102 - Jagd nach dem Dämonenherz
aber ihre Blicke verraten mehr als viele Worte«, sagte Massodo. »Sie besitzt nicht nur sehr viel Mut, sie ist auch sehr ehrgeizig, und es paßt ihr nicht, daß du immer nur an meiner Meinung interessiert bist, ihre hingegen nicht hören willst.«
»So wird es immer sein. Damit wird sie sich abfinden müssen. Ich vertraue nur dir wie mir selbst, denn du warst Kashas Diener. Sie hätte dich nicht in die Höllensümpfe mitgenommen und mich dir anvertraut, wenn sie Zweifel an deiner Loyalität gehabt hätte. Wem Kasha, die Schakalin, vertraute, dem vertraue auch ich. Shibba muß sich eines solchen Vertrauens erst würdig erweisen.«
Ein Ruck ging plötzlich durch Loxagons Körper. Er sprang auf. »Da kommt sie! Und sie hält das Dämonenherz in ihrer Hand!«
Massodo erhob sich ebenfalls. Er holte die Pferde, während Loxagon der wilden Dämonin entgegeneilte. Sie strahlte triumphierend und überreichte ihm das starke Herz, das bald in seinem Schwert schlagen würde.
Loxagon tat so, als wäre das selbstverständlich. Er lobte Shibba nicht und bedankte sich nicht für das Dämonenherz. Er fragte nicht einmal, ob es schwierig gewesen war, das Herz zu beschaffen.
Massodo brachte die Pferde. Sie stiegen auf und kehrten zu Farrac zurück. Der Höllenschmied übernahm das Herz und machte sich gleich an die Arbeit.
Eine der stärksten schwarzen Waffen entstand: das Höllenschwert!
***
Colette Dooley war nicht glücklich über mein Erscheinen, aber sie tat so, als würde sie sich freuen, wieder bei mir zu sein. Als ich meine Freunde verlassen hatte, war ich bei ihr eingezogen. Sie hatte geglaubt, ich würde höchstens über Nacht bleiben, aber sie wurde mich nicht mehr los. Erst als ich erfuhr, daß überall in ihrem Haus Mikrofone versteckt waren, quartierte ich mich um.
Als ich Colette dann zu mir holen wollte, erwartete mich die Polizei in ihrem Haus, doch es war mir gelungen, mich dem Zugriff der Bullen zu entziehen.
Marbu hatte ihr das Leben schwergemacht, hatte sie gedemütigt, beleidigt und erniedrigt. Wahrscheinlich haßte mich Colette, aber sie gab sich große Mühe, das vor mir zu verbergen.
Ich ging grinsend auf das runde Bett zu, griff nach der seidenen Decke und riß sie fort. Colette war nackt. Sie hatte eine traumhafte Figur.
Die Filmwelt hatte sie zum Sexsymbol gemacht, und nun gehörte sie mir, und ich konnte mit ihr anstellen, was ich wollte.
»Freust du dich, mich wiederzusehen?« fragte ich.
»Ja, Tony«, antwortete sie heiser.
»Du weißt, daß ich es nicht mag, wenn man mich belügt.«
»Ich sage die Wahrheit, Tony«, stieß Colette aufgeregt hervor. »Ganz bestimmt. Ich habe dich vermißt. Du hast mir gefehlt.«
»Wie sehr?« fragte ich.
»Komm her, dann zeige ich es dir«, gurrte Colette.
Ich legte mich neben diesen nackten, sündhaft schönen Körper, den unzählige Männer auf der ganzen Welt anhimmelten. Viele mochten wohl von einer Nacht mit Colette Dooley träumen.
Für mich war es kein Traum, sondern Wirklichkeit.
Colette zog mich aus. Ihre schlanken Finger streichelten mich überall. Sie gab sich große Mühe, denn sie wußte, was passierte, wenn ich mit ihr nicht zufrieden war.
»Ich werde von nun an hier wohnen«, flüsterte sie. »Wenn du es willst.«
»Ja, fürs erste bleiben wir hier«, sagte ich. »In ein paar Tagen werden wir weitersehen.«
»Du gefällst mir, Tony. Du bist jünger und stärker als Guy.«
Ich grinste. »Guy La Cava ist gegen mich ein Waisenknabe.«
Colettes warme Hand glitt an der Innenseite meines Schenkels hoch. Sie atmete schwer, richtete sich auf, und gleich darauf spürte ich den Druck ihres üppigen Busens an meiner Brust.
Ich schloß die Augen, und während ich mich Colette ganz überließ, dachte ich voller Haß an Roxane, um die ich mich morgen kümmern würde.
***
Cuca saß allein in dem Hotelzimmer, in dem Mr. Silver sie vorübergehend untergebracht hatte. Sie überlegte sich, wie sie es anstellen mußte, daß der Ex-Dämon sich von Roxane nicht nur vorübergehend, sondern für immer trennte.
Sie hatte Zeit, gründlich darüber nachzudenken, brauchte nichts zu überstürzen. Solange sie ihr Wissen nicht preisgab, hatte Mr. Silver keine Chance, zu Roxane zurückzukehren, und später mußte ihm der Weg zurück verbaut sein.
Cuca hatte die Absicht, dem Ex-Dämon zu versprechen, keine schwarzen Aktivitäten mehr einzusetzen. Er sollte getrost wieder versuchen, sie zum Guten zu bekehren.
Es würde ihm zwar nicht gelingen, aber solange
Weitere Kostenlose Bücher