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1020 - Das Viren-Experiment

Titel: 1020 - Das Viren-Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diesen Begriff gebrauchen konnte, ein Gespräch „unter vier Augen" werden.
    Rhodan hielt die Informationen für nicht allzu wichtig, aber er wollte sie auch nicht unbeachtet lassen.
    Als er aus seinem Büro auf den Korridor hinaustrat, erreichte ihn ein Dringlichkeitsruf der Stufe Eins von Julian Tifflor, und er kehrte in den Raum zurück.
    Der Erste Terraner meldete sich über Hanse-Relais, dem vom offiziellen Handelsfunk der Kosmischen Hanse unabhängigen System, das vor allem von den Hanse-Sprechern und den Hanse-Spezialisten benutzt wurde. Das bedeutete, daß die Nachricht, die Tifflor für Rhodan bereithielt, nicht für jedermanns Ohren bestimmt war.
    Der immer noch jugendlich wirkende Zellaktivatorträger lächelte von drei Bildschirmen gleichzeitig auf Rhodan herab. Rhodan kannte Tifflor gut genug, um sofort zu erkennen, daß dieses Lächeln in keinem Zusammenhang mit dem Ernst der Nachricht zusammenhing, die Tifflor durchgeben würde.
    „Es könnte sein, daß Seth-Apophis erneut aktiv geworden ist", meldete der erste Mann der LFT. „Es gibt seltsame Nachrichten von fünf Handelskontoren. Die besorgniserregendsten kommen zur Zeit von dem Planeten Arxisto im Arx-System."
    „Das liegt in Mdreizehn, nicht wahr?"
    „Ja", nickte Tifflor. „Die Berichte, die wir erhalten haben, sind ziemlich verwirrend.
    Offenbar weiß man an Ort und Stelle noch nicht genau, was überhaupt vor sich geht."
    „Und was weiß man?"
    „Man spricht von rätselhaften Landschaftsveränderungen."
    „Was?" fragte Rhodan verblüfft.
    Tifflor verzog das Gesicht und meinte unglücklich: „Ich werde aus diesen Meldungen auch nicht so richtig klug. Am besten, ich lasse alles, was ich weiß, nach HQ-Hanse überspielen, damit man sich dort mit der Sache auseinandersetzt."
    „Mhm!" machte Rhodan nachdenklich. „Ich werde ein Zusätzliches tun und NATHAN alle diese Berichte vorlegen. Ich wollte gerade nach Luna aufbrechen, allerdings aus anderen Gründen."
    „Neben Arxisto sind vor allem Dawoque2 im Sektor Arphan-Zor und Tolpex in der Großen Magellanschen Wolke betroffen. Dazu kommen ..."
    „Gib das alles in deinen Bericht", unterbrach ihn Rhodan. „NATHAN kann sich bis zu meiner Ankunft auf Luna schon damit auseinandersetzen. Vielleicht hat das alles nichts mit Seth-Apophis zu tun."
    Tifflor lehnte sich zurück, aber er wirkte alles andere als entspannt.
    „Wenn in diesen Tagen auf unseren Handelskontoren Dinge geschehen, die sich nicht erklären lassen und die gefährlich sind, bin ich mißtrauisch", meinte er.
    „Das ist wohl richtig", stimmte Perry zu.
    „Wie kommt ihr mit Tosen voran?"
    „Überhaupt nicht", mußte Rhodan zugeben. „Dieser Mann tut mir leid. Ich wünschte, wir könnten ihn nach Jarvith-Jarv zurückgehen lassen."
    „Und warum tust du das nicht?"
    „Ich hoffe immer noch, daß er uns auf eine Spur führt", sagte Rhodan.
    „Wie nimmt er es auf?"
    „Nach außen hin gut", erwiderte Rhodan. „Aber ich weiß von den Mutanten, daß Tosen unglücklich ist. Er hat sogar schon an Selbstmord gedacht."
    Tifflor sagte ernst: „Es entspräche den humanitären Grundsätzen der Hanse, Tosen nach Jarvith-Jarv zurückzuschicken. Dort kann man ihn von einem Hanse-Spezialisten überwachen lassen."
    „Tosen ist nicht irgendwer. Natürlich ist er in seinem Normalzustand ein anständiger Bürger, aber gleichzeitig ist er ein potentieller Agent von Seth-Apophis, der jede Sekunde für die Ausführung von irgendwelchen Untaten geweckt werden kann."
    „Was für ein Dilemma", seufzte Tifflor.
    „Das kann man wohl sagen." Rhodan lächelte müde. „Ich wünschte, wir wüßten, wie wir solchen Menschen helfen können."
    „Und was ist mit Quiupu?" fragte Tifflor weiter. „Habt ihr ihn inzwischen gefunden?"
    „Nein."
    „Nein?" Tifflor wirkte ungläubig. „Das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Schließlich beteiligen sich Suchtrupps der KH und der LFT an der Aktion."
    Rhodan blickte auf den Bildschirm und sagte eine Spur schroffer, als er beabsichtigt hatte: „Trotzdem fehlt von ihm jede Spur."
    „Na ja", meinte. Tifflor, offenbar unschlüssig darüber, ob er das Gespräch noch fortsetzen sollte, „dann bis später."
    „Bis später, Tiff", erwiderte Rhodan.
    Die Verbindung wurde unterbrochen, und diesmal konnte Rhodan den Raum ohne eine weitere Störung verlassen. Er begab sich in eine der zentralen Schaltstellen von HQ-Hanse und teilte den dort weilenden Spezialisten mit, daß er sich zum Mond begeben würde.

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