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1016 - Zwischenspiel auf Karselpun

Titel: 1016 - Zwischenspiel auf Karselpun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf dem unbewohnten Planeten ausgesetzt hast, oder wenigstens einige von ihnen. Sie wollen sich rächen, und das scheint ihnen ja auch gelungen zu sein."
    „Bis jetzt!" knurrte ich in ohnmächtiger Wut, denn mir war klar, daß mein Leben von jetzt an nicht mehr viel wert war.
    Einige Stunden nach dem Start wurde ich aus der Kabine geholt und zuerst einmal kräftig durchgeprügelt. Ich bekam eine Menge Drohungen zu hören, und dann verkündete der Anführer der Meuterer mir seinen Entschluß. Er nannte es „Urteil".
    „Es ist dein Pech, daß wir nicht alle geschnappt wurden. Die anderen sitzen noch im Gefängnis, werden aber bald befreit oder entlassen. Wir sind nur ihr Vorkommando. Nun fragst du dich, was wir mit dir vorhaben, was? Nein, wir töten dich nicht, das wäre zu einfach. Du sollst erfahren, wie es ist, wenn man plötzlich ohne Schiff auf einer fremden Welt sitzt, von der du keine Hilfe zu erwarten hast. Es soll dir so ergehen wie uns. Das ist nicht mehr als gerecht."
    „Ihr wollt mich aussetzen?"
    „Ja, und wir haben auch schon einen wunderbaren Planeten für diesen Zweck gefunden.
    Hast du schon mal etwas von der Höllenwelt gehört?"
    Der Schreck fuhr mir so in die Glieder, daß ich nur stumm nicken konnte. Der Höllenplanet lag abseits aller Linien und war auf den Sternkarten als „verboten" gekennzeichnet. Niemand, der noch bei Verstand war, näherte sich dem System weniger als ein Lichtjahr. Worin die eigentliche Gefahr bestand, wußte niemand genau, aber noch nie war ein Schiff von dort zurückgekehrt.
    Wollten die Meuterer ihr eigenes Leben in Gefahr bringen, nur um mich dort abzusetzen?
    Der Anführer schien meine Gedanken erraten zu haben.
    „Es ist sehr einfach", erklärte er mir genüßlich. „Wir haben ein Beiboot präpariert, so daß es nur eine geringe Reichweite hat. Es wird gerade für eine Landung genügen. Sogar ein Funkgerät lassen wir dir, damit wir deine Notrufe auch hören können. Ehe sie aber ein anderes Schiff auffängt und dir zu Hilfe eilt, ist es zu spät für dich. Der Höllenplanet gibt dich nicht mehr frei."
    „Eines Tages wird man euch erwischen und bestrafen."
    „Kaum. Mach dir keine falschen Hoffnungen, Cersonur! Du bist am Ende deiner Laufbahn angelangt."
    Ich bekam noch eine Menge anderer Dinge zu hören, so daß ich allmählich den Eindruck erhielt, daß nicht mein Tod ihre eigentliche Rache sein sollte, sondern vielmehr meine Angst davor.
    Ich hatte keine Gelegenheit mehr, mit meinem Stellvertreter zu sprechen, denn als man mich in meine Zelle zurückbrachte, war er nicht mehr dort. Man hatte ihn geholt und zu den anderen gesperrt. Eines Tages würden sie sich entscheiden müssen, ob sie zu den Piraten überliefen - oder lieber starben.
    Meinen Berechnungen nach befanden wir uns in einem relativ unbekannten Sektor des Herzogtums - in dieser Hinsicht hatte ich ja meine Erfahrungen. Aber wenn es für mich überhaupt noch eine Fluchtmöglichkeit gab, dann hier.
    Immerhin benötigte ich einige Stunden, bis es mir gelang, die Tür meiner Zelle zu öffnen. Auf dem Gang stand keine Wache. Einen Augenblick lang überlegte ich, was ich tun sollte. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, wo der Rest meiner ursprünglichen Besatzung untergebracht war. Und ohne ihre Hilfe erschien es mir ziemlich aussichtslos, die Hauptzentrale zu stürmen.
    Nein, ich mußte in dieser Situation zuerst an mich selbst denken, denn es war mein Leben, das unmittelbar bedroht wurde, nicht das meiner Leute. Außerdem hatte ich keine Zeit zu verlieren. Sobald das Schiff auf die Zeitbahn zurückglitt, war es für eine Flucht zu spät.
    Auf meinem Weg zum Hangar mußte ich einen der Meuterer unschädlich machen. Ich zerrte den Bewußtlosen in einen leeren Vorratsraum und wartete, bis er wieder zu sich kam. Obwohl er einen verstörten Eindruck machte, konnte ich sicher sein, daß er mir die Wahrheit sagte, als ich ihn ausfragte.
    Das für mich bestimmte Beiboot sei noch nicht präpariert worden, versicherte er mir.
    Schließlich komme man erst in einigen Tagen in die Nähe der Höllenwelt. Da ich während meiner Flucht keinem anderen Meuterer begegnet war, stellte ich eine entsprechende Frage. Trotz seiner Beule am Kopf mußte er grinsen.
    „Die feiern ihren Sieg, Cersonur. Später kommen sie nicht mehr dazu. Ich bin auf dem Weg zu ihnen - nun ja, ich war es."
    „Ist der Hangar bewacht?" fragte ich.
    „Jetzt nicht mehr, Cersonur."
    Mein Fluchtplan war mehr als nur abenteuerlich. Es war mir klar,

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