Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1020 - Das Viren-Experiment

Titel: 1020 - Das Viren-Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
fliegen zur Hütte hinauf."
     
    *
     
    Trotz seiner kurzen Beine kam Quiupu schnell voran, und wo immer ihm sich Hindernisse in Form von Felsen und Abhängen in den Weg stellten, überwand er sie mit affenartiger Behändigkeit, so daß Margo Ogden und Terrel Kadek Mühe hatten, ihm auf den Fersen zu bleiben.
    Schon bald stand für die Pädagogin fest, daß der Außerirdische nicht genau wußte, wohin er sich wenden sollte. Zwar drangen sie immer tiefer in den Park vor, aber die ganze Aktion glich mehr einem ungezielten Umherirren als einem planvollen Vorgehen.
    Kadek, der das ebenfalls registrierte, sah sich in seinem Mißtrauen bestätigt.
    „Das ist ein Verrückter", sagte er überzeugt. „Ein außerirdischer Verrückter, aber das soll es ja auch geben."
    Margo war so außer Atem, daß sie nur eine knappe Antwort gab.
    „Trotzdem", sagte sie. „Weiter!"
    Sie hatte den Eindruck, daß der Fremde zwar wußte, wonach er suchte, aber nicht, wo es zu finden war.
    Quiupu schaute sich zwar ab und zu um, aber Margo war nicht sicher, ob er sie und Terrel überhaupt wahrnahm. Sein ganzes Verhalten wirkte ungemein hektisch, als stünde er unter Zeitdruck. Das erschien Margo als ein weiteres Anzeichen für die innere Not des Unbekannten. Quiupu befand sich eindeutig in einer schlimmen Lage.
    Am Fuß einer Felsenformation machte Quiupu endlich halt. Die Sonne war inzwischen untergegangen, und die Dämmerung senkte sich auf den Park herab.
    Terrel warf einen Blick auf seine Uhr.
    „Wir haben nicht einmal eine Lampe", stellte er fest. „Willst du ihm tatsächlich bei Nacht und Nebel in die Berge hinauf folgen?"
    Margo war unsicher geworden. Sie hatte in der Bücherei erlebt, über welche Körperkräfte dieses rätselhafte Wesen verfügte. Vermutlich war es ein Risiko, noch länger in Quiupus Nähe zu bleiben.
    Kadek spürte, daß sie schwankend wurde.
    „Laß uns umkehren", beschwor er sie. „Wir melden die Sache in Shonaar, und die richtigen Leute werden sich ihrer annehmen."
    „Die richtigen Leute?" echote sie ironisch. „Wer ist das?"
    „Auf jeden Fall nicht wir!" sagte er heftig.
    „Ich werde mit ihm reden und ihm vorschlagen, daß er uns zur Siedlung begleitet", erklärte die junge Frau. Sie begab sich zu Quiupu, der nun am Boden kauerte und sich mit etwas beschäftigte, das er aus der Tasche gezogen hatte. Als Margo sich über ihn beugte, sah sie, daß es sich um ein Stück Draht handelte, mit dem der Fremde eine Art geometrischer Figur formte. Sie winkte Terrel herbei, der vorsichtig näherkam.
    „Was macht er da?" fragte Margo. „Kannst du es erkennen?"
    „Er biegt einen Draht", erkannte Terrel mißtrauisch. „Vielleicht ist es eine Waffe!"
    „Kannst du an nichts anderes denken?" kritisierte sie ihn.
    Terrel wölbte erstaunt die Augenbrauen.
    „Ich denke zum erstenmal daran", verteidigte er sich. „Frag ihn endlich, damit wir von hier verschwinden können."
    Margo Ogden nickte und wandte sich an den kurzbeinigen Außerirdischen.
    „Quiupu, es wird bald dunkel, und wir möchten nach Shonaar zurück. Wir schlagen vor, daß du uns in die Siedlung begleitest, dort wird man sich um dich kümmern."
    Quiupu hob nicht einmal den Kopf. Unbeirrt machte er sich an dem Draht zu schaffen.
    Margo sah ihren Freund ratlos an.
    Kadek schob sie zur Seite.
    „Hör zu, Fremder", sagte er schroff. „Du kannst nicht erwarten, daß ich dich besonders sympathisch finde - nach dem Ding, das du mir verpaßt hast. Aber ich bin nicht nachtragend. Margo und ich bringen dich in die Stadt. Dort wird man sich deiner annehmen und sich um deine Probleme kümmern, das verspreche ich dir."
    Er erhielt keine Antwort.
    „Nötigenfalls", fuhr Kadek im Tonfall eines Mannes fort, der genau weiß, daß er seine Zeit nur verschwendet, „wird man HQ-Hanse informieren. Dort halten sich Männer und Frauen auf, die sicher genau wissen, was sie zu tun haben."
    Diesmal erzielte er eine Reaktion. Quiupu sah ihn kurz an.
    „Gleich", sagte er und widmete sich wieder dem Draht.
    Margo zupfte ihren Freund am Ärmel der Jacke.
    „Gib ihm ein paar Minuten Zeit!"
    Sie warteten, bis der Fremde ein paar Minuten später seine rätselhafte Arbeit beendete.
    Quiupu betrachtete sein Werk mit offenkundiger Zufriedenheit und schob das aus dem Draht geformte Gebilde in die Tasche.
    Er richtete sich auf.
    „Es ist besser, wenn ihr umkehrt", sagte er dann. „Es ist zu gefährlich für euch."
    Margo hatte den Eindruck, daß Quiupu genau wußte, was er

Weitere Kostenlose Bücher