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1018 - Die Betschiden und der Jäger

Titel: 1018 - Die Betschiden und der Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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komplett mit überbreitem Gürtel, der zahllose Taschen enthielt. Der Einsame griff sich an den Hals. Die Haut schien sich zu lockern. Er hielt einen ganzen Hautlappen in der Hand und hörte nicht auf zu ziehen und zu zerren, bis er sich die ganze Schädelhaut herabgerissen hatte.
    Er warf die Maske achtlos beiseite und fuhr sich mit der Hand durch das struppige, dunkle Haar. Das braungebrannte, betschidische Gesicht zeigte Symptome der Müdigkeit, während die Augen nachdenklich in die kleine Pfütze aus Brackwasser starrten. Auf der Stirn trug der Wanderer eine große Buhrlo-Narbe, eine glasartige Verdickung der Haut, die einen strahlenförmigen Ausläufer quer über die Schädeldecke sandte.
    Surfo Mallagan streckte sich und lehnte sich mit dem Rücken gegen den moosigen Fels.
    Seine Gedanken kehrten zu den turbulenten Ereignissen der vergangenen Woche zurück.
     
    *
     
    Angefangen hatte es alles mit dem alten Kranen namens Cersonur auf dem Planeten Karselpun. Er hatte mit Surfo ein Experiment anstellen wollen: er beabsichtigte, ihm einen zweiten Spoodie unter die Kopfhaut zu operieren. Der Versuch war geglückt. Der zweite Spoodie hatte sich mit dem ersten, den Surfo Mallagan ebenso wie seine Gefährten seit den Tagen vor dem Aufbruch von Chircool auf der Schädeldecke trug, vereinigt. Die beiden insektenförmigen Organismen bildeten seitdem eine Einheit. Surfo Mallagan war, was man einen Doppelträger nannte.
    Erst später, an Bord der TRISTOM, hatte er von einem Rekruten namens Killsoffer erfahren, daß der Besitz eines Mehrfach-Spoodies verboten war. Die Mehrfachträger, von den herzoglichen Behörden verfolgt, hatten sich zu einer Untergrundvereinigung zusammengeschlossen, die sich „die Bruderschaft" nannte. Die Bruderschaft hatte eine ihrer stärksten Vertretungen auf der Handelswelt Keryan, an der der Kurs der TRISTOM in nicht allzu großer Entfernung vorbeiführte.
    Es hatte Surfo Mallagan, dem der Doppel-Spoodie zusätzliche Geisteskräfte verlieh, nur wenig Mühe gekostet, den Ersten Kommandanten der TRISTOM zu einer Landung auf Keryan zu überreden. Die Finten, die er dabei hatte gebrauchen müssen, waren indes kurze Zeit später durch einen Verrat des reumütigen Killsoffer als solche entlarvt worden.
    Kaum hatten Surfo und seine betschidischen Gefährten, Scoutie und Brether, den Boden von Keryan betreten, da war zur Jagd auf sie geblasen worden.
    Man hatte sie nicht gefangen. Es gab auf Keryan eine aus Angehörigen verschiedener Völker bestehende Organisation, die einen Gewinn daraus erzielte, Flüchtigen, die sich der Bruderschaft anschließen wollten, Beistand zu leisten. Zwei Mitglieder dieser Organisation, ein Krane namens Clazzence und ein Prodheimer-Fenke mit dem Namen Neriduur, hatten den drei Betschiden geholfen. Für teures Geld hatten die drei Freunde die Masken erworben, von denen Surfo eine soeben achtlos neben sich hatte zu Boden sinken lassen. Sie waren Meisterstücke der Maskenbildnerei, die im inaktiven Zustand wie harmlose Beutel aus Gummiplastik wirkten und ihre eigentliche Funktion erst dann zu versehen begannen, wenn sie mit dem Körper des Maskenträgers in Berührung kamen und sich auf Körpertemperatur erwärmten.
    Die aufregenden Ereignisse der vergangenen Tage hatten sich in der Stadt Gruda abgespielt, die am nördlichen Eingang des Gruda-Tales lag. Das Tal zog sich sechzig Kilometer weit in generell südwestlicher Richtung bis zum Ahyr-Meer. Am Südausgang des Tales, unmittelbar am Meer, lag die Hafenstadt Unadern. In Unadern, so wurde gesagt, befand sich das geheime Quartier der Bruderschaft. Die Masken boten den drei Betschiden, eine gewisse Sicherheit. Sie durften hoffen, ihr Ziel zu erreichen. Allerdings war es seit neuestem nicht mehr nur die Schutzgarde von Keryan, die ihnen auf den Fersen saß. Ein weiterer Verfolger war hinzugekommen, ein berühmter Spezialist im Aufspüren von Doppelträgern und Sympathisanten der Bruderschaft: Barkhaden, der Jäger.
    Surfo Mallagan hatte der Anwesenheit Barkhadens dadurch Rechnung getragen, daß er sich von den Gefährten trennte. Drei ihrer Art, auch wenn sie noch so sorgfältig verkleidet waren, mochten auffallen. Brether und Scoutie als Gespann auf der einen, er selbst auf der anderen Seite hatten eher eine Chance, unbemerkt durchzuschlüpfen. Sie waren mit Geld versehen. Es standen ihnen alle Dienste zur Verfügung, die die Zivilisation der Siedlerwelt anbot, zum Beispiel Passage auf einem Schiff, das den Torstyl hinabfuhr

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