man versprach baldige Hilfe und leitete eine Großfahndung nach meinem Schiff ein.
    Drei Tage später landeten drei große Schiffe der Flotte und nahmen den Planeten für das Herzogtum in Besitz. Die Prämie war mir als Entdecker sicher.
    Sie begannen sofort mit dem Aufbau einer automatischen Station.
    Mehrmals suchte ich das Lager auf und lernte so den Kommandanten kennen. Er bot mir an, mich zurück nach Kran bringen zu lassen, aber ich lehnte ab. Die Rolle als Vermittler zwischen den Karselpunern und den Vertretern Krans gefiel mir gut. Ich beschloß, für immer hier zu bleiben.
    Ich werde ein kleines Schiff als Prämie erhalten, dazu natürlich Vorräte in jeder Menge.
    Auch an die Eingeborenen ist gedacht worden.
    Vielleicht machen sie mich eines Tages noch zu ihrem Herrscher, wer weiß...
    Das also ist meine Geschichte. Ach ja: inzwischen wurde auch mein Schiff mit den Meuterern gestellt und gekapert. Meine alte Besatzung wurde befreit. Sie darf das Schiff behalten. Als ihren Anteil der Gesamtprämie.
     
    *
     
    Es tauchten noch einige Fragen auf, die Cersonur bereitwillig beantwortete. Schließlich meinte er: „Man hat euch auf diese Welt verbannt, das ist klar. Ihr aber wollt nach Kran. Vielleicht kann ich euch dabei helfen. Das Herzogtum ist mir verpflichtet."
    Mallagan bezweifelte, daß Cersonurs Einfluß groß genug war, um den Befehl des Orakel-Boten Jons aufzuheben. Aber in ihrer Situation mußten die Betschiden nach jedem Strohhalm greifen.
    „Würdest du mit Harsanfelger reden?"
    „Das werde ich tun. Morgen bitte ich ihn, mir einen Gleiter zu schicken. Ihr bleibt hier, das ist

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