102 - Jagd nach dem Dämonenherz
verbrannt.«
»Dann werden Sie den Namen des Höllenschwerts nie erfahren«, sagte der Industrielle mit belegter Stimme.
»Doch, aber nur mit Cucas Hilfe. Sie bewahrt ihre Hälfte des Plans in ihrem Kopf auf«, sagte der Hüne. »Ich habe versucht, da ranzukommen. Es war mir nicht möglich.«
»Und nun will Cuca, daß Sie ihr aus der Hand fressen.«
»So ist es.«
Peckinpah musterte den Ex-Dämon neugierig. »Werden Sie es tun? Was verlangt Cuca von Ihnen?«
»Wie Sie wissen, ist sie die Mutter meines Sohnes«, sagte Mr. Silver. »Sie gibt vor zu wissen, wo er lebt. Auf jeden Fall aber kennt sie seinen Namen.«
»Ich weiß, wie sehr Sie sich wünschen, ihm zu begegnen«, sagte Tucker Peckinpah. »Aber ein solches Zusammentreffen wird nicht ganz unproblematisch sein, denn Cuca hat ihren Sohn im Sinne der Hölle erzogen. Mit anderen Worten, Silver II ist Ihr Feind. Wenn Sie ihm gegenübertreten, wird er versuchen, Sie zu töten.«
»Das Risiko würde ich eingehen, wenn ich ihm dafür in seine Augen sehen könnte, wenn ich endlich wüßte, wie er aussieht, wo und wie er lebt.«
»Cuca hat Sie auch damit in der Hand«, stellte Peckinpah trocken fest.
»So ist es leider, deshalb habe ich mich entschlossen, vorerst einmal auf alles einzugehen, was sie fordert.«
»Und was ist das?« wollte der Industrielle wissen.
»Ich soll Roxane verlassen und mit ihr zusammenleben.«
Peckinpah zuckte heftig zusammen. »Das wollen Sie tun? Cuca ist eine Hexe, Mr. Silver. Wie könnten Sie es mit Ihrem Gewissen vereinbaren, wenn sie Böses tut?«
»Meine einzige Bedingung wäre, daß sie nichts in dieser Richtung unternimmt.«
»Sie wird es Ihnen vielleicht versprechen, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sie sich daran hält. Und was wird aus Roxane?«
Der Ex-Dämon nickte ernst. »Ja, Mr. Peckinpah, das ist ein echtes Problem. Ich weiß, daß Roxane dabei nicht mitspielen wird. Ich konnte von ihr bisher stets alles verlangen, aber Cuca ist für sie ein rotes Tuch.«
»Wundert Sie das?«
»Nein, aber ich kann mir von ihr diese beiden großen Chancen nicht verderben lassen«, sagte Mr. Silver. »Wenn ich Cucas Spiel eine Weile mitmache, erfahre ich die Namen meines Sohnes und des Höllenschwerts. Ich brauche ein Haus, Mr. Peckinpah. Ich kann nicht in Tonys Haus wohnen bleiben und Cuca zu mir nehmen. Das wäre unmöglich.«
Der Industrielle zog wieder an seiner Zigarre. »Sie möchten, daß ich Ihnen ein Haus zur Verfügung stelle, in dem Sie mit Cuca wohnen können.«
»Werden Sie das tun?« fragte Mr. Silver.
»Was werden Sie Roxane sagen?« antwortete der Industrielle mit einer Gegenfrage.
Der Hüne mit den Silberhaaren hob die Schultern. »Das weiß ich noch nicht.«
»Aber Sie müssen ihr doch irgend etwas sagen.«
»Ich muß es mir reiflich überlegen«, erwiderte Mr. Silver. »Es ist nicht einfach, der Frau, die man liebt, zu erklären, daß man auf einmal mit Ihrer Vorgängerin zusammenzieht.«
»Sie befürchten, daß Roxane an Ihrer Liebe zweifeln wird?«
»Es wird nicht leicht sein, die richtigen Worte zu finden«, seufzte Mr. Silver.
Draußen waren plötzlich schnelle Schritte zu vernehmen, die sich entfernten. Mr. Silver begriff sofort, was das zu bedeuten hatte.
Roxane hatte gehört, was er mit Peckinpah sprach!
Und jetzt stürmte sie wütend, gekränkt und beleidigt aus Peckinpahs Haus!
»Roxane!« schrie Mr. Silver und eilte ihr nach.
Sie knallte die Haustür zu.
»Roxane, warte!« schrie der Ex-Dämon und lief schneller. Er riß die Haustür auf und stürmte nach draußen. Weder auf dem Grundstück noch auf der Straße war die weiße Hexe mehr zu sehen. Sie war verschwunden.
Mit hängenden Schultern, wie ein geprügelter Hund, kehrte Mr. Silver zu Tucker Peckinpah zurück.
»Nun brauchen Sie ihr nichts mehr zu erklären«, sagte der Industrielle. »Sie weiß Bescheid.«
»Ich wollte, sie hätte es auf eine andere Weise erfahren«, sagte der Ex-Dämon betroffen, denn das, was eben geschehen war, konnte den Bruch einer langen, treuen Freundschaft bedeuten.
***
»Shibba ist ein einmaliges Mädchen«, sagte Loxagon.
»Ich bin noch keiner Dämonin begegnet, die soviel Mut wie sie hatte«, pflichtete Massodo bei.
»Dennoch magst du sie nicht«, sagte ihm Loxagon auf den Kopf zu.
»Das stimmt nicht«, wehrte der bucklige Schwarzblütler ab. »Es ist umgekehrt. Sie hat etwas gegen mich.«
»Sie hat noch nie schlecht über dich gesprochen«, behauptete Loxagon.
»Das glaube ich gern,
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