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1020 - Das Viren-Experiment

Titel: 1020 - Das Viren-Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese Spur dort draußen gesehen habe. Ich bin dafür, daß wir ihr nachgehen."
    „Ihr nachgehen?" wiederholte er ungläubig. „Wer weiß, vielleicht führt sie quer durch das gesamte Wandergebirge, durch Wälder und über steile Hügel. Ich habe keine Lust, den ganzen Tag unterwegs zu sein und etwas zu verfolgen, von dem ich nicht einmal weiß, was es ist."
    „Dann", sagte sie entschieden, „gehe ich eben allein."
    Schimpfend begann er sich anzukleiden. Dabei versuchte er zweimal erfolglos, die junge Frau an sich zu ziehen und zu küssen. Sie entzog sich ihm und wartete vor der Tür. Carl trank hastig ein paar Schlucke Tee und verließ die Hütte. Im Sonnenlicht sah die Spur noch bedrohlicher aus als in der vergangenen Nacht. Sie war mehrere Meter breit und an verschiedenen Stellen ein paar Fuß tief.
    „Das muß eine Maschine gewesen sein", meinte Carl.
    Sie deutete hinüber zum Rand des freien Platzes.
    „Schau dir die Bäume an", forderte sie ihn auf.
    Was er sah, ließ ihn erschrecken. Die Tannen waren zum Teil entwurzelt oder umgerissen. Die kleineren schienen offenbar niedergewalzt worden zu sein. Eine regelrechte Schneise führte durch das an die Lichtung angrenzende Wäldchen.
    „Nun", versuchte er zu scherzen, „wir werden auf jeden Fall keine Schwierigkeiten haben, dieser Spur zu folgen."
    „Glaubst du immer noch, daß es eine Maschine war?"
    „Was sonst?" fragte er dagegen.
    „Darauf weiß ich keine Antwort", entgegnete sie unbehaglich. „Keine Maschine würde einen solchen Akt sinnloser Zerstörung begehen ..."
    „Vielleicht ist eine der Robotanlagen außer Kontrolle geraten", meinte er.
    Sie gingen zum Rand der Lichtung. Als Carl Pusek vor den ersten Bäumen stand, erschrak er. Sie waren vollkommen entnadelt. Irgend etwas hatte die Nadeln so gründlich von Ästen und Zweigen entfernt, daß die Bäume regelrecht nackt aussahen.
    Carl und seine Begleiterin betraten die gewaltsam geschaffene Schneise und folgten ihr knapp hundert Meter. Dann stießen sie auf eine Gruppe von Buchen und Eichen. Sie waren ausgerissen und entlaubt. Ihre Kahlheit wirkte beängstigend. Carl untersuchte sie und stellte fest, daß die Rinde unbeschädigt war.
    „Irgend etwas entfernt Nadeln und Blätter von Bäumen!" Er wollte seiner Stimme einen forschen Klang geben, aber das mißlang ihm gründlich. Seine Worte wirkten gequält.
    „Laß uns umkehren", schlug sie vor. Ihr Gesicht drückte Furcht aus. „Wir wollen die Zentrale verständigen, damit sie nachsehen, was hier passiert ist."
    In der Hütte gab es eine Bildsprechanlage, über die sie sich jederzeit mit der Verwaltung des Abenteuerparks in Verbindung setzen konnten.
    Carl musterte seine Freundin spöttisch.
    „Du bist gut", meinte er. „Erst schleppst du mich hierher und nun willst du wegen einiger umgestürzter Bäume aufgeben."
    „Das alles ist mir unheimlich", gestand sie. „Ich habe nicht damit gerechnet, daß wir auf so etwas stoßen würden."
    „Laß uns noch ein Stück weitergehen", schlug er vor.
    Sie folgte ihm widerstrebend. Eine Zeitlang bewegten sie sich durch hügeliges Gelände.
    Die Spuren, die sie fanden, waren überall gleich. Dann hörte die Schneise plötzlich auf.
    Die Spur endete vor ein paar Büschen, als hätte sich das, was sie erzeugte, einfach in Luft aufgelöst.
    „Hier hat das Ding haltgemacht", stellte Carl fest. „Wo mag es jetzt sein?"
    „Vielleicht ist es auf seiner eigenen Spur umgekehrt", schlug Adylein als Lösung vor.
    „Unsinn", sagte er kopfschüttelnd. „Es muß eine andere Erklärung geben. Wir wollen uns in der Umgebung umsehen."
    Sie untersuchten das gesamte Hügelgebiet, ohne der Lösung des Rätsels näherzukommen. Als sie bereits ein paar Stunden unterwegs waren, und die Sonne sich den Wipfeln der höchsten Bäume näherte, stießen sie auf einen freien Platz auf einem buschbestandenen Hügel. Von dieser Stelle aus konnte man nach Shonaar hinabsehen und einen Teil der Stadt beobachten. Es war jedoch weniger der Anblick der Ansiedlung im Tal, die Carls Aufmerksamkeit erregte als der Zustand der Lichtung. Die Pflanzen waren zum größten Teil niedergedrückt, als hätte ein großes Gewicht auf ihnen gelastet.
    Ein umfangreicher Körper schien hier gelagert zu haben.
    Adylein bemerkte es ebenfalls.
    „Hier ist irgend etwas passiert", sagte sie stockend. „Man könnte fast denken, daß das Ding, dessen Spur wir verfolgt haben, auch hier gewesen ist."
    Carl drehte sich um die eigene Achse.
    „Aber wie

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